#075 Vom Bahnsteig ins Wartezimmer - Das Hausarztzentrum neben dem Westbahnhof
Shownotes
In der 75. Folge von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten" spricht Brigitte Neichl mit Dr. Peter Haubenberger. Er leitet gemeinsam mit Dr. Livia Haubenberger das neue Hausarztzentrum in der Langauergasse 2 neben dem Westbahnhof. In dieser Primärversorgungseinheit, wie das genau heißt, sind Allgemeinmedizin, Diätologie, Psychotherapie, Sozialarbeit und Komplementärmedizin unter einem Dach vereint. Eröffnet wurde es am 08.01.2024 und es ist Montag bis Freitag von 7-19 Uhr sowie Samstag von 8-13 Uhr geöffnet.
Mit dabei ist auch Grätzelkorrespondentin Karin Martiny "Nordy", die diesmal über ihre Eindrücke beim Grätzl Art Open am 4. Mai berichtet, bei dem es einen begleiteten Spaziergang durch Ateliers im Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus gab.
Co-Moderatorin dieser Folge ist dieser Folge ist Birgit Dhibi.
Skript (außer Grätzelkorrespondenzen): Brigitte Neichl
Weitere Inhalte:
- Was tut sich im Bezirksmuseum?
- Nächste Veranstaltungen
- Ausblick auf die nächste Folge
Im Blogartikel zur Podcast-Folge finden Sie ein Transkript dieser Folge, viele weitere Informationen und Links.
Wenn Sie Fragen, Anregungen und/oder Ideen für den Podcast haben, interessante Menschen aus dem 15. Bezirk kennen oder selbst etwas zu erzählen haben, melden Sie sich unter podcast@bm15.at
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Intro/Outro (Musik & Stimme)
Transkript anzeigen
00:00:00: Intro
00:00:19: Intro
00:00:22: Intro
00:00:26: Intro
00:00:36: Wer war die letzte?
00:00:38: Hallo Birgit, was meinst Du damit?
00:00:41: Hallo Brigitte, ich habe mich nur schon auf das heutige Interview eingestimmt.
00:00:46: Da geht es doch um eine Arztpraxis, und früher sagte man das so,
00:00:50: wenn man in ein Wartezimmer eintrat.
00:00:52: Ah, ich verstehe, das kenne ich auch noch. Aber so läuft das heute nicht mehr ab.
00:00:57: Man wird aufgerufen, wenn man dran ist.
00:01:00: Und: es geht heute nicht um eine ganz "normale" Arztpraxis.
00:01:04: Du machst es aber spannend, liebe Brigitte.
00:01:07: Worum geht es denn heute?
00:01:10: Wen hast Du denn diesmal interviewt?
00:01:12: Ich habe mit Dr. Peter Haubenberger gesprochen.
00:01:16: Er leitet gemeinsam mit seiner Frau Dr. Livia Haubenberger
00:01:19: das neue Hausarztzentrum neben dem Westbahnhof.
00:01:23: Die PVE Wien West, wie es genau heißt.
00:01:27: Was bedeutet das?
00:01:29: Das wird Dir und auch Ihnen, liebe Hörerin, lieber Hörer,
00:01:33: Dr. Haubenberger gleich selbst erklären.
00:01:36: Na, da bin ich aber schon gespannt. Legen wir also los mit dem Interview, liebe Brigitte?
00:01:41: Natürlich, liebe Birgit.
00:01:43: Zuerst begrüße ich noch, wie üblich unsere Hörerinnen und Hörer.
00:01:48: Hallo und herzlich willkommen zur 75. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
00:01:55: Mein Name ist Brigitte Neichl.
00:01:57: Unterstützt werde ich von meiner Kollegin Birgit Dhibi.
00:02:01: Warum wir inzwischen bei 2x15 Minuten gelandet sind,
00:02:05: erfahren Sie übrigens in Folge 47.
