#=84 5 aus 83 - Die Schmankerlfolge
Shownotes
In der 83. Folge von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten" präsentieren Brigitte Neichl und Birgit Dhibi eine besondere Schmankerlfolge mit den Highlights aus 83 Episoden des Podcasts.
Es erwartet Sie eine bunte Mischung aus fünf ausgewählten Episoden aus sechs Jahren Podcast-Geschichte. Diese Schmankerl bieten einen spannenden Rückblick auf die vielfältige Geschichte des Bezirksmuseums und des 15. Bezirks selbst, inklusive Interviews, persönlichen Geschichten und bezirkshistorischen Einblicken.
Schmankerl Nummer 1 (Folge 4 / März 2029): Anna Boschek – Eine der Glorreichen Acht. Interview mit Florian Boschek, einem Verwandten von Anna Boschek, einer der ersten Frauen im österreichischen Parlament. Er erzählt von ihrer Geschichte und ihrer Verbindung zum 15. Bezirk.
Schmankerl Nummer 2 (Folge 22 / Juni 2020): 25 Jahre im Bezirksmuseum. Ein persönliches Interview mit Brigitte Neichl, in dem sie über ihren Start im Bezirksmuseum vor nunmehr 30 Jahren erzählt.
Schmankerl Nummer 3 (Folge 30 / Februar 2021): Grätzelkorrespondentin für den Norden von RH5H. Vorstellung der neuen Grätzelkorrespondentin Karin Martiny auf dem Rustensteg. Sie berichtet über ihre Motivation und ihre ersten Eindrücke vom Bezirk.
Schmankerl Nummer 4 (Folge 56 / November 2022): Der Bezirksgeschichte auf der Spur. Interview mit Eva Müller, die seit 2011 im Bezirksmuseum tätig ist und über ihre Forschungen über die Bezirksgeschichte spricht. Sie erzählt auch von ihrem Lieblingsort im 15. Bezirk.
Schmankerl Nummer 5 (Folge 77 / Juli 2024): Von einem, der auszog, das Bezirksmuseum Penzing zu leiten. Interview mit Maurizio Giorgi, der über seine Zeit im Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus und seine neue Funktion als Leiter des Bezirksmuseums Penzing spricht.
Sie erfahren, dass der Podcast im Februar sein sechsjähriges Bestehen feiert und bisher fast 20.000 Mal gehört wurde.
Co-Moderatorin dieser Folge ist Birgit Dhibi.
Die Folge bietet nicht nur einen unterhaltsamen Rückblick, sondern auch einen Ausblick auf kommende Veranstaltungen, wie zum Beispiel einen Vortrag über die Geschichte des Werdenburgischen Schlossgrundes am 17. Jänner und die Finissage der Sonderausstellung "Es grünt so grün" am 31. Jänner.
Lassen Sie sich von den Schmankerln aus dem Podcast-Archiv überraschen und entdecken Sie die Vielfalt des 15. Bezirks!.
Skript: Brigitte Neichl
Weitere Inhalte:
- Was tut sich im Bezirksmuseum?
- Nächste Veranstaltungen
- Ausblick auf die nächste Folge
Im Blogartikel zur Podcast-Folge finden Sie ein Transkript dieser Folge, viele weitere Informationen und Links.
Wenn Sie Fragen, Anregungen und/oder Ideen für den Podcast haben, interessante Menschen aus dem 15. Bezirk kennen oder selbst etwas zu erzählen haben, melden Sie sich unter podcast@bm15.at
Hier erfahren Sie mehr über Ziele und Inhalte von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten"
Links
Anna Boschek - Eine der Glorreichen Acht
Grätzelkorrespondentin für den Norden von RH5H
Der Bezirksgeschichte auf der Spur
Von einem, der auszog, das Bezirksmuseum Penzing zu leiten
Website des Bezirksmuseums Rudolfsheim-Fünfhaus
Intro/Outro (Musik & Stimme)
Transkript anzeigen
00:00:00: Intro
00:00:19: Intro
00:00:22: Intro
00:00:26: Intro
00:00:37: Hallo Birgit, gutes Neues Jahr!
00:00:40: Danke Brigitte, das wünsche ich Dir auch!
00:00:43: Und auch allen unseren Hörerinnen und Hörern.
00:00:46: Heute sind wir ganz unter uns.
00:00:49: Ja, ohne Grätzelkorrespondentinnen,
00:00:53: denn die sind noch im wohlverdienten Urlaub.
00:00:56: Aber was wir heute im Gepäck haben, sind einige Schmankerln aus unserem reichen Podcastfolgen-Schatz.
00:01:03: Genauer gesagt, 5 aus 83.
00:01:06: Stimmt, ganz allein sind wir also doch nicht.
00:01:09: Und unsere Hörerinnen und Hörer sind ja auch noch da.
00:01:13: Weißt Du eigentlich, wie oft unsere Episoden bisher gehört wurden?
00:01:18: Nein, nicht exakt. Weißt Du es genau?
00:01:22: Bisher haben fast 20.000 Personen in unsere Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten reingehört.
00:01:28: Wow, das ist für so einen kleinen Nischen-Podcast, wie den unseren, gar nicht so wenig.
00:01:36: Seit wann gibt es denn unseren Podcast?
00:01:39: Am 15. Februar 2019 war die erste Folge mit dem Titel "5 Gründe, warum Sie diesen Podcast hören sollten" zu hören.
00:01:49: Da feiern wir ja im Februar schon unser 6-jähriges Bestehen!
00:01:54: Du sagst es!
00:01:55: Aus einer vagen Idee im Jahr 2018 ist im Februar 2019 Wirklichkeit geworden.
00:02:02: Und jetzt gehört die monatliche Folge schon zur liebgewordenen Tradition.
00:02:08: Neben mir gab es inklusive Dir schon insgesamt drei Co-Moderator:innen.
00:02:14: Begonnen habe ich mit Elisabeth Mayr, die mich in Folge 1, 4 und 6 unterstützt hat.
