#081 Die Akte Breitenfeld

Shownotes

In der 81. Folge von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten" spricht Brigitte Neichl mit Stefanie Gilli. Sie studiert Jus, interessiert sich für historische Dokumente und deren Transkription und verstärkt das Museumsteam seit 2020 im wissenschaftlichen Service.

Durch einen glücklichen Zufall ist das Bezirksmuseum in den Besitz einer Mappe mit über 100 persönlichen Dokumenten, Briefen und Bildern von Karl Breitenfeld gelangt. Polizeikommissar Karl Breitenfeld, später auch Leiter des Sicherheitsbüros, ist bekannt, als der "Mann, der Hugo Schenk zur Strecke brachte". Hugo Schenk war ein Serienmörder, der in den 1880er Jahren zahlreiche Dienstmädchen ermordet hat. Und 1884 gelang es der Polizei unter Leitung von Karl Breitenfeld, Schenk in einer Wohnung in Rudolfsheim zu verhaften.

Stefanie Gilli hat dieses Konvolut gesichtet, sortiert und teilweise auch schon transkribiert. Und über die Ergebnisse dieser Arbeit wird sie berichten.

Grätzelkorrespondentin Karin Elise Sturm, "Sunny", hat mit den Betreiberinnen von "Viktoria – Verein für künstlerische Forschung und Social Design" Sarah Kolb und Stefanie Lichtwitz in der Viktoriagasse 5 gesprochen.

Co-Moderatorin dieser Folge ist dieser Folge ist Birgit Dhibi.

Skript (außer Grätzelkorrespondenzen): Brigitte Neichl

Weitere Inhalte:

  • Was tut sich im Bezirksmuseum?
  • Nächste Veranstaltungen
  • Ausblick auf die nächste Folge

Im Blogartikel zur Podcast-Folge finden Sie ein Transkript dieser Folge, viele weitere Informationen und Links.

Wenn Sie Fragen, Anregungen und/oder Ideen für den Podcast haben, interessante Menschen aus dem 15. Bezirk kennen oder selbst etwas zu erzählen haben, melden Sie sich unter podcast@bm15.at

Hier erfahren Sie mehr über Ziele und Inhalte von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten"

Links

Der Zauber der Urkunde - Interview mit Stefanie Gilli

Grätzelheld*innen braucht der Bezirk! Teil 1 Teil 2

Blogartikel zu Karl Breitenfeld

Viktoria – Verein für künstlerische Forschung und Social Design

Alle Grätzelkorrespondenzen auf YouTube

Die Grätzelkorrespondentinnen am Rustensteg

Website des Bezirksmuseums Rudolfsheim-Fünfhaus

Wiener Bezirksmuseen

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BM 15 auf YouTube

Intro/Outro (Musik & Stimme)

Nigora Makhmudova

Michael Stark

Transkript anzeigen

00:00:00: Intro

00:00:19: Intro

00:00:22: Intro

00:00:26: Intro

00:00:36: Heute wird es kriminell bei uns im Podcast.

00:00:40: Oh je, muss ich mich fürchten?

00:00:42: Aber nein, das Kriminelle hat nur mit unserem heutigen Interviewthema zu tun.

00:00:48: Und der Anlass dazu liegt schon fast 150 Jahre zurück.

00:00:52: Jetzt machst du mich aber neugierig.

00:00:55: Worum geht es denn in dieser Folge?

00:00:57: Wen hast du interviewt?

00:00:59: Doch sicher niemanden, der 150 Jahre alt ist.

00:01:02: Unsere fiktiven Interviews finden doch immer nur in einer Sommerfolge statt.

00:01:06: Das stimmt.

00:01:08: Das letzte fiktive Interview war übrigens mit Adolf Schärf,

00:01:11: der von 1957 bis 1965 österreichischer Bundespräsident war

00:01:17: und auch einige Zeit bei uns im 15. Bezirk gewohnt hat.

00:01:21: Aber...

00:01:22: Aber?

00:01:23: In der heutigen Folge geht es um einen zu seiner Zeit sehr berühmten Kriminalisten.

00:01:30: Nämlich Karl Breitenfeld, der auch Leiter des Sicherheitsbüros war

00:01:35: und der 44 Mörder dingfest gemacht hat.

00:01:39: Darunter 1884 den Serienmörder Hugo Schenk.