00:02:08: Den Link finden Sie in den Shownotes.
00:02:11: Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber bei der gewohnten Bezeichnung
00:02:16: Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
00:02:19: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert von Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus,
00:02:24: dem Veranstaltungsmuseum im Herzen des 15. Bezirks.
00:02:29: Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Events für Erwachsene und Kinder
00:02:35: und diesen Podcast.
00:02:37: Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at
00:02:42: Und jetzt ... ...geht's los.
00:02:45: Ich spreche heute mit Dr. Peter Haubenberger.
00:02:48: Er leitet gemeinsam mit Dr. Livia Haubenberger das neue Hausarztzentrum
00:02:53: in der Langauergasse 2 neben dem Westbahnhof.
00:02:57: In dieser Primärversorgungseinheit, wie das genau heißt, sind Allgemeinmedizin,
00:03:02: Diätologie, Psychotherapie, Sozialarbeit und Komplementärmedizin unter einem Dach vereint.
00:03:09: Eröffnet wurde es am 8.1.2024
00:03:13: und es ist Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr sowie Samstag von 8 bis 13 Uhr geöffnet.
00:03:20: Praktisch ist auch, dass man vom Bahnsteig direkt mit dem Aufzug in den Warteraum des Hausarztzentrums gelangt.
00:03:28: Lieber Herr Dr. Haubenberger, vielen Dank, dass ich Sie heute im neuen Hausarztzentrum besuchen durfte,
00:03:34: und Sie sich Zeit für dieses Interview genommen haben.
00:03:37: Herzlich willkommen in der PVE Wien West.
00:03:40: Jederzeit sind Sie auch wieder herzlich willkommen.
00:03:43: Dankeschön.
00:03:44: Ob als Patientin oder auch als Interviewerin.
00:03:47: Ich komme gleich zum ersten Fragenteil.
00:03:50: Wie sind Sie auf den Standort beim Westbahnhof gekommen?
00:03:54: Wie lange hat es von der Idee bis zur Eröffnung gedauert?
00:03:58: Welche Angebote gibt es im Hausarztzentrum?
00:04:01: Ich habe es ja schon genannt, aber es gibt ja auch noch Zukunftspläne.
00:04:05: Und was sind Besonderheiten?
00:04:07: Fangen wir mal an mit dem "Wie sind wir auf den Standort Westbahnhof gekommen?"
00:04:12: Das ist ein bisschen eine längere Geschichte.
00:04:14: Es ist so, dass meine Frau und ich eigentlich beide ein Angestelltenverhältnis hatten.
00:04:20: Und ich sage mal,
00:04:29: wir waren nicht so ganz zufrieden mit unseren Angestelltenverhältnissen
00:04:33: und haben uns gedacht, ob wir nicht gemeinsam irgendetwas Neues machen wollen.
00:04:39: Machen wir doch gemeinsam eine Gruppenpraxis auf.
00:04:43: Ich hatte ja schon über die letzten Jahre, also schon eigentlich seit 2005,
00:04:49: eine Wahlarztordination im 7. Bezirk
00:04:52: und damit konnte ich natürlich schon einige Erfahrung mitbringen in der Ordinationsführung und so weiter.
00:05:03: Zusätzlich ist es so, dass meine Frau und ich schon seit eineinhalb, 2 Jahren in einer Kassenordination vertreten haben.
00:05:11: Und so ist es auf der Hand gelegen, dass wir irgendwo gemeinsam eine Gruppenpraxis eröffnen.
00:05:20: Wir haben somit im Jahr 2021, haben wir uns angeschaut in der Umgebung,
00:05:30: wo könnten wir uns für eine Gruppenpraxisstelle bewerben,
00:05:36: weil das ist ein Bewerbungsprozess, das ist eine Ausschreibungssache.
00:05:40: Und da war eine Gruppenpraxisstelle ausgeschrieben im 15. Bezirk.