00:02:21: Einige Folgen sprach ich dann allein ein, bis allmählich Maurizio Giorgi auftauchte.
00:02:28: Zum ersten Mal in Folge 9 als Gast bei unseren Museumsveranstaltungen.
00:02:33: In Episode 10 bereits als Mitarbeiter und erstmals als Moderator.
00:02:39: In Folge 72 gab es den letzten Auftritt von Maurizio, da er mit Jänner 2024 die provisorische Leitung im Bezirksmuseum Penzing übernommen hat.
00:02:50: Und in Episode 73 ... ... kam dann ich ins Spiel.
00:02:55: Genau, ich hatte Dich gefragt, ob Du die Moderation gemeinsam mit mir übernehmen möchtest.
00:03:02: Und ich habe "Ja" gesagt. Zu meiner großen Freude!
00:03:06: Von nun hast Du schon ganze 12 Folgen auf dem Buckel.
00:03:10: Ich hoffe, Du comoderierst weiter mit mir.
00:03:13: Sehr gern, liebe Brigitte. Es macht mir viel Freude.
00:03:17: Wie sieht es jetzt aber mit Deinen angekündigten Podcast-Schmankerln aus? Beginnen wir?
00:03:23: Natürlich, gleich, liebe Birgit.
00:03:26: Aber wie es auch schon Tradition geworden ist, begrüße ich zuerst noch, wie üblich, unsere Hörerinnen und Hörer.
00:03:34: Hallo und herzlich willkommen zur 84. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
00:03:41: Mein Name ist Brigitte Neichl. Unterstützt werde ich von meiner Kollegin Birgit Dhibi.
00:03:47: Warum wir inzwischen bei 2x15 Minuten gelandet sind, erfahren Sie übrigens in Folge 47.
00:03:55: Den Link finden Sie in den Shownotes.
00:03:58: Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber bei der gewohnten Bezeichnung Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
00:04:06: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus,
00:04:11: dem Veranstaltungsmuseum im Herzen des 15. Bezirks.
00:04:15: Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Events für Erwachsene und Kinder.
00:04:21: Und diesen Podcast. Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at.
00:04:28: Und jetzt ... ... geht's los.
00:04:31: Bevor ich mit der Auswahl beginne, muss ich noch sagen, dass es natürlich nicht leicht ist,
00:04:36: aus 83 Episoden, die mir alle ans Herz gewachsen sind, fünf auszuwählen.
00:04:41: In den sechs Jahren ist viel passiert.
00:04:44: Unter anderem die Corona-Pandemie, die sich auch in der Art und den Inhalten der Folgen zeigt.
00:04:50: Und dadurch auch bezirkshistorisch interessant ist.
00:04:53: Es gab Interviewgäste aus dem Bezirk oder mit Themen, die für Rudolfsheim-Fünfhaus interessant sind.
00:05:00: Ich habe Museumsmitarbeiter:innen interviewt, Audiocollagen zu Projekten gestaltet.
00:05:06: Und Du hast ja auch erstmals in Folge 11, und dann jeweils einmal pro Jahr ein sogenanntes Fiktives Interview geführt.
00:05:15: Also mit Personen, die schon verstorben sind und die von unseren Museumskollegen gemimt wurden.
00:05:21: Wer war denn da aller dabei?
00:05:24: Genau. In Folge 11 war es Alfons Petzold, dargestellt von Michael Hörtenhuber.
00:05:30: In Folge 25 Alfred Adler, gemimt von Thomas Reithmayer.
00:05:35: In Folge 37 und 38 Anton Bosch, dargestellt von Maurizio Giorgi.
00:05:41: In Folge 53 Schuttkaplan Georg Springer, dem Herbert Meuser seine Stimme geliehen hat.
00:05:48: Und dann hast Du ja auch für Episode 65 und 66 den Leiter des Circus- und Clownmuseums ins Podcast-Boot geholt.
00:05:57: Ja, stimmt. Michael Swatosch war die ideale Besetzung für Anton Hanak, der bei uns im 15. Bezirk Lehrling bei einem Holzbildhauer war.
00:06:06: Und 2024 schließlich hat Michael Kohl in Folge 77 und 78 den ehemaligen Bundespräsidenten Adolf Schärf dargestellt.
00:06:16: Aber Brigitte, Du hast die Spannung inzwischen nun zum Höhepunkt getrieben.
00:06:20: Sag an, was sind Deine fünf Schmankerln und warum hast Du sie ausgewählt?
00:06:25: Also gut, ich lüfte jetzt das Geheimnis um meine Schmankerln.
00:06:28: Als Nummer eins habe ich Episode 4 ausgewählt, weil da mein erstes Podcast-Interview zu hören ist.
00:06:36: Gesprochen habe ich da mit Florian Boschek, einem Verwandten von Anna Boschek.
00:06:41: Anna Boschek war eine der ersten acht Frauen, die 1919 ins österreichische Parlament eingezogen sind.
00:06:47: Florian Boschek erzählt, wie er dazu gekommen ist, seine Familiengeschichte zu erforschen,
00:06:53: was er alles über seine Verwandte herausbekommen hat und was Anna Boschek mit dem 15. Bezirk zu tun hat.
00:07:01: Hören wir kurz hinein.
00:07:03: Unser heutiger Gast ist Florian Boschek. Eine weitschichtige Verwandte von ihm ist Anna Boschek.
00:07:09: Anna Boschek war eine der ersten acht Frauen, die am 4. März 1919 in die konstituierende Nationalversammlung für die Sozialdemokratische Arbeiterpartei einzog.
00:07:21: Hallo Florian, danke, dass Du heute hier bist. Kannst Du Dich vielleicht ein bisschen vorstellen?
00:07:27: Ja, gerne. Ich bin der Florian Boschek und habe im Zuge meines Sommerpraktikums bei der Wiener Zeitung in meiner Familiengeschichte recherchiert.
00:07:36: Und habe da über die Anna Boschek ein bisschen was zusammengetragen.
00:07:39: Kannst Du Dich noch genau, manchmal weiß man es ja, an den Moment erinnern, als Du erkannt hast, welche interessante und wichtige Person Deine Verwandte war.