00:01:43: Aha, deshalb geht es heute kriminell zu.

00:01:46: Und wen hast du dazu befragt?

00:01:48: Unsere Kollegin Stefanie Gilli.

00:01:51: Und bevor Du fragst, wie es dazu gekommen ist,

00:01:54: und was wir genau mit Karl Breitenfeld zu tun haben...

00:01:57: Kannst Du Gedanken lesen?

00:01:59: Das wollte ich tatsächlich gerade fragen.

00:02:01: Da würde ich diesbezüglich vorschlagen,

00:02:04: dass Du Dir das Interview anhörst.

00:02:06: Ich denke, dass damit dann alle Deine Fragen beantwortet sein werden.

00:02:10: Einverstanden.

00:02:12: Legen wir also gleich los mit dem Interview?

00:02:15: Natürlich, liebe Birgit. Zuerst

00:02:17: begrüße ich noch wie üblich unsere Hörerinnen und Hörer.

00:02:21: Hallo und herzlich willkommen zur 81. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.

00:02:28: Mein Name ist Brigitte Neichl.

00:02:30: Unterstützt werde ich von meiner Kollegin Birgit Dhibi.

00:02:34: Warum wir inzwischen bei 2x15 Minuten gelandet sind,

00:02:38: erfahren Sie übrigens in Folge 47.

00:02:42: Den Link finden Sie in den Shownotes.

00:02:45: Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber

00:02:48: bei der gewohnten Bezeichnung Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.

00:02:52: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert

00:02:55: vom Bezirksmuseum Rudolfsheim- Fünfhaus,

00:02:58: dem Veranstaltungsmuseum im Herzen des 15. Bezirks.

00:03:03: Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen

00:03:06: und Events für Erwachsene und Kinder

00:03:09: und diesen Podcast.

00:03:11: Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at

00:03:16: Und jetzt ... .... geht's los.

00:03:18: Ich spreche heute mit meiner Kollegin Stefanie Gilli.

00:03:22: Sie ist seit Anfang 2020 - knapp vor Beginn der Covid-19 Pandemie - an Bord.

00:03:27: Bereits in Folge 32 war Stefanie zu Gast im Podcast

00:03:31: und hat über ihren Tätigkeitsbereich gesprochen,

00:03:34: nämlich die Transkription unserer zahlreichen Urkunden.

00:03:38: Ihre Faszination für diese Arbeit hat sie als "Zauber der Urkunde" beschrieben.

00:03:44: Den Link zur Folge stelle ich Ihnen, liebe Hörerin, lieber Hörer,

00:03:48: in die Shownotes.

00:03:50: Stefanie Gilli studiert Jus, interessiert sich -

00:03:53: welche Überraschung - für historische Dokumente und deren Transkription

00:03:58: und verstärkt das Museumsteam eben seit 2020

00:04:03: im wissenschaftlichen Service.

00:04:05: Der Grund, warum ich Stefanie nochmal in den Podcast eingeladen habe,

00:04:09: ist ein spannender und aufregender.

00:04:13: Durch einen glücklichen Zufall ist das Bezirksmuseum in den Besitz einer Mappe

00:04:17: mit über 100 persönlichen Dokumenten, Briefen und Bildern

00:04:22: von Karl Breitenfeld gelangt.

00:04:25: Wer ist bzw. war Karl Breitenfeld?

00:04:28: Polizeikommissar Karl Breitenfeld, später auch Leiter des Sicherheitsbüros,

00:04:33: ist bekannt als "Der Mann, der Hugo Schenk zur Strecke brachte".

00:04:38: Hugo Schenk war ein Serienmörder, der in den 1880er-Jahren

00:04:43: zahlreiche Dienstmädchen ermordet hat.

00:04:45: Und 1884 gelang es der Polizei unter Leitung von Karl Breitenfeld,

00:04:50: Schenk in einer Wohnung in Rudolfsheim zu verhaften.

00:04:54: Karl Breitenfeld wurde am 21. Oktober 1829 in Groß-Ullersdorf in Mähren

00:05:01: als Sohn eines Badearztes geboren.

00:05:04: Er absolvierte das Gymnasium in Olmütz und kam im Revolutionsjahr 1848 nach Wien,

00:05:11: wo er Rechtswissenschaften studierte.

