#082 Mission Possible: R.U.S.Z - Reparieren statt wegwerfen

Shownotes

In der 82. Folge von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten" spricht Brigitte Neichl mit Sepp Eisenriegler, dem Geschäftsführer des Reparatur- und Servicezentrums R.U.S.Z. Eisenriegler, der in den Medien auch als "Reparaturpapst von Österreich" und "Lobbyist mit Lötkolben" bezeichnet wird, erzählt von seinem Werdegang und wie er zu seiner Mission, gegen die Wegwerfgesellschaft und für Nachhaltigkeit zu kämpfen, gekommen ist.

Erfahren Sie mehr über die Arbeit des R.U.S.Z. und wie ein Besuch dort abläuft - vom Kostenvoranschlag bis zur Reparatur. Eisenriegler erklärt auch, wie man den Reparaturbonus nutzen kann, um defekte Geräte kostengünstig wieder zum Laufen zu bringen.

Lassen Sie sich inspirieren von Sepp Eisenrieglers Engagement für eine nachhaltigere Zukunft und erfahren Sie, welche Rolle die Wiener Volkshochschulen dabei spielen.

Grätzelkorrespondentin Birgit Dhibi, "Melty", nimmt Sie mit auf eine spannende Entdeckungsreise entlang der Meiselstraße und besucht die Ausstellung "H2O" des Künstlers Michael Wekkeli in der Alten Schieberkammer in der Meiselstraße 20.

Co-Moderatorin dieser Folge ist dieser Folge ist Birgit Dhibi.

Skript (außer Grätzelkorrespondenzen): Brigitte Neichl

Weitere Inhalte:

  • Was tut sich im Bezirksmuseum?
  • Nächste Veranstaltungen
  • Ausblick auf die nächste Folge

Im Blogartikel zur Podcast-Folge finden Sie ein Transkript dieser Folge, viele weitere Informationen und Links.

Wenn Sie Fragen, Anregungen und/oder Ideen für den Podcast haben, interessante Menschen aus dem 15. Bezirk kennen oder selbst etwas zu erzählen haben, melden Sie sich unter podcast@bm15.at

Hier erfahren Sie mehr über Ziele und Inhalte von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten"

Links

Webseite R.U.S.Z

Reparaturbonus

Blogartikel Meiselstraße

Alte Schieberkammer

Michael Wekkeli

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Intro/Outro (Musik & Stimme)

Nigora Makhmudova

Michael Stark

Transkript anzeigen

00:00:00: Intro

00:00:19: Intro

00:00:22: Intro

00:00:26: Intro

00:00:36: Hallo Brigitte, habe ich Dir schon erzählt, dass mein Fön kaputt gegangen ist?

00:00:42: Das ist so ärgerlich. Er heizt sich nicht mehr auf.

00:00:46: Hallo Birgit, das trifft sich jetzt gut, denn da habe ich einen Tipp für Dich.

00:00:51: Du musst deinen Fön nicht wegwerfen, Du kannst ihn reparieren lassen

00:00:55: und das ganz nah bei uns im 15. Bezirk.

00:00:58: Echt? Wo denn? Und ist das nicht urteuer?

00:01:03: In der Schwendergasse 35-37.

00:01:06: Da gibt es nämlich seit Juni 2024 das R.U.S.Z, das Reparatur- und Service-Zentrum.

00:01:12: Und nein, so teuer ist das nicht. Und Du kannst dafür auch den Reparaturbonus verwenden.

00:01:17: Das ist ja interessant. Erzähl mir mehr.

00:01:21: Wie es der Zufall will, habe ich für diese Folge ein Interview mit dem Geschäftsführer des R.U.S.Z,

00:01:26: Sepp Eisenriegler geführt. Du wirst also gleich mehr dazu erfahren.

00:01:31: Legen wir also gleich los mit dem Interview?

00:01:34: Natürlich, liebe Birgit, zuerst begrüße ich noch wie üblich unsere Hörerinnen und Hörer.

00:01:40: Hallo und herzlich willkommen zur 82. Folge von 2x "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten".

00:01:47: Mein Name ist Brigitte Neichl. Unterstützt werde ich von meiner Kollegin Birgit Dhibi.

00:01:53: Warum wir inzwischen bei 2x 15 Minuten gelandet sind, erfahren Sie übrigens in Folge 47.

00:02:00: Den Link finden Sie in den Shownotes.