00:07:49: Und dass das eben auch wert ist, dass man dann mehr weiter forscht?
00:07:52: Voll, ja. Ich kann mich noch genau erinnern. Das war vor circa ein oder eineinhalb Jahren.
00:07:57: Da habe ich auf Twitter vom Österreichischen Parlament einen Tweet gesehen, wo sie einen Link gepostet haben zu
00:08:03: ihrer Website, wo sie darüber geschrieben haben über die ersten acht Frauen.
00:08:06: Und da war auch eben die Anna Boschek dabei und dann war ich gleich voll interessiert zu "Ah, Boschek, die heißt genau so wie ich!".
00:08:12: Und dann habe ich mir gedacht, ich recherchier mal nach und bin dann irgendwie auf die Conclusio gekommen, dass ich mit der entfernt verwandt bin.
00:08:18: Ich habe eben im Zuge meines Praktikums circa zwei Wochen für den Bericht recherchiert.
00:08:23: Vorrangig online in Archiven von der Uni Wien, aber auch von Parteiwebseiten von der Gewerkschaft.
00:08:29: Und habe eben herausgefunden, dass Anna Boschek ganz jung zum Arbeiten hat anfangen müssen aufgrund ihrer familiären Situation.
00:08:36: Sie hatte auch ein Mentor, den Anto Hueber, der in der Gewerkschaft tätig war, Vorsitzender war.
00:08:41: Und war dann auch recht früh politisch aktiv durch den Anton.
00:08:47: Und war dann auch sehr früh Mitglied bei der sozialdemokratischen Arbeiterpartei.
00:08:51: Und war da total interessiert und war dann auch schon ganz früh bei der Gewerkschaft aktiv.
00:08:57: Und hat dann auch in der Gewerkschaft gearbeitet und war auch die erste Frau in der Gewerkschaftskommission,
00:09:01: was auch sehr einzigartig für damals war.
00:09:03: Aber was auch ganz cool ist, dass sie die erste Frau im Parteivorstand der Sozialdemokraten war, war auch einzigartig damals.
00:09:11: Also da hat auch die Wiener Zeitung damals berichtet- da habe ich eh auch den Bericht dabei,
00:09:15: wie sie in den Parteivorstand aufgenommen wurde.
00:09:17: Und dann war sie auch eine der ersten Frauen, die ein Mandat nach dem Frauenwahlrecht 1918 bekommen hat.
00:09:24: Da war sie zuerst im Provisorischen Gemeinderat in Wien, 1919 bis 1920.
00:09:30: Und dann auch mit der bundesweiten Wahl der ersten bundesweiten Wahl nach der Ausrufung der Republik,
00:09:36: war sie auch einer der ersten acht Frauen in der Nationalversammlung in der konstituierenden.
00:09:40: Und hat dort Frauenanliegen und Arbeiterinnenrechte vor allem umgesetzt und da ganz viel im Bewegung gesetzt.
00:09:49: Ja, unsere dritte Frage, die wir an alle unsere Interviewgäste stellen, hat immer etwas mit dem 15. Bezirk zu tun.
00:09:56: Von Dir würde ich gern wissen, ob Du uns mehr über Anna Boscheks Zeit im 15. Bezirk erzählen kannst.
00:10:03: Genau, zum 15. Bezirk kann ich nur sagen, dass sie nach 1945 nach ihrem Ausscheiden aus der Politik aufgrund gesundheitlicher Probleme hat
00:10:13: sie auf jeden Fall im 15. Bezirk gewohnt, war da dann auch noch in der Sektion tätig,
00:10:17: hat da Reden gehalten, also da hat sie sich gar nicht davon abhalten lassen, auch von ihren gesundheitlichen Bedingungen,
00:10:23: aber hat da leidenschaftlich Reden gehalten in der Sektion und hat sich da vermutlich auch noch für Frauenrechte eingesetzt
00:10:32: und hat sich für Frauen stark gemacht, auch im Bezirk.
00:10:34: Und ihre letzte Wohnadresse, weißt Du die auch?
00:10:37: Was ich herausgefunden habe, hat sie, glaube ich, in der Hütteldorfer Straße gewohnt, im 15. Bezirk,
00:10:41: und hat da bis zu ihrem 83. Lebensjahr, wo sie dann gestorben ist, bis dahin auch dort gewohnt.
00:10:49: Das war 1957.
00:10:51: Genau, ja.
00:10:52: Danke, dass Du da warst.
00:10:53: Danke, dass ich da sein durfte.
00:10:54: Du klingst da aber trotz deiner Premiere als Interviewerin schon ziemlich souverän
00:11:00: und Florian Boschek ist ein interessanter engagierter junger Mann.
00:11:04: Und was kommt jetzt?
00:11:05: Als Nummer 2 habe ich Folge 22 ausgewählt.
00:11:09: Da geht es um mein Silbernes Jubiläum im Bezirksmuseum.
00:11:13: Maurizio Giorgi interviewt diesmal mich
00:11:16: und ich erzähle meine ganz persönliche Museumsgeschichte.
00:11:20: Es war Juni 1995, als ich das erste Mal einen Fuß ins Museum setzte.
00:11:27: Der Zufall führte dabei Regie.
00:11:30: Brigitte Neichl ist seit 1995 im Bezirksmuseum tätig, 25 Jahre im Dienste der Wiener
00:11:37: und speziell der Rudolfsheim-Fünfhauser Bevölkerung.
00:11:40: Und das ehrenamtlich, das heißt ohne Bezahlung,
00:11:44: neben Beruf, Familie und ein wenig Freizeit.
00:11:47: Wie hat es Dich damals ins Bezirksmuseum verschlagen?
00:11:51: Ja, das war eine ganz abenteuerliche Geschichte.
00:11:53: Ich hatte überhaupt nicht vor, ins Bezirksmuseum zu kommen. Was
00:11:57: ich wollte war, ich habe damals studiert, drei kleine Kinder gehabt,
00:12:01: ich wollte einen bezahlten Nebenjob.