00:05:14: 1851 trat Breitenfeld als Konzeptaspirant in die Wiener Polizeidirektion ein

00:05:21: und am 27. April 1852 wurde er als Staatsbeamter definitiv gestellt.

00:05:28: Er versah Dienst als Konzeptbeamter in den Polizeikommissariaten Simmering,

00:05:34: Schottenfeld, Hietzing, Sechshaus, also bei uns, und Mariahilf.

00:05:39: 1859 wurde er Aktuar und 1864 Kommissär.

00:05:46: Als erfolgreicher Kriminalist kam er 1863 in das Wiener Sicherheitsbüro,

00:05:52: wo er schließlich Leiter der zweiten Sektion, der Kriminalpolizei, wurde,

00:05:57: der das Sicherheitsbüro unterstellt war.

00:06:00: 1886 übernahm er die Leitung der ersten Sektion.

00:06:05: Am 1. Juli 1892 trat Breitenfeld als Hofrat in den Ruhestand.

00:06:11: In seiner Dienstzeit gelang ihm die Ausforschung und Festnahme von 44 Mördern.

00:06:17: In einem Nachruf hieß es unter anderem: Durch seine scharfe Beobachtung

00:06:22: und rasche Entschlossenheit oft unter schwierigen Verhältnissen,

00:06:26: hatte er eine Reihe von Erfolgen die allgemeines Aufsehen erregten.

00:06:31: Er richtete seine Tätigkeit hauptsächlich auf die Ausforschung von Mördern

00:06:36: und auf die Verfolgung gefährlicher Betrüger, Schwindler, Hochstapler, Fälscher und Defraudanten."

00:06:44: Karl Breitenfeld wirkte auch humanitär.

00:06:47: Er unterstützte die Gründung des Sechshauser Bezirksspitals.

00:06:50: 1879 war er Mitbegründer der Unterstützungsozietät der Polizeibeamten und des Pensionsfonds,

00:06:58: dessen Obmann er wurde.

00:07:00: Er engagierte sich bei der Errichtung der Heilanstalt für Brustkranke "Allland",

00:07:05: deren Vizepräsident er war.

00:07:07: Außerdem initiierte er die Gründung eines Ferienhorts für bedürftige

00:07:12: Gymnasial- und Realschüler und förderte den Wiener Wärmestubenverein.

00:07:17: Hofrat in Ruhe Karl Breitenfeld starb am 28. Jänner 1900 an den Folgen

00:07:24: einer Lungen- und Rippenfellentzündung in seiner Wohnung in der Nibelungengasse 3 in Wien

00:07:30: und wurde am 30. Jänner 1900 auf dem Wiener Zentralfriedhof beerdigt.

00:07:35: Er hinterließ drei Kinder.

00:07:37: Sein ältester Sohn Dr. Gustav Breitenfeld war Hofsekretär im Obersthofmeisteramt.

00:07:44: Ich erwähne Breitenfelds Lebenslauf deshalb so ausführlich,

00:07:48: weil wir in unserer Wundermappe nahezu jedem dieser Lebensabschnitte Dokumente haben.

00:07:54: Und Du, liebe Stephanie, hast Dich daran gemacht,

00:07:58: dieses Konvolut zu sichten, zu sortieren und teilweise auch schon zu transkribieren.

00:08:04: Und über die Ergebnisse Deiner Arbeit möchte ich heute mit Dir sprechen.

00:08:08: Danke, dass Du da bist und danke für Deine wichtige Arbeit,

00:08:12: die ja auch sehr spannend ist, wie ich mir denken kann.

00:08:16: Wann hat man schon die Gelegenheit,

00:08:18: mit solch interessanten Unikaten einer so prominenten Person zu arbeiten?

00:08:23: Danke für die Einladung, liebe Brigitte.

00:08:26: Das stimmt und zudem ist es selten,

00:08:28: dass wir eine so große Menge von Urkunden zu einer einzigen Person bekommen.

00:08:32: Da erhält man schon einen sehr ausführlichen Einblick in das Leben eines Menschen.

00:08:36: Kommen wir zum ersten Fragenteil.

00:08:38: Dein erster Besuch im Museumspodcast ist ja nun schon eine Weile her.