00:02:03: Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber bei der gewohnten Bezeichnung "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten".

00:02:10: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus,

00:02:15: dem Veranstaltungsmuseum im Herzen des 15. Bezirks.

00:02:19: Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Events für Erwachsene und Kinder.

00:02:25: Und diesen Podcast. Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at.

00:02:32: Und jetzt ... ... geht's los.

00:02:34: Ich spreche heute mit Sepp Eisenriegler, dem Geschäftsführer des R.U.S.Z,

00:02:39: dem Reparatur- und Servicezentrum, dass seit Juni 2024 seinen Standort in der Schwendergasse 35-37 hat.

00:02:49: Davor befand sich das Unternehmen in der Lützowgasse 12-14. Bezirk Penzing.

00:02:55: Das R.U.S.Z wurde 1998 von Sepp Eisenriegler gegründet,

00:03:00: musste im September 2023 Insolvenz anmelden, hauptsächlich aufgrund der vorübergehenden Aussetzung des Reparaturbonus.

00:03:09: Das Geschäftsmodell des R.U.S.Z entspricht zur Gänze dem 2015 veröffentlichten Maßnahmenpaket zur Kreislaufwirtschaft,

00:03:18: um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen und ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen.

00:03:26: Es bietet Vorort-Reparatur und Werkstatt-Reparatur an und es kann dafür der Reparaturbonus verwendet werden.

00:03:34: Sepp Eisenriegler ist ein Pionier im Bereich der sozialintegrativen Reparaturbetriebe.

00:03:40: Seit seiner Gründung hat das R.U.S.Z hunderten Langzeitarbeitslosen über 45 Jahren, Menschen mit Behinderung,

00:03:48: Müttern nach der Babypause und Haftentlassenen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht. Nach der 

00:03:55: Insolvenz der R.U.S.Z GmbH im September 2023 hat Sepp Eisenriegler das Unternehmen in Form eines gemeinnützigen Vereins wieder belebt.

00:04:05: Er setzt sich weiterhin für die Reparatur von Elektrogeräten ein und sieht darin einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Kreislaufwirtschaft.

00:04:14: Jetzt ein Zitat von Sepp Eisenriegler: "Es ist unser erklärtes Ziel gegen das vorprogrammierte Ablaufdatum von Produkten,

00:04:23: die sogenannte geplante Obsoleszenz anzukämpfen und dem Wegwerftrend unseres wachstumsorientierten Wirtschaftssystems mit seriösem Kundenservice zu begegnen."

00:04:36: Lieber Sepp, wir kennen einander aus dem beruflichen Umfeld. Ich war ja bis 2021 Programm-Managerin in der Volkshochschule Urania

00:04:45: und da sind wir uns öfter mal über den Weg gelaufen.

00:04:48: Vielen Dank, dass ich Dich heute hier am neuen Standort des R.U.S.Z besuchen darf und dass Du Dir Zeit für dieses Interview genommen hast.

00:04:57: Ja, sehr, sehr gerne.

00:04:58: Kommen wir zum ersten Fragenteil. Bevor wir näher auf das R.U.S.Z eingehen, eine andere Frage. Wer ist Sepp Eisenriegler?

00:05:07: Wie ist Dein beruflicher Werdegang verlaufen? Wie bist Du zum Thema Nachhaltigkeit und dann zum Reparatur- und Servicezentrum gekommen?

00:05:16: Und was sind Deine Pläne für die Zukunft?

00:05:18: Ich versuche es möglichst kurz zu machen und verwende Zitate aus den Medien. Da wurden mir Titel wie "Reparaturpapst von Österreich" verliehen.

00:05:31: Das kam zum Beispiel in der Sendung ECO im ORF so, aber auch im 3sat in den Konsumentenmagazin MAKRO und im ZDF,

00:05:41: da gibt es auch so ein ganz spezielles Konsumentenmagazin, das heißt WISO.

00:05:46: Also von daher bin ich der Reparaturpapst. Es gibt aber eine für mich bessere Zuordnung eines Ehrentitels und der kommt von "Die Zeit".

00:05:56: Da hat mich der Redakteur in einem Österreich-Porträt in der Headline bereits "Lobbyist mit Lötkolben" genannt und hat als ersten Satz geschrieben:

00:06:09: "Für Sepp Eisenriegler ist reparieren ein antikapitalistischer Akt."