00:12:03: Und darum habe ich den Bezirksversteher, den Friedrich Krammer geschrieben
00:12:07: und hat mich eingeladen.
00:12:09: Dann war ich oben in der Bezirksverstehung
00:12:11: und irgendwie hat es sich dann ergeben, dass jemand vom Bezirksmuseum oben war
00:12:16: und der Bezirksvorsteher hat mich dem einfach mitgegeben.
00:12:19: Und ich bin heruntergekommen, dann war ich einmal da
00:12:22: und habe mir das angeschaut und ja, bin picken geblieben.
00:12:26: Spannend!
00:12:28: Das wusste ich ja noch gar nicht von Dir.
00:12:31: Und das bedeutet ja, dass Du heuer Dein Perlenjubiläum,
00:12:36: nämlich 30 Jahre im Bezirksmuseum feiern wirst. Wow!
00:12:41: Ach so nennt man das? Wusste ich gar nicht.
00:12:45: Aber ja, lang, lang ist es her.
00:12:48: Und es macht Spaß, wie am ersten Tag.
00:12:51: Ich bin neugierig, ob ich auch annähernd so viele Jahre schaffe,
00:12:56: da wäre ich ja, hmm, naja, wollen wir nicht zu sehr ins Detail gehen.
00:13:01: Was ist Deine Nummer 3, liebe Brigitte?
00:13:04: Als Nummer 3 habe ich eine unserer beliebtesten Episoden ausgewählt.
00:13:08: 1015 Mal wurde die Folge "Grätzelkorrespondentin für den Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus"
00:13:15: bisher angehört.
00:13:17: In Folge 30 wird da die neue "Grätzelkorrespondentin Karin Martiny" vorgestellt,
00:13:22: die ab März 2021 neben Karin Elisabeth Sturm bei unserem Podcast mitgewirkt hat.
00:13:29: Interviewt wurde sie von Karin Elise Sturm und zwar auf dem Rustensteg,
00:13:35: genau in der Mitte der Brücke, der symbolischen Grenze zwischen dem Norden und dem Süden
00:13:41: von Rudolfsheim-Fünfhaus. Das war übrigens sehr kalt an diesem Tag.
00:13:46: Hallo und herzlich willkommen, liebe Hörerin, liebe Hörer.
00:13:50: Mein Name ist Karin Elisabeth Sturm.
00:13:52: Ich bin jetzt seit genau einem Jahr die Grätzelkorrespondentin bei unserem Podcast,
00:13:57: Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
00:14:00: Sie wundern sich vielleicht hier beim Interview-Teil nicht Brigitte zu hören,
00:14:04: sondern mich. Die Erklärung folgt in Kürze.
00:14:07: Zuerst möchte ich Sie an einen sehr speziellen Ort hier bei unserem 15. Bezirk entführen.
00:14:13: Ich stehe nämlich auf dem Rustensteg.
00:14:16: Dieser ist neben der Schmelz- oder auch Schweglerbrücke der zweite Übergang über die Westbahn -
00:14:22: Sie hören sie unter mir - die unseren 15. Bezirk in zwei Teile teilt.
00:14:27: Ich stehe jetzt genau in der Mitte zwischen dem Süden und dem Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus.
00:14:34: Das hat einen speziellen Grund.
00:14:36: Ich bin hier nämlich nicht allein.
00:14:39: Neben mir steht Karin Martiny.
00:14:42: Hallo Karin! Ja, hallo!
00:14:45: Sie ist seit 2020 ebenfalls ehrenamtliche Mitarbeiterin in unserem Bezirksmuseum
00:14:51: und wird ab März 2021 gemeinsam mit mir als Grätzelkorrespondentin
00:14:58: bei unserem Podcast Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten tätig sein.
00:15:03: Während ich, wie Sie in den bisherigen Folgen sicher bemerkt haben,
00:15:06: eher im unteren Teil, im Süden des Bezirks, zu Hause bin,
00:15:10: wird sich Karin Nord, wie wir sie ab jetzt liebevoll nennen wollen,
00:15:14: des nördlichen Bezirksteils annehmen.
00:15:17: Und nun zur Erklärung, warum ich heute das Interview führe.
00:15:21: Brigitte dachte, dass es doch charmant wäre,
00:15:24: wenn ich als alteingesessene Grätzelkorrespondentin die neue Kollegin begrüße
00:15:30: und sie Ihnen, liebe Hörerin, lieber Hörer, vorstelle.
00:15:34: Also, hallo Karin,
00:15:36: herzlich willkommen im Podcast-Team.
00:15:38: Ich freue mich schon sehr auf unsere Zusammenarbeit.
00:15:41: Ja, danke liebe Karin. Also, die Freude ist ganz auf meiner Seite.
00:15:45: Möchtest Du Dich unseren Hörerinnen und Hörern kurz vorstellen?
00:15:49: Ja, sehr gerne.
00:15:51: Also, ich mag ja kleine Museen an sich sehr gern
00:15:54: und habe mir schon seit Langem vorgenommen,
00:15:56: einmal die Wiener Bezirksmuseum anzusehen.
00:15:59: Und eigentlich ist es ja ein bisschen paradox,
00:16:02: weil ich ja dann erst in den corona-bedingten Lockdowns,
00:16:06: eigentlich zu einer Zeit, als die Museen eigentlich geschlossen waren,
00:16:10: wirklich Zeit und Muße dafür gefunden hab.
00:16:13: Also, ich habe mich von zu Hause aus durch die Websites der Bezirksmuseen geklickt
00:16:17: und bin dann auch ziemlich schnell auf der Website vom Bezirksmuseum von 15. Bezirk gelandet. Oh, das glaub ich!
00:16:24: Und dann habe ich mir gedacht, wirklich wow, die machen so viele spannende Sachen.
00:16:29: Und da gibt es eben Blogartikel zu sehr vielfältigen Themen,
00:16:33: Kriminalgeschichten habe ich gefunden,
00:16:36: Auftrittsmöglichkeiten für junge Künstlerinnen und Künstler bei den Open-Mic Nights,
00:16:41: und ja, die Podcasts eben.