00:08:43: Möchtest Du Dich unseren Hörerinnen und Hörern nochmal ein wenig vorstellen

00:08:47: und erzählen, wie Du auf das Bezirksmuseum aufmerksam geworden bist,

00:08:52: was Deine Motivation für die ehrenamtliche Mitarbeit ist,

00:08:55: wie weit Du schon in Deinem Studium bist, wenn Du uns das verraten willst

00:09:00: und was Du später machen möchtest?

00:09:02: Ja, gerne. Wie Du schon einleitend erzählt hast, studiere ich Jus.

00:09:06: Ich habe mich auch immer schon für historische Dokumente interessiert

00:09:09: und bin durch Ahnenforschungen mit der Kurrentschrift in Berührung gekommen.

00:09:13: Und als ich dann beschlossen habe, mich ehrenamtlich zu engagieren,

00:09:16: sah ich auf der Website "Freiwillig für Wien"  eine Stellenanzeige des Museums

00:09:21: für die Transkription von Urkunden.

00:09:23: Und weil ich meine Kurrentkenntnisse ohnehin verbessern wollte

00:09:27: und das wie ein Traum klang, mit historischen Dokumenten zu arbeiten,

00:09:30: habe ich mich beworben

00:09:31: und habe nach einem Gespräch von Dir, Brigitte, zum Glück eine Zusage bekommen,

00:09:35: worüber ich mich sehr gefreut habe.

00:09:37: Zu meiner Motivation kann ich sagen, ich komme aus einem kleinen Dorf,

00:09:41: da hilft jeder ehrenamtlich mit.

00:09:43: Man befreit die Straße von Müll, zudem war mein Vater schon immer ehrenamtlich tätig

00:09:47: in der Freiwilligen Feuerwehr.

00:09:49: Ich war in der Jungschar, ich habe ministriert, also das war immer schon ein Teil meines Lebens

00:09:53: und ich habe es als wichtig wahrgenommen.

00:09:56: Momentan bin ich im Studium am Ende des zweiten Abschnittes

00:10:00: und mein derzeitiger Plan ist dann Richterin oder Staatsanwältin zu werden.

00:10:03: Wow! Kommen wir zum zweiten Fragenteil und damit auch schon zu Karl Breitenfeld.

00:10:10: Konntest Du Dir schon einen Überblick über den Inhalt der Dokumentenmappe machen?

00:10:14: Wir nennen sie ja liebevoll die Akte Breitenfeld.

00:10:18: Von wie vielen Dokumenten, in welchem Zeitraum sprechen wir da

00:10:22: und welche unterschiedlichen Arten vom Papieren hast Du vorgefunden?

00:10:27: Ja, ich habe bereits einen Überblick über die Dokumentenmappe bekommen

00:10:30: und als Übersicht dazu ja auch mal eine Tabelle angefertigt,

00:10:34: wo der Kurzinhalt der Urkunden mal drin ist, so ungefähr.

00:10:38: Und es sind 189 Dokumente, die reichen vom Jahr 1840 bis 1898,

00:10:45: also eine sehr große Zeitspanne.

00:10:48: Darunter findet man diverse Zeugnisse von Hauptschule, Gymnasium, Studienbücher,

00:10:53: sogar ein Studienbuch seines Sohnes Gustav Breitenfeld ist darunter

00:10:57: und eine große Anzahl von Briefen an ihn.

00:11:00: Und da reicht der Inhalt von Belohnungen, die er bekommen hat,

00:11:03: von 20 bis 800 Gulden, Beförderungen und Gehaltserhöhungen,

00:11:08: aber auch Orden, die ihm verlieren wurden, zum Beispiel war er Ritter des Franz Josefs-Ordens,

00:11:13: oder auch Aufträge, Depeschen zu überbringen.

00:11:16: Er wurde auch zum Beispiel zum Ehrenrat von Janus der Wechselseitigen

00:11:19: Lebensversicherunganstalt Wien ernannt.

00:11:22: Zum dritten Frageteil.

00:11:25: Wie viele Dokumente hast Du schon transkribiert

00:11:28: und kannst Du uns ein paar Schmankerl präsentieren,

00:11:31: also die interessantesten, skurrilsten, persönlichsten?

00:11:36: Derzeit habe ich 50 Urkunden transkribiert

00:11:39: und sehr interessanter war gleich mal die erste Urkunde, auf die ich gestoßen bin.

00:11:43: Wobei ich vermute, dass das nur als Entwurf gedacht war,

00:11:46: weil es mit Bleistift geschrieben wurde, auf liniertem Papier

00:11:50: und sehr viel durchgestrichen und verbessert worden ist.