00:06:15: Und ich glaube, das ist ein ganz guter Einstieg. Ich kann natürlich auch erzählen, dass ich eigentlich AHS-Lehrer bin

00:06:22: von meiner Grundausbildung, dass ich noch einige Weiterbildungen gemacht habe, bis hin zu zwei Master-Abschlüssen.

00:06:29: Wofür war das? Wofür warst du Lehrer?

00:06:32: Für Geografie als Hauptfach und Englisch als Nebenfach.

00:06:36: Wie bist Du von der Schule zum R.U.S.Z gekommen? Da ist ja irgendwas dazwischen.

00:06:41: Du hast ja quasi dann gekündigt als Lehrer, oder?

00:06:44: Ich habe nicht einmal angefangen, weil mir die Umweltberatung dazwischen gekommen ist.

00:06:48: Aso, Du hast nur die Ausbildung?

00:06:50: Ich habe die Ausbildung fertig. Also ich habe eine Lehramtsprüfung in Geografie und in Pädagogik.

00:06:56: Aber ich habe außer der Hospitationsphase nie - nein, das ist auch falsch, ich wollte schon sagen, nie ein Klassenzimmer betreten.

00:07:05: Ich habe sehr viele Klassenzimmer und Uni-Hörsäle betreten, aber mit meiner neuen Botschaft, in meiner neuen Funktion als Geschäftsführer des R.U.S.Z

00:07:15: Weil es braucht auch Bewusstseinsbildung bei den jungen Menschen, um möglichst viel Wirkung zu erzeugen für diese große Transformation, in der wir mittendrin stecken.

00:07:24: Und manche wissen es noch gar nicht, dass es schon begonnen hat.

00:07:27: Das heißt, es ist nicht nur ein Job, das ist eine Lebensaufgabe, hör ich da jetzt heraus.

00:07:31: Ja, das ist meine Mission.

00:07:33: Was planst Du für die Zukunft, für Deine Zukunft jetzt?

00:07:37: Für die Zukunft des Planeten hast Du ja jetzt schon Dein Lebenswerk beschrieben, was ist Deine Zukunft?

00:07:44: Meine Planung ist hoffentlich eine kurzfristige.

00:07:47: Du hast hier eine Menge Leute getroffen. Einer davon ist einer meiner Nachfolger.

00:07:52: Ich möchte den Betrieb Reparatur- und Service-Zentrum R.U.S.Z in gute Hände übergeben und sicher sein, dass er in meinem Sinn weitergeführt wird.

00:08:02: Kommen wir zum zweiten Fragenteil.

00:08:05: Ich habe ja jetzt schon ein wenig über die Arbeit des R.U.S.Z erzählt und Du auch.

00:08:10: Kannst Du unseren Hörerinnen und Hörern kurz erzählen, wie so ein Besuch beim R.U.S.Z abläuft.

00:08:17: Vielleicht anhand eines konkreten Beispiels.

00:08:20: Also ich habe zum Beispiel einen Fön, der nicht mehr aufheizt oder einen Fernsehapparat, das sich nach zwei Minuten ausschaltet.

00:08:27: Was kann ich da tun?

00:08:29: Also wenn es ein Fön ist und keine Waschmaschine, dann müssen die interessierten Kund:innen zu uns in die Werkstatt kommen.

00:08:37: In die Schwendergasse 35-37ß

00:08:39: Wir sind in der Schwendergasse 35 bis 37 im 15. Wiener Gemeindebezirk am Schwendermarkt.

00:08:45: Das ist recht leicht, weil da bleibt der 60er stehen, da bleibt der 52er stehen.

00:08:51: Also man kommt öffentlich sehr gut zu uns und ein Fön ist nicht so schwer, den kann man durchaus auch in der Straßenbahn transportieren.

00:08:58: Dann geht man bei uns ins Geschäft hinein,

00:09:00: findet dort eine fesche junge Dame vor.

00:09:04: Das ist die Sherife, die ist jetzt im dritten Lehrjahr und managt die Kundenbetreuung.

00:09:11: Daneben sitzt noch ein junger, sehr talentierter Mann.

00:09:15: Hoffentlich auch fesch, weil man das jetzt bei der Dame gesagt haben.

00:09:18: Der junge Mann ist natürlich fesch.

00:09:21: Was sollte ich denn jetzt anderes sagen?

00:09:24: Die übernehmen dann den Fön zur Beauftragung eines Kostenvoranschlages.