00:16:44: Und das war gerade auch während der Lockdown so schön,
00:16:47: einfach durch die Podcasts zu viel zu erfahren von interessanten Menschen,
00:16:51: von Initiativen und Geschichten über Rudolfsheim-Fünfhaus, also war es sehr bereichernd.
00:16:57: Ja, und was mir auch eben sehr gefallen hat,
00:17:00: ist, dass das Museum eben mit den Menschen gemacht wird, die im Bezirk leben.
00:17:04: Und so wirklich gemeinsam ein ganz vielfältiges und lebendiges Bild,
00:17:09: nicht nur aus der Vergangenheit, sondern eben auch aus der Gegenwart vom Bezirk sichtbar oder eben auch hörbar wird.
00:17:15: Ich habe mich als Kultur- und Sozialanthropologin auch recht viel mit Stadtforschung beschäftigt, und bin ja
00:17:20: selbst auch leidenschaftliche Stadterkunderin.
00:17:22: Ja, und dann habe ich Brigitte angeschrieben.
00:17:24: Und sie hat mich dann gleich ins Museum eingeladen.
00:17:27: Ja, das geht schnell.
00:17:29: Ja, und dann sind wir ins Gespräch und so bin ich ins Museum gekommen auch.
00:17:34: Und jetzt freue ich mich wirklich schon sehr darauf,
00:17:36: bald darüber berichten zu können, was sich nördlich des Rustenstegs alles tut.
00:17:41: Oh, super, ja.
00:17:43: Es ist so ein Gefühl, dass im 15. Bezirk für vieles
00:17:46: und in ganz unmittelbarer Nachbarschaft Platz ist.
00:17:50: Also so wie es so wie ein Möglichkeitsraum für ganz vieles.
00:17:53: Und ich finde das auf eine sehr sympathische und unspektakuläre Weise.
00:17:58: Ich finde, es ist irgendwie so eine Vielfalt,
00:18:00: die sich nicht nach außen auf Hochglanzpapier präsentieren muss.
00:18:05: Und auch nicht immer schön ist.
00:18:06: Aber ich finde genau das macht den Bezirk so sympathisch und lebenswert.
00:18:11: Und ich kann mich erinnern in einem Zitat des Monats,
00:18:14: wurde Manuel Rubey zitiert,
00:18:16: der von dem spröden Charme des 15. Bezirks gesprochen hat.
00:18:20: Und ich finde, das trifft es eigentlich auch ganz gut.
00:18:22: Mhm.
00:18:23: Ja, wow, klingt spannend.
00:18:25: Vielen Dank für Deine Ausführungen
00:18:27: und auch, dass Du so tapfer hier ausgehalten hast auf dem Rustensteg.
00:18:32: Es ist ja doch ein bisschen kalt heute.
00:18:35: Wir sind schon ganz ausgefroren.
00:18:39: Jedenfalls sehr spannend und auch sehr aufregend ist das alles.
00:18:44: Wir haben als Bezirksmuseum mit dem Podcast Fünfzehn Minuten
00:18:48: über den Fünfzehnten ja ein ganz exklusives Format geschaffen,
00:18:52: dass es so meines Wissens noch nicht gibt.
00:18:56: Cool, dass wir da Pionierarbeit leisten.
00:18:58: Und schön, dass Du jetzt das Podcast-Team
00:19:01: gemeinsam mit unserem Mastermind Brigitte,
00:19:04: unserem PR-Genie Maurizio und mit mir
00:19:07: der rasenden Reporterin ergänzt und aufwertest.
00:19:11: Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit
00:19:13: und künftige gemeinsame Taten.
00:19:16: Ja, ich freue mich auch schon sehr darauf.
00:19:18: Und auch mit Dir gemeinsam das Grätzel Süd
00:19:21: und das Grätzel Nord durch
00:19:22: unsere Berichte miteinander zu verbinden.
00:19:25: Super, willkommen im Team.
00:19:27: Uuuh.
00:19:28: Da wart ihr ja sehr tapfer,
00:19:30: weil ihr bei Kälte und Wind auf der Brücke ausgeharrt habt
00:19:34: und interessant, was Karin Martiny
00:19:36: über ihre Motivation zur Mitarbeit erzählt.
00:19:39: Derzeit macht sie ja eine Podcast-Pause.
00:19:42: Und ich darf sie vertreten.
00:19:44: Ich hoffe, dass sie demnächst wieder mitmischt
00:19:47: im Grätzel-Korrespondentinnen-Team.
00:19:49: Ja, das wäre schön.
00:19:51: Dann wärt ihr ein Korrespondentinnen-Trio.
00:19:55: Übrigens, eine Folge hatte noch mehr Aufrufe.
00:19:58: Welche war das?
00:20:00: Gleich die nächste, die Nummer 31,
00:20:02: mit dem Titel "Wer war Ernst Papanek?"
00:20:05: mit 1215 Aufrufen.
00:20:08: Und wer war Ernst Papanek?
00:20:11: Er war Revolutionär, Reformpädagoge
00:20:14: und Retter jüdischer Kinder
00:20:16: und ist in der Reindorfgasse 17 aufgewachsen.
00:20:19: Und in der Ölweingasse ist ein Gemeindebau nach ihm benannt.
00:20:23: Gesprochen habe ich da mit der Autorin Lilly Maier,
00:20:26: die ein Buch über Ernst Papanek geschrieben hat.
00:20:29: Und wie sieht es mit Schmankerl Nummer 4 aus?
00:20:32: Als vierte Folge habe ich die Episode 56
00:20:36: mit dem Titel "Der Bezirksgeschichte auf der Spur" ausgewählt.
00:20:40: Da spreche ich mit unserer Kollegin Eva Müller,
00:20:43: die seit 2011 im Bezirksmuseum tätig ist
00:20:47: und auch als eine meiner Stellvertreterinnen fungiert.