00:11:53: Es war ein Brief der Witwe von Karl Breitenfeld an den Kaiser Franz Josef,

00:11:57: weil er sich immer noch gewünscht hat, dass er in den Adelstand erhoben wird

00:12:01: und anscheinend hat er sie gebeten, falls er sterben sollte,

00:12:04: dass sie diese Bitte an den Kaiser heranträgt.

00:12:07: Und was sehr spannend war, dass eigentlich sein Lebenslauf

00:12:10: im Grobüberblick dort erwähnt war, auch was seine Kinder jetzt machen

00:12:14: und seine ehrenamtlichen Engagements.

00:12:17: Und da hat man gleich mal einen Überblick bekommen

00:12:19: über das ganze Leben von Karl Breitenfeld.

00:12:21: Eine der schönsten Urkunden, die ich gesehen habe,

00:12:24: war eine sehr reich verzierte Urkunde.

00:12:27: Das war ein Brief von den Mitgliedern des Clubs von Conceptsbeamten

00:12:31: der Polizeidirektion.

00:12:34: Sie wurde anlässlich seiner Pensionierung geschrieben und da hat man eine

00:12:37: wunderschöne Initiale, die Anrede wunderschön verziert, auch im Text nochmal verziert.

00:12:42: Also sehr schön gestaltet.

00:12:44: Spannend fand ich auch eine Belohnung, die bekommen hat, nämlich in der Höhe von 800

00:12:49: Gulden von der Nationalbank für die Ausforschung und Zustandebringung eines Fälschers einer

00:12:55: Bankanweisung der Nationalbank.

00:12:57: Also das war schon ein hoher Betrag.

00:12:59: Und was mich bis jetzt auch einfach gewundert hat, war die hohe Anzahl von Belohnungen,

00:13:03: die er bereits bekommen hat, sowie auch lobende Anerkennungen, die schon in den ersten 

00:13:07: 50 Urkunden enthalten waren.

00:13:09: Da sprechen wir von fünf lobenden Anerkennungen und zwölf Belohnungen, eben in der Höhe von

00:13:13: 20 bis 800 Gulden, die er hier bekommen hat.

00:13:15: Also das war ja ganz schön viel.

00:13:18: Kommt irgendwo der Hugo Schenk vor?

00:13:20: Nein.

00:13:21: Oder irgendein anderer Kriminalfall?

00:13:22: Es kommen Verbrecher immer wieder vor, weil bei jeder Urkunde, die über Belohnungen

00:13:27: spricht, wird auch genannt aufgrund welchen Verbrechers oder welcher Bande das erfolgt

00:13:33: ist und welcher er hier festgenommen hat oder ausgeforscht hat.

00:13:36: Vielleicht kommt es ja noch.

00:13:37: Genau, vielleicht kommt es noch.

00:13:39: Das heißt, wir müssen Dich noch ein drittes Mal einladen, wo Du uns dann den Gesamtüberblick

00:13:44: dann gibst.

00:13:45: Ja, das ist eine gute Idee.

00:13:47: Liebe Stefanie, vielen Dank für das Gespräch.

00:13:50: Danke auch für Deine tolle Arbeit und ich hoffe, dass Du uns noch lange als ehrenamtliche

00:13:56: Mitarbeiterin erhalten bleibst, auch wenn Du dann Richterin sein wirst irgendwann.

00:14:01: Ich danke Dir, liebe Brigitte.

00:14:03: Danke für das Lob.

00:14:04: Das freut mich wirklich sehr und die Arbeit mit den Breitenfeld-Urkunden macht auch irrsinnig

00:14:08: viel Spaß.

00:14:09: Ich möchte noch hinzufügen, dass wir, wenn Stefanie mit ihrer Arbeit fertig ist, einiges

00:14:15: mit den daraus gewonnenen Erkenntnissen dieser Akte Breitenfeld vorhaben, also beispielsweise

00:14:21: eine Ausstellung, eine Publikation, Blogartikel, Vorträge etc.

00:14:26: Sie können also gespannt sein, liebe Hörerinnen und Hörer.

00:14:30: Danke nochmals Stefanie und danke, dass Du da warst.

00:14:32: Danke für die Einladung.