00:09:34: Wenn der Kostenvoranschlag gemacht ist, dann muss die Kundschaft "ja" oder "nein" sagen.

00:09:40: Und bei "ja" - das sind ca. 95% der Fälle, die wir übernehmen,

00:09:46: werden mit "ja" beantwortet - wird er repariert und ist in wenigen Tagen fertig für die Abholung.

00:09:52: Warum sagen so viele "ja"?

00:09:55: Da komme ich zurück auf bereits Gesagtes.

00:09:58: Es gibt den Reparaturbonus.

00:10:00: Und den sollte jeder Mann und jede Frau nutzen, weil dann kostet die Reparatur nur die Hälfte.

00:10:07: Wenn es sich um ein Haushaltsgroßgerät, also eine Waschmaschine,

00:10:11: Geschirrspüler, Trockner oder E-Herd handelt, dann kommen wir zu Dir nach Hause.

00:10:18: Da braucht man nur ein Mail schreiben.

00:10:21: Wir haben auch eine eigene Möglichkeit auf unserer Website, sich einen Termin auszusuchen.

00:10:28: Ob es der genau werden kann, kann ich nicht von vornherein versprechen.

00:10:34: Aber falls nein, wird dann ein Antwortmail geschickt oder angerufen.

00:10:40: Man einigt sich dann auf einen Termin, wo beide Zeit haben.

00:10:43: Dann kommt der Techniker. Unsere Techniker sind sehr höflich,

00:10:47: einer davon hat sogar Hauspatschen mit und zieht sich vor der Tür die Schuhe aus.

00:10:51: Sehr brav!

00:10:52: Schon brav, gell?

00:10:54: Und der schaut sich dann das Gerät an.

00:10:57: In 50 Prozent der Fälle wird das Gerät fertig repariert.

00:11:04: In den anderen 50 Prozent müssen wir ein Ersatzteil besorgen.

00:11:09: Das passiert aber erst, wenn die Kundschaft sagt, "ja, ich will die Reparatur,

00:11:14: besorgts mir den Ersatzteil" und dann kommen wir ein zweites Mal, um diesen Ersatzteil einzubauen.

00:11:21: Das kostet nichts, was die Anfahrt angeht.

00:11:24: Da wird dann nur mehr der Ersatzteil bezahlt und die Viertelstunde fürs Einbauen.

00:11:29: Und für den Kostenvoranschlag zahlt man aber auch, oder?

00:11:33: Für beide Fälle von Kostenvoranschlägen zahlt man was. Wenn es der Fön ist,

00:11:38: dann sind es 60 Euro, wird aber mit Reparaturbonus ja 30 Euro refundiert.

00:11:44: Im Falle einer Erstbegutachtung eines Haushaltsgroßgerätes,

00:11:49: also Waschmaschine und Co., kostet es 120.

00:11:53: Wenn man mit die 120 für die Anfahrtspauschale auskommt,

00:11:59: dann bedeutet es, dass der Techniker eine halbe Stunde aufwenden kann für die Reparatur.

00:12:07: Das ist wie gesagt in 50 Prozent der Fälle möglich und statistisch nachgewiesen.

00:12:13: Und wenn es dann einen Orchideen-Ersatzteil braucht, den wir nicht mithaben,

00:12:19: dann kommen wir ein zweites Mal und die 120 sind natürlich nicht zu bezahlen,

00:12:25: aber die Viertelstunde für ein Einbau des Ersatzteils und der Ersatzteil selbst sind dann noch zu zahlen.

00:12:32: Wir haben ein Statistik, die uns sagt, die durchschnittliche Vorort-Reparatur kostet 152 Euro.

00:12:40: Wenn Sie also ein Problem mit Ihrer Waschmaschine haben und den Reparaturbonus nutzen,

00:12:45: können Sie davor ausgeht, dass Sie mit 76 Euro wieder eine funktionierende Waschmaschine haben.

00:12:51: Ja, kommen wir zum dritten Fragenteil.

00:12:54: Du bist ja jetzt schon einige Monate hier bei uns im 15. Bezirk in der Schwendergasse.

00:12:59: Hast Du schon ein Lieblingsplatzerl hier im Bezirk gefunden?

00:13:03: Mein Lieblingsplatzerl ist hier, wo wir sitzen, in der VHS,

00:13:10: weil ich verdanke der Wiener Volksbildung sehr viel,

00:13:13: die hat mir sehr viel von der Realisierung meiner Mission ermöglicht.