00:20:50: Ihre unermüdliche bezirkshistorische Recherche
00:20:53: hat dem Museum schon vier Ausgaben
00:20:56: der Edition Bezirksmuseum 15 beschert.
00:20:59: 2022 erschien ihre fünfte Broschüre unter dem Titel
00:21:03: "Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier".
00:21:07: Hören wir kurz rein ins Interview.
00:21:10: Es geht dabei um einen der ältesten Teile
00:21:12: des 15. Wiener Gemeindebezirks,
00:21:15: und zwar um die Gegend rund um das Amtshaus,
00:21:18: in dem sich ja auch das Bezirksmuseum befindet.
00:21:21: Also Gasgasse, Rosinagasse, Friedrichsplatz, Staglgasse,
00:21:26: bis hin zur Mariahilfer Straße, Viktoriagasse und Sperrgasse.
00:21:32: Einige Straßennamen erinnern noch heute
00:21:35: an die vielfältige Nutzung des Areals,
00:21:37: so wie die Kameliterhofgasse, die Oesterleingasse,
00:21:42: Denglergasse, Gasgasse, Zwölfergasse.
00:21:45: Die Geschichte war in groben Zügen bekannt,
00:21:48: einiges auch detaillierter.
00:21:50: Was aber bis jetzt fehlte, war eine Zusammenschau
00:21:54: von der ersten Bebauung bis ins 20. Jahrhundert.
00:21:58: Und dieser Mammut-Aufgabe hat sich Eva Müller
00:22:02: mit der von ihr gewohnten Akribie unterzogen.
00:22:05: Der Titel des vorliegenden Werkes
00:22:07: umreißt schon die behandelten Stationen.
00:22:10: "Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier".
00:22:14: Die 180 Seiten sind vollgepackt
00:22:18: mit bisher in dieser Form noch nie zusammengestellten Informationen
00:22:22: zum Nentwichhof, dem Karmeliterhof,
00:22:26: der Oesterlein'schen Gewehrfabrik,
00:22:28: dem Brauhaus und dem Gastgarten Dengler und Zobel.
00:22:32: Und noch vielem mehr.
00:22:34: Dazu, und auch wie es sie überhaupt ins Bezirksmuseum verschlagen hat
00:22:38: und welche Lieblingsplätze sie im 15. Bezirk hat,
00:22:42: werde ich heute mit Eva Müller sprechen.
00:22:44: Wie hat es Dich ins Bezirksmuseum verschlagen?
00:22:47: Ja, meine ersten Kontakte hatte ich 2011,
00:22:50: als ich einen Verlag für mein Buch "Der verblasste Krieg" suchte.
00:22:54: In diesem Buch beschäftigte ich mich ausführlich
00:22:57: mit den Erlebnissen meiner Großeltern
00:22:59: in der Zeit des Ersten Weltkriegs.
00:23:01: Meine Großeltern wohnten in der Fenzlgasse,
00:23:04: meine Eltern und ich in der Herklotzgasse und
00:23:07: deshalb bin ich auch noch immer mit dem Bezirk verbunden.
00:23:10: In den ersten Jahren habe ich viel direkt im Museum gearbeitet.
00:23:14: Wir konnten zum Beispiel auch ein Treffen
00:23:16: von ehemaligen Mitarbeiter der Firma Bally Schuhe organisieren,
00:23:19: von denen wir etliche tolle Ausstellungsstücke
00:23:22: aus der Fabrik geschenkt bekamen.
00:23:24: Zum Beispiel die schöne Stechuhr, die jetzt im Museum hängt.
00:23:29: Wie bist Du mit dem 15. Bezirk verbunden
00:23:32: und was sind Deine Lieblingsorte?
00:23:34: Verbunden bin ich mit dem Bezirk dann,
00:23:37: wenn ich die alten Wege gehe, die ich als Kind gegangen bin.
00:23:41: Ich gehe von der Herklotzgasse zur Reindorfgasse,
00:23:44: dann die Schwendergasse entlang,
00:23:46: hinterm Technischen Museum vorbei,
00:23:49: die Johnstraße hinauf
00:23:51: und biege in die Fenzlgasse ein,
00:23:53: denn da waren meine Großeltern zu Hause.
00:23:56: Und dabei denke ich auch an meine Familie
00:23:58: und das Leben in winzigen Wohnungen
00:24:01: und an Zeiten, die nicht einfach waren.
00:24:03: Und hast Du heute auch noch Lieblingsorte im Bezirk?
00:24:06: Ich komme natürlich immer so gerne ins Bezirksmuseum.
00:24:10: Das wollte ich natürlich hören.
00:24:12: Liebe Eva, vielen Dank für dieses spannende und inspirierende Gespräch.
00:24:20: Ich danke Dir sehr für Deine bisherige Mitarbeit.
00:24:23: Ich kann es wirklich nicht oft genug sagen.
00:24:25: Und ich freue mich auf eine noch lange weitere Zusammenarbeit.
00:24:29: Ich hoffe auch, dass ich noch eine Zeit lang dazu beitragen kann,
00:24:34: und dass die Geschichte des Bezirks weiter erforscht wird.
00:24:37: Und auch ich danke herzlich für das Gespräch
00:24:39: und auch, dass ich überhaupt so viel und so lange hier arbeiten durfte.
00:24:44: Toll, was Eva da schon fürs Museum geleistet hat
00:24:47: und sie hat ja nicht aufgehört.
00:24:49: Wir können uns schon auf ihr nächstes Werk freuen.
00:24:51: Ganz genau.
00:24:53: Derzeit arbeitet sie an den herrschaftlichen Anwesen,
00:24:56: die es auf dem Gebiet des heutigen 15. Bezirks gab.
00:25:00: Da bin ich schon sehr gespannt.
00:25:01: Und was ist Dein Schmankerl Nummer fünf?
00:25:04: Wir haben ja heute schon öfter über Maurizio Giorgi gesprochen.
00:25:08: In Folge 77 habe ich ihn interviewt.