00:05:47: Das ging so Westbahnhof, Neubaugürtel, Märzstraße, in dieser Gegend.
00:05:53: Wir haben uns gedacht, interessant, und ich habe schon im Hinterkopf gehabt,
00:05:57: Westbahnhof nicht uninteressante Gegend, haben wir uns beworben.
00:06:02: Und waren erstgereiht.
00:06:04: Haben wir uns natürlich gefreut und sind auf Immobilien-Suche gegangen.
00:06:08: Es ist in Wien an sich äußerst schwierig, irgendeine Immobilie auch als Arzt zu finden.
00:06:14: Also insofern sind wir hier nicht wirklich sehr erfolgreich gewesen in der Immobilien-Suche.
00:06:22: Bis uns die ÖBB kontaktiert haben und uns mitgeteilt haben, dass sie Räumlichkeiten für uns hätten.
00:06:32: Und sie würden uns das zeigen.
00:06:34: Und so kamen wir zum Langauerplatz 2.
00:06:36: Von Seite der Stakeholder, sowohl Stadt Wien als auch ÖGK, also Gesundheitskassa, und auch Ärztekammer,
00:06:45: wurden wir sehr stark in die Richtung empfohlen, dass wir uns doch gleich für eine Primärversorgungseinheit,
00:06:52: das heißt, es ist so eine Gruppenpraxis mit einem breiteren Angebot,
00:06:56: dass wir uns gleich dafür bewerben sollen.
00:06:59: Und konnten gleich entsprechend größer planen und haben jetzt doch also zehn Ordinationsräume
00:07:09: und eben die nichtmedizinischen Gesundheitsberufe,
00:07:13: nämlich Diätologie, Sozialarbeit, Psychotherapie.
00:07:16: Wir haben ein Wundmanagement-Team.
00:07:20: Also wir haben jetzt wirklich ein schon sehr großes allgemeinmedizinisches Repertoire.
00:07:26: Also wir bieten auch Akkupunktur an, wir bieten chinesische Kräuterheilkunde an,
00:07:32: wir bieten auch Misteltherapie an.
00:07:35: Also so ein breit gefächertes Angebot. Das ist aber privat? Das ist dann privat zu zahlen, das zahlt die Kassa nicht.
00:07:42: Aber mache ich schon seit Jahren in meiner Ordination, in meiner alten Ordination,
00:07:50: und biete ich natürlich hier auch weiterhin an.
00:07:53: Genau.
00:07:55: Wie gesagt, das ist eine spezielle Form der Gruppenpraxis,
00:07:59: unterliegt einer eigenen vertraglichen und gesetzlichen Grundlage
00:08:04: und ist als Zusatz zur hausärztlichen Versorgung eigentlich gedacht.
00:08:11: Also als Ergänzung, also gibt es den normalen Hausarzt, sage ich einmal,
00:08:16: mit seinen 20-25 Stunden Öffnungszeiten,
00:08:19: und dann gibt es die Primärversorgungseinheiten, die mindestens 50 Stunden offen haben müssen.
00:08:24: Wir haben 65 Stunden gleich von Anfang an, wir haben gleich gesagt, wir machen gleich 65 Stunden auf,
00:08:29: weil man am Westbahnhof, wir sind am Verkehrsnotenpunkt, da können wir nicht sagen,
00:08:35: wir sperren um 17 Uhr zu oder wir fangen erst um 9 Uhr an, das geht nicht.
00:08:41: Wir müssen ein entsprechendes Angebot auch zeitlich bieten können.
00:08:47: Weil Sie da noch gefragt haben, was sind die Besonderheiten,
00:08:51: also ich sehe unsere Besonderheiten natürlich als Standort direkt am Verkehrsnotenpunkt,
00:08:58: ist natürlich schon eine interessante Sache, wir haben ja fast einen eigenen U3-Ausgang,
00:09:04: also wenn man beim Westbahnhof mit der U3 ankommt und den Ausgang Gerstnerstraße wählt,
00:09:10: der ist ein bisschen versteckt, aber wenn man da hingeht,
00:09:14: und mit dem Aufzug hinauf fährt, steht man direkt vor unserem Eingang.