00:13:18: Und von daher habe ich eine grundsätzliche Affinität dazu.

00:13:22: Hast Du außerhalb auch noch einen Platzerl?

00:13:25: Naja schon. Ein Lieblingslokal. Das ist ein Lieblingslokal im Schwendermarkt.

00:13:32: Also, "Die Speis" ist mein Lieblingsplatzerl,

00:13:35: dort haben wir sogar schon Betriebsfeier durchgeführt.

00:13:38: Und die haben Wunderbares zum Essen und eben ein Superbier.

00:13:43: Und ein Katzensprung entfernt.

00:13:45: Katzensprung entfernt.

00:13:47: Ja, lieber Sepp, vielen Dank für das Gespräch

00:13:50: und viel Erfolg für Deine wichtige Mission zur Nachhaltigkeit.

00:13:54: Möge diese eine Mission possible werden und bleiben!

00:13:59: Dankeschön, es hat mich ausgesprochen gefreut, dass wir uns wieder einmal getroffen haben

00:14:04: und so schön austauschen konnten.

00:14:06: Dankeschön.

00:14:07: Sehr spannend!

00:14:08: Ich werde meinem Fön die Chance auf ein zweites Leben geben.

00:14:12: Und mit dem Reparaturbonus wird das auch gar nicht zu teuer werden.

00:14:16: Ja, gute Idee.

00:14:18: "Reparieren statt wegwerfen", lautet die Devise.

00:14:21: Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.

00:14:24: Infos zum Reparaturbonus erhält man übrigens unter www.reparaturbonus.at

00:14:32: Und die Langfassung des Interviews mit Sepp Eisenriegler, das fast eine Stunde gedauert hat, gibt es übrigens

00:14:38: in Kürze auf unserem YouTube-Kanal.

00:14:42: Da höre ich dann auf jeden Fall auch rein.

00:14:45: Und jetzt kommen wir zur Grätzelkorrespondenz.

00:14:48: Diesmal bin ich wieder in Doppelfunktion unterwegs.

00:14:51: Als Moderatorin und als Grätzelkorrespondentin.

00:14:55: Na dann, leg los!

00:14:57: Vor Deiner eigentlichen Grätzelkorrespondenz hast Du ja noch einige Infos für uns.

00:15:02: Liebe Brigitte, liebe Hörerinnen und Hörer, heute werde ich aus der Meiselstraße 20 berichten.

00:15:09: Hier besuche ich eine Ausstellung in der alten Schieberkammer.

00:15:13: Übrigens kann man über die Geschichte der Meiselstraße auch in unserem Museums-Blog so einiges erfahren.

00:15:19: Oh, das klingt spannend!

00:15:21: Die Meiselstraße kenne ich eigentlich nur vom Meiselmarkt.

00:15:24: Was gibt es denn da sonst noch Interessantes zu entdecken?

00:15:28: Die Meiselstraße beginnt im 15. Bezirk, beim Kardinal Rauscher-Platz, bei der Rudolfsheimer Pfarrkirche

00:15:35: und endet beim Bahnhof Breitensee bei der Drechslergasse.

00:15:40: Die Grenze zwischen den beiden Bezirken ist die Beckmangasse.

00:15:43: Die Straße wurde im Zuge der Rasterparzellierung nach der Eingemeindung von Penzing und Rudolfsheim nach Wien von 1890 bis 1892 angelegt.

00:15:56: Also noch gar nicht so alt, wie man vielleicht denken könnte.

00:15:59: Stimmt! Rund um den Meiselmarkt wurden in den 1950er und 1990er Jahren größere Bauprojekte,

00:16:07: wie Wohnungen, Büros, eine Parkgarage und ein Einkaufszentrum, realisiert.

00:16:13: Im Zuge der Errichtung der U-Bahnstation Johnstraße 1994 wurde die untere Meiselstraße

00:16:21: zwischen Kardinal Rauscher-Platz und Johnstraße fußgängerfreundlich umgestaltet.

00:16:27: Dadurch entstand eine der größten vorstädtischen Fußgängerzonen Wiens.

00:16:31: Teil dieses Projekts war die sogenannte Wiener Wasserwelt,

00:16:36: eine aus sieben verschiedenen Brunnenanlagen bestehende Wasserkunstinstallation.

00:16:41: Wow, das hätte ich nicht gewusst.

00:16:43: Da muss ich unbedingt mal spazieren gehen.