00:25:12: Unter dem Titel "Von einem der auszog, das Bezirksmuseum Penzing zu leiten"
00:25:17: spricht er darüber, wie es ihn nach Wien
00:25:21: und ins Bezirksmuseum verschlagen hat,
00:25:23: wie er die Zeit hier im 15. Bezirk erlebt hat,
00:25:27: wie es ihm in seiner neuen Funktion
00:25:29: als Leiter des Bezirksmuseums Penzing geht
00:25:31: und welche Pläne er dort hat.
00:25:33: Lieber Maurizio, vielen Dank,
00:25:36: dass ich Dich in Deinem Museum besuchen darf
00:25:39: und Du Dir Zeit für dieses Interview genommen hast.
00:25:42: Ja, liebe Brigitte, danke für die Einladung.
00:25:45: Wir sitzen hier in unserem Museumswohnzimmer
00:25:49: umringt von lauter schönen, wunderbaren Bildern,
00:25:53: Zatzka, Gurk und was man sonst noch alles so sieht.
00:25:56: Und ja, und haben es eigentlich sehr gemütlich.
00:26:01: Kannst Du unseren Hörerinnen und Hörern kurz erzählen,
00:26:04: wie es Dich aus dem fernen Deutschland
00:26:07: hierher nach Wien verschlagen hat
00:26:09: und wie Du damals auf das Bezirksmuseum
00:26:11: Rudolfsheim-Fünfhaus gekommen bist
00:26:13: und was Dich dazu bewogen hat,
00:26:15: Dich hier für eine ehrenamtliche Mitarbeit zu bewerben?
00:26:19: Ich habe mich beruflich nach Wien verändert,
00:26:22: weil ich eigentlich immer schon im Ausland leben wollte.
00:26:25: Ich wusste nicht, wo es mich mal hinverschlägt,
00:26:27: aber dann ist es doch Wien geworden.
00:26:29: Das hat beruflich einfach mit meiner Tätigkeit,
00:26:31: mit meiner damaligen Tätigkeit zu tun gehabt.
00:26:34: Und so kam ich also nach Wien.
00:26:36: Und ich bin ein großer Fan schon immer der Bezirksmuseum gewesen,
00:26:41: weil sie zum einen natürlich sehr gute Angebote haben.
00:26:46: Also in einem Bezirksmuseum sieht man ja nicht nur
00:26:49: den Charakter eines Bezirkes,
00:26:51: sondern die Museen machen ganz viele Dinge
00:26:55: ja auch zu ihren Ausstellungen nebenher noch.
00:26:57: Also Lesungen, Musikveranstaltungen,
00:27:00: Klassik bis open mic night, wo man sich auch ausprobieren kann.
00:27:04: Es gibt ganz viele Spaziergänge.
00:27:06: Und ich finde auch immer,
00:27:09: man kommt eigentlich mit den Personen dort auch immer
00:27:12: in ein sehr gutes Gespräch
00:27:14: und kann vielleicht weitere Anregungen auch für sich selber noch mitnehmen.
00:27:19: Also und von daher, da ich im 15. Bezirk wohne,
00:27:23: war es natürlich naheliegend auch
00:27:25: in das Museum dort mal hineinzuschauen.
00:27:27: Ich habe schon damals gemerkt,
00:27:29: das ist ein sehr modernes Museum, das macht viel im Internet,
00:27:32: macht Podcast, macht open mic night, hat einen eigenen Rap.
00:27:36: Und ja, so kamen wir dann ins Gespräch
00:27:39: und dann habe ich gesagt, es wäre doch schön,
00:27:41: sich für diese Aufgabe auch zu engagieren
00:27:43: und das nicht nur aufzuschieben auf die Pension,
00:27:47: sondern das eben auch generell auch in die Freizeit einzubauen.
00:27:51: Dann hast Du mich letztes Jahr, glaube ich mal, gefragt,
00:27:55: Brigitte, ob ich nicht die Leitung in Penzing übernehmen möchte.
00:27:59: Und dann habe ich gesagt, ich schaue mir das mal an,
00:28:01: ich schnuppe da mal hinein
00:28:03: und dann ging das eigentlich relativ schnell.
00:28:05: Wir haben gemerkt, oh ja, wir haben ein ganz gutes Team,
00:28:09: wir haben gute Ideen und da kann man doch durchaus weitermachen.
00:28:14: Du warst in sehr vielen Bereichen tätig im Bezirksmuseum
00:28:17: Rudolfsheim-Fünfhaus.
00:28:19: Wie hast Du diese vielfältigen Aufgaben erlebt
00:28:22: und was konntest Du an Erfahrungen und Anregungen
00:28:25: für Deine neue Tätigkeit jetzt hier in Penzing mitnehmen?
00:28:28: Ja, mir hat es ja immer sehr Spaß gemacht
00:28:30: und meistens schaut man dann,
00:28:33: entweder macht man das, was man vielleicht beruflich auch gemacht hat,
00:28:36: also Öffentlichkeitsarbeit,
00:28:37: man macht vielleicht, wenn man eh beruflich auch Social Media macht
00:28:40: oder Filme macht, kann man das ja auch verwenden.
00:28:43: Aber man kann in einem Bezirksmuseum sich auch ausprobieren.
00:28:46: Man kann ja auch andere Dinge lernen.
00:28:49: Man kann zum Beispiel lernen, wie recherchiert man, wo recherchiert man,
00:28:53: wie werden zum Beispiel Exponate auch aufbewahrt,
00:28:57: sodass sie auch lange möglichst in gut erhaltenen Zustand sind.
00:29:02: Man lernt einfach auch generell nicht nur die Welt der Bezirksmuseen kennen,
00:29:07: sondern darüber hinaus auch die Welt der Museen.
00:29:10: Wie wird Museumsarbeit generell gemacht?
00:29:12: Also das heißt, Du hast im 15. Dir schon was abschauen können?
00:29:15: Ja, natürlich.
00:29:17: Ich habe von Dir mir viel mehr abschauen können.
00:29:20: Das ist zum einen, aber ich glaube, wir haben unter den Museumsleitern
00:29:24: und Museumsleiterinnen auch gute Anlaufstellen,
00:29:28: wo man immer hingehen kann, wo man immer sagen kann, wie macht ihr das?