00:14:34: 189 Dokumente und alle von Karl Breitenfeld.

00:14:38: Das ist einmalig in unserer Sammlung.

00:14:41: Ganz genau.

00:14:42: Und darauf bin ich auch sehr stolz und auch dankbar, dass diese Mappe, die Akte Breitenfeld

00:14:50: von Frau und Herrn K. zu uns gebracht wurde.

00:14:53: Ja, vielen lieben Dank noch mal.

00:14:55: Von solchen Schenkungen lebt unsere Museumssammlung.

00:14:58: Und jetzt kommen wir zur Grätzelkorrespondenz.

00:15:02: Diesmal hören wir wieder von Karin Elise Sturm, die sich einen neuen Spitznamen zugelegt hat.

00:15:08: Genau, genau.

00:15:09: Statt "Southy" in Anlehnung an den Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus wird sie sich ab jetzt

00:15:15: "Sunny" nennen, weil es ja im Süden oft sonnig ist, zumindest in der Theorie.

00:15:20: Wir machen es uns einfach sonnig, auch wenn es draußen trüb und grau ist.

00:15:27: Und ich ich bleibe bei "Melty", wegen der Schmelz und so.

00:15:32: Hätten wir das also jetzt auch geklärt.

00:15:35: Melty mit dem sonnigen Gemüt und Sunny aus dem Süden des 15. Bezirks.

00:15:41: Welche Ecke in Rudolfsheim-Fünfhaus stellst Du uns heute vor, liebe Karin?

00:15:45: Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer, hallo Brigitte und Birgit.

00:15:49: Diesen Monat berichte ich aus der Viktoriagasse Nummer 5.

00:15:53: Das ist die kleine Parallelgasse zur äußeren Marihilfer Straße, gleich ums Eck von unserem

00:15:58: schönen Bezirksmuseum 15.

00:16:00: Hier in der etwas schmucklosen Viktoriagasse befindet sich ein schönes gepflegtes Holzparklet

00:16:06: und eine umgebaute Telefonzelle, die bunt und lustig dazu einlädt, die Bücher dort

00:16:12: zu tauschen.

00:16:13: Das alles gegenüber einem offenen Ecklokal, große Schaufenster erlauben den Blick nach

00:16:18: innen und zeugen von einer modernen coolen Location, auf die wir einen genaueren Blick

00:16:23: werfen dürfen.

00:16:24: Eine Fahne über der Eingangstür verrät, hier ist der Verein Viktoria.

00:16:29: Ich durfte mit zwei der drei Chefinnen des Vereins ein längeres Gespräch führen, dass Sie bald

00:16:34: im YouTube BM15-Channel unter den Grätzelkorrespondenzen finden können.

00:16:40: Die drei Viktoria-Chefinnen sind Sarah Kolb, Stefanie Lichtwitz und Silvia Kostenzer.

00:16:47: Mit Sarah Kolb und Stefanie Lichtwitz konnte ich sprechen und was wir alle uns unter Viktoria

00:16:54: in der Viktoriagasse vorstellen können, fassten die beiden folgendermaßen zusammen.

00:16:59: Viktoria, Verein für künstlerische Forschung und Social Design, sind wir. Wir sind drei

00:17:05: Frauen Silvia Kostenzer, die heute leider nicht da ist, 

00:17:09: Sarah Kolb und ich bin Stefanie Lichtwitz.

00:17:11: Wir drei machen hier Programm.

00:17:14: Wir haben ein ganz buntes Programm, das ganz niederschwellig sein soll und wir möchten

00:17:22: wirklich Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen erreichen, vor allem auch aus

00:17:28: dem Bezirk, aber natürlich auch aus dem ganzen Wien und aus dem größeren Umfeld.

00:17:32: Wir machen Ausstellungen, wir machen Workshops und Seminare, wir machen beispielsweise Kleidertausch-Event,

00:17:39: oder es kann mal ein Pop-Up-Store bei uns sein, Filmabende, meistens mit anschließendem Gespräch

00:17:45: mit den Filmmacherinnen oder mit beteiligen Akteurinnen, also wo man wirklich dann auch

00:17:50: tiefer in die Themen einsteigen kann.

00:17:52: Wir haben Konzerte oder Lesungen, man kann aber auch bei uns private Feste machen, also

00:17:58: wir sind auch für Vermietungen offen, wenn jemand an uns herantreten möchte oder auch

00:18:03: für Programmvorschläge.