00:09:18: Also das ist eine gute Sache.
00:09:22: Und das zweite, was natürlich unser Special sozusagen ist,
00:09:27: dass wir einen direkten barrierefreien Zugang vom Bahnhof haben.
00:09:32: Also vom Bahnsteig 1 kann man mit dem Aufzug in unsere Ordination fahren,
00:09:38: das heißt die Aufzugstür öffnet sich und man steht im Wartezimmer bei uns.
00:09:43: Zum zweiten Frageteil.
00:09:45: Wie wird das Primärversorgungszentrum angenommen, woher kommen die Patient:innen
00:09:51: und wie hoch, wenn Sie das so schätzen können, ist der Anteil der Menschen aus dem 15. Bezirk?
00:09:57: Also was uns einmal sehr freut ist, dass das Primärversorgungszentrum wirklich sehr gut angenommen wird,
00:10:03: also die PVE Wien West, wir haben seit Beginn, seit unserem ersten Tag,
00:10:10: wo wir geöffnet haben, im Vergleich zu jetzt, haben wir schon eine,
00:10:16: man kann sagen, Verdoppelung der Patientenzahl.
00:10:19: Wir sind wie so ein bisschen Pioniere, also es gibt uns ja erst seit kurzem
00:10:23: und überhaupt gibt es diese Versorgungsstruktur ja erst seit kurzer Zeit,
00:10:28: und daher ist für uns alle das was Neues.
00:10:33: Woher kommen die Patienten und Patientinnen?
00:10:36: Wir haben, es ist so, dass ich meine Ordination im 7. Bezirk hatte,
00:10:46: meine Wahlarztordination hatte. Haben Sie mitgenommen.
00:10:48: Die habe ich natürlich mitgenommen.
00:10:50: Und meine Frau und ich, wir haben ja auch in einer Kassenordination im 7. Bezirk vertreten.
00:10:56: Die Kollegin ist jetzt in Pension gegangen, das hat sich irgendwie zeitlich gerade gut getroffen,
00:11:03: dass da auch sehr, sehr viele Patienten aus dem 7. Bezirk zu uns kommen.
00:11:10: Aber und das freut uns sehr, wir werden sehr, sehr gut angenommen im 15. Bezirk,
00:11:18: das heißt der 7. und 15. Bezirk und wir sind ja genau da. Sind ja Nachbarn.
00:11:23: Also zwischen 7. und 15. Bezirk getrennt durch diesen riesigen Gürtel,
00:11:29: aber da kommen, ich würde sagen, 80 bis 90 Prozent aller Patienten her.
00:11:35: Dann kommt lange nichts, dann kommt der 14., 16. - eher die Nachbarbezirke.
00:11:41: Wir sind ein regionaler Versorger für den 7. und 15. Bezirk.
00:11:46: Also das sind die meisten, die aller, aller meisten Patienten kommen wirklich aus der Umgebung.
00:11:53: Wir besetzen drei Kassenstellen,
00:11:56: das heißt wir haben einmal drei Stammärzte, nenne ich sie,
00:12:00: also das sind meine Frau und ich, und die angestellte Ärztin ist die Frau Dr. Afriyie,
00:12:04: und dann haben wir noch ein gar nicht so kleines Team an Vertretungsärztinnen und Vertretungsärzten.
00:12:11: Dann haben wir zwei Diätologinnen, die Teilzeit arbeiten,
00:12:16: dann eine Sozialarbeiterin und eine Psychotherapeutin, die auch jeweils Teilzeit hier sind,
00:12:22: dann haben wir eine diplomierte Krankenschwester, die ist Vollzeit da, eine Pflegefachassistentin,
00:12:29: wir haben mehrere Medizinstudenten und dann haben wir natürlich noch ein großes Team am Empfang.