00:16:46: Aber jetzt erzähl mal mehr von der Schieberkammer.

00:16:49: Gerne! An der Meiselstraße Nummer 20 befindet sich die Alte Schieberkammer.

00:16:54: Der alte Teil des Behälters Schmelz, des einstigen Trinkwasserreservoirs,

00:17:01: wurde 1870 bis 1873 im Zuge des Baus der ersten Wiener Hochquellenleitung errichtet.

00:17:09: In der Alten Schieberkammer waren die Sperrorgane, die Schieber und Rohre für das Füllen,

00:17:15: den Betrieb und das Entleeren des Behälters Schmelz untergebracht.

00:17:18: Also wurde hier quasi das Wasser für ganz Wien gespeichert?

00:17:22: Zumindest für einen Teil.

00:17:24: Hier wurde ursprünglich das Trinkwasser für den Ersten Bezirk

00:17:28: und die inneren Bezirke Wien gespeichert.

00:17:30: Nachdem der Wasserbedarf kontinuierlich anstieg,

00:17:33: errichtete die Stadt Wien 1991 einen neuen Behälter.

00:17:39: Dieser befindet sich im Bereich der Gabelenzgasse unter dem Sportplatz Schmelz.

00:17:44: Spannend, dass so ein wichtiger Teil der Wiener Wasserversorgung direkt unter einem Sportplatz liegt.

00:17:50: Absolut!

00:17:51: Das Gebäude, in dem sich heute der Meiselmarkt befindet, war früher also die Wasserkammer.

00:17:57: Das interessante Kreuzgewölbe erinnert hier noch an die typische Architektur des Wasserspeichers.

00:18:03: In der Alten Schieberkammer befindet sich heute ein Ausstellungs- und Veranstaltungsraum.

00:18:09: Und was wird da so gezeigt?

00:18:11: Diese Räumlichkeiten bestehen auf ungefähr 280 Quadratmetern aus einem Ober- und Untergeschoss

00:18:18: und sind für Veranstaltungen mit maximal 299 Personen und zwei Rollstuhlfahrer*innen zugelassen.

00:18:26: Die Stadt Wien Wiener Wasser stellt das Inventar zur Verfügung für die Anmietung.

00:18:31: Das Thema Wasser steht hier im Vordergrund der Veranstaltungen.

00:18:35: Klingt nach einem interessanten Ort für Events.

00:18:38: Auf jeden Fall!

00:18:39: Auf der Informationsseite der Stadt Wien erfahren wir, dass Ausstellungen, Musikveranstaltungen

00:18:45: und Seminare mit Bezug zum Thema Wasser hier unterstützt werden.

00:18:51: Die Kosten entfallen, wenn die Veranstaltung zum Thema Wasser gestaltet wird

00:18:55: und sich das Thema in der Einladung und Ausstellung widerspielt.

00:18:59: Die Räumlichkeiten werden gerne und kreativ genutzt.

00:19:03: Das kann man auch daran erkennen, dass alle Termine für das Jahr 2025 bereits ausgebucht sind.

00:19:10: Dies lässt uns bereits jetzt wieder ein spannendes Neues Jahr erwarten.

00:19:15: Wow, da scheinen ja viele Menschen auf diese besondere Location aufmerksam geworden zu sein.

00:19:20: Ja. Wer Interesse an der Anmietung hat, kann übrigens über die Mailadresse

00:19:26: "oeffentlichkeit@ma31.wien.gv.at" mit der Stadt Wien Kontakt aufnehmen.

00:19:35: Genaue Informationen über aktuelle Ausstellungen und Veranstaltungen erhält man auf der Homepage der Stadt Wien.

00:19:42: Super, vielen Dank für die spannenden Einblicke.

00:19:46: Und jetzt geht es direkt in die Schieberkammer.

00:19:49: Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, ich werde jetzt der Alten Schieberkammer einen Besuch abstatten.

00:19:56: Zur Zeit findet hier die Ausstellung "H2O" statt.

00:20:00: Eigentlich würde diese von den beiden Künstlern Michael Wekkeli und Kurt Müllner veranstaltet werden.

00:20:07: Mir wurde aber gesagt, dass Kurt Müllner leider nicht mitmachen konnte.

00:20:11: Und so stellt diesmal Michael Wekkeli seine Werke alleine aus.

00:20:16: Der Eingang zur Alten Schieberkammer ist ein bisschen versteckt.