00:18:05: Was total wichtig ist, ist draußen unser Parklet, das irgendwie auch schon ein bisschen

00:18:11: zeigt unsere Haltung.

00:18:12: Ein Parklet ist nämlich ein Möbel, das für alle zur Verfügung stehen soll, das ist

00:18:17: zwar unseres und wir haben es auch kreiert, aber es ist für die Nachbarschaft da und

00:18:21: so ist irgendwie auch Viktoria, würde ich sagen.

00:18:23: Das ist sozusagen, wir machen es zwar, aber es lebt dadurch, dass Menschen sich einbringen

00:18:28: und Ideen haben und Programm machen.

00:18:32: Was uns inhaltlich einfach total wichtig ist, wir stehen für gesellschaftlichen Zusammenhalt ein,

00:18:38: wir stehen ein für Nachhaltigkeit und ein wertvolles, wertschätzendes Miteinander

00:18:45: und alles, was das stärken kann.

00:18:48: Sie merken, meine Hörerinnen und Hörer, das ist eine sehr spannende Initiative hier bei

00:18:53: uns im Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus.

00:18:55: Ich hoffe sehr, Sie schauen nicht nur auf der Website www.viktoria.wien, sondern auch

00:19:03: im schönen Ecklokal selbst vorbei und besuchen einen der Salons mit Musik, Lesungen, einige

00:19:09: der Ausstellungen und Workshops oder besuchen die wirklich bunten Pop-Up-Veranstaltungen,

00:19:14: Tauschpartys, Koch-Events und so weiter.

00:19:18: Damit verabschiede ich mich aus dem Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus und gebe zurück

00:19:22: in das Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten-

00:19:24: Studio.

00:19:25: Vielen Dank für Deinen Bericht.

00:19:27: Baba Karin.

00:19:28: Ciao Brigitte und Birgit.

00:19:29: Das ist ja gleich bei uns um die Ecke, das Viktoria.

00:19:33: Das muss ich mir demnächst einmal ansehen und vielleicht auch mal eine Veranstaltung

00:19:38: besuchen.

00:19:39: Ja, ist sicher sehens- und hörenswert.

00:19:42: Übrigens habe ich ja mit zwei der Betreiberinnen des Viktoria etwas gemeinsam.

00:19:47: Was denn?

00:19:48: Silvia Kostenzer und Stefanie Lichtwitz wurden 2019 gemeinsam mit mir und noch einigen

00:19:55: anderen zu Grätzelheldinnen gekürt.

00:19:59: Es gab damals - mitten in Corona-Zeiten - 2020 dazu auch eine Podcast-Folge, via Zoom.

00:20:06: Das waren die Nummer 19 und 20.

00:20:09: Ich stelle Ihnen den Link dazu in die Shownotes, falls Sie da mal reinhören möchten,

00:20:14: liebe Hörerin, lieber Hörer.

00:20:16: Ja, spannend!

00:20:17: Rudolfsheim-Fünfhaus ist ein Dorf.

00:20:20: Passt ja,

00:20:21: war es ja auch mal. Gibt es auf unserem Dorfplatz, dem Bezirksmuseum auch was zu sehen

00:20:27: und zu hören im Oktober, liebe Birgit?

00:20:29: Aber sowas von, liebe Brigitte.

00:20:31: Am 18.10. geht es wieder rund auf unserem Museumsdorfplatz.

00:20:36: Da findet nämlich die bereits 17. Open Mic Night bei uns statt.

00:20:40: Bis zu fünf junge und jung gebliebene Talente mit Bezug zum 15. Bezirk aus den Bereichen Musik,

00:20:48: Kleinkunst und Poesie haben je 15 Minuten die Gelegenheit, ihr Können vor Publikum zu beweisen.

00:20:56: Beginn ist um 19.30 Uhr.

00:20:58: Freuen können Sie sich auf Zwidermu, die machen österreichische Rockmusik,

00:21:04: vermischt mit Soul, Funk, Blues, Jazz und House,

00:21:08: gewürzt mit ein paar wienerischen Mundartausdrücken.

00:21:12: Dann ist noch VERY Grandpa dabei.

00:21:15: Der bespielt im weitesten Sinn das Genre "Neues Wienerlied".

00:21:19: Manchmal aber auch ohne "Wiener".