00:12:37: Sie haben noch ein paar Zukunftsprojekte genannt.
00:12:41: Und zwar möchte ich gern und vielleicht findet sich unter den Zuhörerinnen und Zuhörern auch jemanden,
00:12:48: der interessiert dran ist, möchte ich auch Physiotherapie anbieten,
00:12:53: denn ich sehe natürlich in der allgemeinmedizinischen Ordination,
00:12:57: ist einer der häufigsten Konsultationsgründe entweder Gelenks- oder Rückenbeschwerden,
00:13:04: und die brauchen ganz dringend, wir sind alle Computermenschen
00:13:09: und wie versteinert in unserer Beweglichkeit,
00:13:13: möchte ich also Physiotherapie hier in der Ordination anbieten.
00:13:17: Das wird dann so ablaufen, dass wir also hier die Schmerztherapie machen und die Erstabklärung machen,
00:13:23: aber dass wir nicht mehr irgendwo hin, extern jemanden überweisen müssen zur Physiotherapie
00:13:32: und zur physikalischen Behandlung, sondern dass wir die hier unter diesem Dach auch machen können.
00:13:39: Kommen wir zum dritten Fragenteil.
00:13:41: Welchen Bezug haben Sie zum 15. Bezirk und haben Sie hier einen Lieblingsplatz,
00:13:47: also außer jetzt die Ordination und die Langauergasse?
00:13:51: Den 15. Bezirk, also ich selbst wohne im 14. Bezirk,
00:13:58: ich habe jahrelang meine Ordination im 7. Bezirk gehabt,
00:14:02: daher kannte ich bis vor kurzem den 15. Bezirk eigentlich nur von der Durchreise,
00:14:07: mit dem Fahrrad oder mit der Straßenbahn. Aber ich muss sagen, was mir am 15. Bezirk sehr gut gefällt,
00:14:16: sind die vielen unterschiedlichen Kulturen, das ist wirklich ein sehr bunter Bezirk,
00:14:26: er ist sozusagen dicht verbaut, aber doch hat er seinen eigenen Charme.
00:14:32: Also wenn ich denke, hinter der Bezirksvorstehung gibt es einen kleinen Platz,
00:14:37: mit Spielplatz. Friedrichsplatz. Friedrichsplatz, richtig idyllisch.
00:14:41: Oder eben, was ich jetzt auch immer mehr lieben
00:14:45: und schätzen gelernt habe, ist eben der Langauerplatz, der sich ja komplett verwandelt hat, in den letzten drei Jahren.
00:14:52: Ich kannte von diesem Sportgeschäft diesen Platz als Parkplatz, wo man am liebsten gleich wieder weggegangen ist.
00:15:00: Und jetzt ist es ein Platz, dieser Park. Eine Ruhezone. Eine Ruhezone, wo man sich gerne aufhält, wo man sich auch gerne hinsetzt
00:15:08: und wo das wirklich sehr nett ist.
00:15:11: Also so ist der 15. Bezirk wirklich für mich ein, kann ich sagen, fast wie eine neue Heimat geworden,
00:15:19: weil ich jetzt wirklich auch sehr viel Zeit hier verbring, zwangsläufig.
00:15:25: Aber mit Freude.
00:15:27: Mit Freude und jeden Tag auch wieder mit einer gewissen Dankbarkeit und Demut,
00:15:34: weil der Betrieb wirklich, muss ich sagen, muss ich auf den Holz klopfen, wirklich sehr gut und mit hoher Zufriedenheit auf Patientenseite und auf Mitarbeiterseite läuft.
00:15:46: Ja, lieber Dr. Haubenberger, vielen Dank für das Gespräch.