00:20:20: Man findet ihn auf der rechten Seite unten, weil man direkt vor dem alten Portal in der Meiselstraße Nummer 20 steht.

00:20:28: Das ist auch quasi die Rückseite vom Meiselmarkt.

00:20:31: Die aktuelle Ausstellung passt perfekt in das Ambiente der Alten Schieberkammer.

00:20:35: Auf zwei Etagen in wunderschönen Räumen konnte ich mir die Architektur der Schieberkammer und die Exponate der Ausstellung ein bisschen genauer ansehen.

00:20:45: Und ich war begeistert von der Vielfalt der gezeigten Bilder und Kunstwerke.

00:20:49: Alle hatten natürlich ihren eigenen Bezug zum Thema Wasser.

00:20:53: Die Bilder sind durch ihre dreidimensionale Gestaltung ausdrucksstark, die Mischtechniken, unter anderem Acryl auf Holz und Acryl auf Papier, zeigen durch ihre spannenden Farbkompositionen starke Effekte.

00:21:07: Besonders gut haben mir auch die verschiedenen Objekte aus Stahl gefallen, die allesamt sehr gut zum Thema Wasser passen.

00:21:14: Michael Wekkeli ist autodidakter Künstler und stellt seine Kunst schon seit der 1990er-Jahre aus.

00:21:21: Er hat mir auch ein bisschen über seinen künstlerischen Werdegang erzählt.

00:21:25: Also prinzipiell komme ich aus der Grafik.

00:21:27: Angefangen zu malen habe ich schon im Kindergarten.

00:21:31: Dann habe ich vorwiegend Grafik gemacht.

00:21:34: Dann habe ich mit der Malerei begonnen und jetzt bin ich auch zunehmend in der Bildhauerei.

00:21:40: Übrigens, auch ihm gefällt die Alte Schieberkammer sehr gut und wie er selbst andeutete, wird er dort gerne wieder mal ausstellen.

00:21:48: Das wäre fein.

00:21:50: Alles in allem ist diese Location auf jeden Fall einen Besuch wert und ich bin überzeugt, dass auch die nächsten Ausstellungen und Veranstaltungen sehr spannend werden.

00:21:59: Das klingt ja ziemlich beeindruckend, wenn es auch ein recht kurzes Vergnügen war.

00:22:03: Die Ausstellung lief nur vom 5. bis zum 8. November.

00:22:07: Das stimmt, aber im Blogartikel habe ich ein paar Eindrücke für Sie eingefangen.

00:22:11: Den Link stellen wir Ihnen in die Shownotes.

00:22:14: Die nächste Ausstellung läuft übrigens vom 21. bis zum 23. November.

00:22:20: Sie heißt "UnterWasserWelt in 4 Meeren".

00:22:24: Die Künstlerin ist Veronika Koppel.

00:22:27: Vernissage ist am 21.11. um 18 Uhr.

00:22:31: Da schaue ich vielleicht auch hin.

00:22:33: Birgit, gibt es ÜberWasser, also bei uns im Bezirksmuseum, auch was zu sehen und zu hören?

00:22:39: Na klar, bei uns ist immer was los.

00:22:43: Am 22.11. geht es mit unserer Kollegin, Waltraud Zuleger, in den Auer-Welsbach-Park.

00:22:50: Unter dem Titel "Vom Niemandsland zur Stadtwildnis" erfahren wir ab 17.30. Interessantes über den Park und seine Geschichte.

00:23:00: Am 29.11. ab 17.30 gibt es großes Kino bei uns im Museum.

00:23:06: Helmuth Martin Wolf zeigt uns im Vortrag "Wiener Drehorte, Rudolfsheim-Fünfhaus im Film"

00:23:13: Straßen, Gassen und Plätze als Schauplatz von Film und Fernsehen.

00:23:18: Und speziell wird er darauf eingehen, welche Filme eigentlich im 15. Bezirk gedreht wurden.

00:23:25: Am 13. Dezember lädt Andre Blau zu einer Advent-Satire-Lounge.

00:23:32: Seine Gäste sind die Liedermacherin Mina Kornblum und der Kabarettist Alexander Sedivy.

00:23:39: Das Motto lautet "Auch hinter dem dezemberlichen Dröhnen der Einkaufsglocken, mit denen die stillste Zeit eingeläutet wird, soll Platz für Lachen und Lächeln sein."

00:23:51: Und am 20. Dezember beschließen wir das heurige Museumsjahr mit unserer schon traditionellen Weihnachtslesung des Museumsteams.