00:29:31: Ja, dann kommen wir zum dritten Fragenteil.
00:29:33: Da geht es ja um Deine Tätigkeit im Bezirksmuseum Penzing.
00:29:38: Wie legst Du Dein Amt an?
00:29:40: Was sind die Pläne für die nächste Zeit?
00:29:42: Wir wollen auch so ein bisschen ein sozialer Ort sein,
00:29:45: eine Anlaufstelle, wo man eben zu gewissen Zeiten auch hingehen kann
00:29:49: und zum Beispiel auch Musik hören kann.
00:29:52: Und im Festzahl finden natürlich die Veranstaltungen statt.
00:29:56: Also da gehen so 50 Leute rein.
00:29:58: Kann man sehr schön Veranstaltungen machen, Lesungen, Musik,
00:30:02: Vorträge kann man auch machen und dergleichen.
00:30:04: Ja, lieber Maurizio, vielen Dank für das Gespräch.
00:30:08: Ich freue mich, dass ich so einen engagierten Museumskollegen
00:30:12: als Nachbarn habe und wünsche Dir viel Erfolg und Freude mit und in Deiner Tätigkeit.
00:30:18: Ja, liebe Brigitte, vielen Dank.
00:30:20: Baba, tschüss, danke.
00:30:23: Das finde ich schön, dass Maurizio auch noch vorgekommen ist in unserer Rückschau.
00:30:28: Er ist ja ein wichtiger Teil unseres Podcasts.
00:30:31: Absolut, er hat den Podcast bereichert.
00:30:33: Übrigens gestaltet er auch jetzt noch jeden zweiten Sonntag,
00:30:38: eine Folge unseres zweiten Podcasts Vorort-Geschichte und Geschichten
00:30:43: aus Rudolfsheim-Fünfhaus und zwar mit Geschichte und Geschichten aus Penzing.
00:30:49: Birgit, die Schmankerln wurden angerichtet.
00:30:52: Was steht auf unserem Veranstaltungsmenü im Jänner?
00:30:55: Da gibt es ebenfalls noch bezirkshistorische Leckerbissen.
00:30:58: Am 17. Jänner, ab 17.30 spricht Alfred Waldstätten
00:31:03: über die Geschichte des Werdenburgischen Schlossgrundes.
00:31:07: Johann Christoph Baron von Plankenau erwarb 1696
00:31:12: einen neun Joch großen Grund zwischen der heutigen äußeren Mariahilfer Straße
00:31:17: und der heutigen Sechshauser Straße und ließ ein schlossartiges Gebäude errichten.
00:31:23: Sein Rechtsnachfolger, ab 1705 Christoph Ignaz,
00:31:28: Freieherr von Werdenburg, vergrößerte den Komplex wesentlich.
00:31:32: Er erwarb auch einen westlich angrenzenden, zwei Joch großen Grund,
00:31:36: auf dem sich 1740 schon ein Wirtshaus befand,
00:31:40: das ab 1763 "Zum braunen Hirschen" hieß, was namensgebend für die spätere Ortschaft wurde.
00:31:47: Und am 31. Jänner verabschieden wir uns mit einer Finissage von unserer Sonderausstellung.
00:31:53: Von 15.30 bis 18 Uhr haben Sie ein letztes Mal die Gelegenheit,
00:31:57: unsere Sonderausstellung "Es grünt so grün. Parks und Grünanlagen in Rudolfsheim-Fünfhaus" zu besuchen.
00:32:04: Nützen Sie die Gelegenheit, kommen Sie vorbei und feiern Sie mit uns
00:32:08: bei einem Glas Sekt, Saft und leckeren Snacks.
00:32:11: Alle Veranstaltungen finden bei uns im Bezirksmuseum in der Rosinagasse 4 statt.
00:32:17: Anmelden können Sie sich unter www.museum15.at/veranstaltungen.
00:32:24: Ja Brigitte, jetzt bleibt nur noch, wie gewohnt, eine Frage offen.
00:32:29: Was gibt's in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten
00:32:33: für unsere Hörerinnen und Hörer?
00:32:35: Im Februar spreche ich mit unserem Kollegen Stephan Neuhäuser
00:32:39: und zwar unter anderem über das Thema unserer neuen Sonderausstellung,
00:32:43: "Rudolfsheim-Fünfhaus zwischen 1945 und 1955".
00:32:47: Da bin ich ja schon sehr gespannt auf diesen Auftakt zu unserem Thema für 2025.
00:32:53: Ich auch.
00:32:54: Liebe Birgit, wir kommen wieder zum Ende dieser Folge.
00:32:57: Vielen Dank für Deine Unterstützung!
00:32:59: Es war mir, wie immer, ein Ehrenamt, liebe Brigitte.
00:33:03: Tschüss und ciao.
00:33:05: Baba Birgit und bis demnächst.
00:33:07: Ja, liebe Hörerin, liebe Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten.
00:33:11: Machen wir was draus.
00:33:13: Gemeinsam.
00:33:14: Wenn Sie Ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten,
00:33:18: wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen,
00:33:22: wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart
00:33:26: im 15. Bezirk sind, dann sind Sie bei uns richtig.
00:33:30: Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum,
00:33:34: verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite, unserem Blog,
00:33:38: unserem YouTube-Kanal und auf Facebook, Instagram und Co.
00:33:42: Infos und Links finden Sie in den Shownotes.
00:33:46: Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen.
00:33:50: Ich freue mich auf die nächsten spannenden 2x15 Minuten bei Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten
00:33:58: und verabschiede mich mit der anregenden Musik von Nigora
00:34:02: und der berauschenden Stimme Michael Stark.
00:34:06: Auf Wiederhören.
00:34:07: Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag.
00:34:10: Wann immer Sie diese Folge auch hören.
00:34:13: Ihre Brigitte Neichl
00:34:15: Outro
00:34:25: Outro
00:34:28: Outro
00:34:32: Outro
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