00:21:21: Inspiriert ist er von John Lennon und den Beatles,

00:21:24: Anna Mabo, Austro-Pop, Punk und Helge Schneider.

00:21:28: Bei Eva Prosiegel wird es dann lyrisch.

00:21:31: Sie ist in sich drin schon lange Schriftstellerin, auf dem Papier noch nicht.

00:21:36: Das wird aber noch.

00:21:37: Sie schreibt aus dem Bauch heraus und ist außerdem auch noch extrem witzig.

00:21:42: Und wir erhalten am 18.10. einige Kostproben ihres Schaffens.

00:21:47: Multitalent Chiara-Marie ist Violinistin, Sängerin und Songwriterin.

00:21:53: Ihre eigenen Songs performt sie am liebsten live,

00:21:56: während sie sich am Klavier begleitet.

00:21:58: Ansonsten singt sie sehr gerne mit Playback und performt zusätzlich mit ihrer Geige.

00:22:03: Also kommen Sie vorbei am 18.10. ab 19.30 Uhr.

00:22:07: Brigitte und ich werden den Abend moderieren und auch was singen.

00:22:12: Nur kurz, keine Angst.

00:22:14: Wir singen doch eh schön.

00:22:16: Na ja, sicher nicht so gut wie unsere Künstler:innen, aber wir bemühen uns.

00:22:21: Anmelden können Sie sich jedenfalls auf unserer Webseite unter "Veranstaltungen".

00:22:26: Ja, Brigitte, jetzt bleibt nur noch wie gewohnt eine Frage offen.

00:22:30: Was gibt's in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten

00:22:34: für unsere Hörerinnen und Hörer?

00:22:36: Im November spreche ich mit Sepp Eisenriegler,

00:22:40: dem Geschäftsführer des R.U.S.Z, dem Reparatur- und Servicezentrum,

00:22:44: das seit Juni 2024 seinen Standort in der Schwendergasse 35-37 hat.

00:22:51: Das Geschäftsmodell des R.U.S.Z entspricht zur Gänze

00:22:54: dem 2015 veröffentlichten Maßnahmenpaket zur Kreislaufwirtschaft,

00:23:00: um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Arbeitsplätze zu schaffen

00:23:05: und ein nachhaltiges Wachstum zu erreichen.

00:23:08: Es bietet Vorort-Reparatur und Werkstatt-Reparatur an

00:23:13: und es kann dafür der Reparaturbonus verwendet werden.

00:23:16: Das ist ja spannend.

00:23:18: Nachhaltigkeit ist ja auch hier bei uns im Museum ein Thema.

00:23:22: Auf diese Folge freue ich mich schon ganz besonders.

00:23:25: Ja, ich auch.

00:23:26: Liebe Birgit, wir kommen wieder zum Ende dieser Folge.

00:23:29: Vielen Dank für Deine Unterstützung!

00:23:32: Es war mir wie immer ein Ehrenamt, liebe Brigitte.

00:23:36: Tschüss und Ciao.

00:23:37: Baba Birgit und bis demnächst.

00:23:40: Ja, liebe Hörerin, liebe Hörer,

00:23:42: Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten.

00:23:44: Machen wir was draus - gemeinsam.

00:23:47: Wenn Sie Ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten,

00:23:51: wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen,

00:23:55: wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen

00:23:58: aus Vergangenheit und Gegenwart im 15. Bezirk sind,

00:24:02: dann sind Sie bei uns richtig.

00:24:04: Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum,

00:24:09: verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite,

00:24:12: unserem Blog, unserem YouTube-Kanal

00:24:15: und auf Facebook, Instagram und Co.

00:24:17: Infos und Links finden Sie in den Shownotes.

00:24:21: Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen.

00:24:26: Ich freue mich auf die nächsten spannenden 2x15 Minuten

00:24:31: bei Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.

00:24:34: Und verabschiede mich mit der anregenden Musik von Nigora

00:24:38: und der berauschenden Stimme von Michael Stark.

00:24:41: Auf Wiederhören.

00:24:43: Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag,

00:24:46: wann immer Sie diese Folge auch hören.

00:24:48: Ihre Brigitte Neichl

00:24:50: Outro

00:24:59: Outro

00:25:02: Outro

00:25:06: Outro

00:25:08: Outro

00:25:10: Outro

00:25:12: Outro

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