00:24:00: Sie können gespannt sein, was Waltraud Zuleger diesmal wieder für ein tolles Programm zusammengestellt hat.

00:24:06: Unter anderem erwartet Sie ein höllisch gutes himmlisches Live-Hörspiel-Spektakel unter dem Titel "Weihnachtswahlkampf im Himmel".

00:24:15: Lassen Sie sich das nicht entgehen, Beginn ist um 17.30.

00:24:20: Alle Veranstaltungen finden bei uns im Bezirksmuseum in der Rosinagasse 4 statt.

00:24:26: Anmelden können Sie sich unter www.museum15.at/veranstaltungen

00:24:33: Und ich habe jetzt noch eine Eilmeldung ganz frisch hereingekommen.

00:24:37: Oh!

00:24:38: Am 6. Dezember gibt es auch was bei uns.

00:24:41: Ja spannend, was ist es?

00:24:43: Und zwar haben wir den Tagebuchtag bis jetzt immer im November gehabt.

00:24:47: Stimmt.

00:24:48: Auch traditionell, diesmal mussten wir das leider auf Anfang Dezember verschieben.

00:24:53: Und es wird eine Live-Lesung des Fiktiven Interviews vom Sommer sein.

00:24:57: Mit dem Adolf Schärf.

00:24:59: Wird sehr spannend.

00:25:00: Ja.

00:25:01: Michael Kohl und ich werden uns da in die Rolle der Interviewerin und des Adolf Schärf begeben und aus diesem Fiktiven Interview lesen.

00:25:12: Da freue ich mich schon drauf.

00:25:13: Auch 17.30.

00:25:15: Am? 6. Dezember.

00:25:17: Toll.

00:25:17: Ja, Brigitte.

00:25:19: Jetzt bleibt nur noch, wie gewohnt, eine Frage offen.

00:25:23: Was gibt es in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten

00:25:27: für unsere Hörerinnen und Hörer, liebe Brigitte?

00:25:30: Im Dezember gibt es traditionell - so viele Traditionen schon bei uns -

00:25:35: unsere Weihnachtsfolge, bei der es Statements zur Frage,

00:25:39: "Was ist Ihr Lieblingslokal im 15. Bezirk und warum?" geben wird.

00:25:43: Auch Sie können gerne mitmachen und uns Ihr Lieblingslokal verraten.

00:25:48: Schicken Sie einfach ein Audio an office@bm15.at

00:25:54: und vergessen Sie bitte am Schluss nicht, Ihren Vornamen und die Gasse, in der Sie wohnen, dazu zu sagen.

00:25:59: Darf ich auch mein Lieblingslokal nennen, liebe Brigitte?

00:26:03: Na klar.

00:26:04: Das können wir gleich jetzt im Anschluss aufnehmen.

00:26:06: Ich bin schon gespannt, wo Du Dich gerne aufhältst im schönen Rudolfsheim-Fünfhaus.

00:26:11: Abgesehen vom Bezirksmuseum natürlich.

00:26:13: Liebe Birgit, wir kommen wieder zum Ende dieser Folge.

00:26:17: Vielen Dank für Deine Unterstützung.

00:26:19: Es war mir wie immer ein Ehrenamt, liebe Brigitte.

00:26:23: Tschüss und ciao.

00:26:24: Baba Birgit und bis demnächst.

00:26:27: Ja, liebe Hörerin, lieber Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten.

00:26:32: Machen wir was draus, gemeinsam.

00:26:34: Wenn Sie Ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten,

00:26:39: wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen,

00:26:42: wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart

00:26:47: im 15. Bezirks sind, dann sind Sie bei uns richtig.

00:26:50: Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum,

00:26:54: verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite,

00:26:58: unserem Blog, unserem YouTube-Kanal und auf Facebook, Instagram und Co.

00:27:03: Infos und Links finden Sie in den Shownotes.

00:27:07: Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen.

00:27:11: Ich freue mich auf die nächsten spannenden 2x15 Minuten bei Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten

00:27:19: und verabschiede mich mit der anregenden Musik von Nigora und der berauschenden Stimme von Michael Stark.

00:27:26: Auf Wiederhören! Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag

00:27:30: wann immer Sie diese Folge auch hören. Ihre Brigitte Neichl.

00:27:36: Outro

00:27:43: Outro

00:27:52: Outro

00:27:57: Outro

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