00:15:50: Ich freue mich über dieses Angebot im 15. Bezirk und wünsche Ihnen alles Gute für Ihre weitere Tätigkeit im Dienste der Gesundheit der Menschen in Wien
00:15:59: und speziell auch jener in Rudolfsheim-Fünfhaus.
00:16:03: Vielen Dank und ich verspreche, ich werde mir mal das Bezirksmuseum anschauen.
00:16:08: Das wollte ich noch sagen, ich wollte Sie noch einladen.
00:16:11: Gerne, komm ich gerne mal vorbei.
00:16:13: Sehr gut, vielen Dank!
00:16:15: Gerne.
00:16:16: Primärversorgungseinheit klingt wirklich ein bisschen sperrig.
00:16:21: Ich finde auch, dass Hausarztzentrum einladender klingt.
00:16:25: Und wirklich cool, dass dieses Zentrum 65 Stunden pro Woche geöffnet hat und auch am Samstag.
00:16:33: Ja, das ist wirklich ein großer Pluspunkt.
00:16:36: Dass bald auch noch Physiotherapie angeboten wird, finde ich auch gut.
00:16:41: Das kann man, leider muss man sagen, immer wieder mal gebrauchen.
00:16:45: Ja, wem sagst Du das?
00:16:47: Ab bei einem gewissen Alter zwickts und zwackts gerne mal wo.
00:16:51: Wir haben kein "gewisses Alter". Wir sind jung und voller Tatendrang oder so ähnlich.
00:16:56: Aber zwicken und zwacken tuts schon manchmal, da kannst Du Recht haben, liebe Birgit.
00:17:02: Die Langfassung des Gesprächs, das fast 36 Minuten gedauert hat, gibt es übrigens demnächst auf unserem YouTube-Kanal,
00:17:09: dem BM15-Channel zu hören.
00:17:12: Liebe Hörerin, lieber Hörer, den Link finden Sie in den Shownotes.
00:17:17: Jetzt ist aber jedenfalls der Grätzelbericht dran.
00:17:20: Diesmal wieder mit Karin Martiny, "Nordy", stimmt's?
00:17:24: Stimmt, genau. Karin Martiny berichtet diesmal über ihre Eindrücke beim Grätzl Art Open am 4. Mai,
00:17:32: bei dem es einen begleiteten Spaziergang durch Ateliers im Norden von Rudolfsheim-Fünfhaus gab.
00:17:38: Hallo Brigitte und Birgit, liebe Hörerinnen und Hörer.
00:17:42: In der letzten Grätzelkorrespondenz hat uns Peter Hörburger von der grätzlgalerie ja von Grätzel Art Open erzählt,
00:17:50: das am 4. Mai bei sommerlichen Temperaturen stattgefunden hat.
00:17:55: Ich habe mir den gemeinsamen Spaziergang nicht entgehen lassen,
00:17:59: der durch eine große Vielfalt künstlerischen Schaffens im 15. Bezirk geführt hat.
00:18:05: Da wir eine recht große Gruppe waren, haben wir nach einem ersten Zwischenstopp im Atelier von Arnold Rheintaler in der Loeschenkohlgasse 12,
00:18:15: vor allem die großen Ateliergemeinschaften in der Löhrgasse und in der Pelzgasse besucht.
00:18:21: Arnold Rheintaler ist Bildhauer und beschäftigt sich in seinen Arbeiten mit dem Begriff der Zeitlichkeit
00:18:28: und stellt Fragen an Systeme der Zeitmessung.
00:18:31: Und vielleicht haben sie auch schon einmal seine Lichtinstallation bei der Mariahilfer Straße 1 gesehen,
00:18:38: in der in den Konstruktionslinien einzelner Buchstaben nach und nach das Wort "Tomorrow" aufleuchtet.
00:18:46: Anschließend haben wir die Ateliergemeinschaft Studio Walls in der Löhrgasse 9 besucht.
00:18:53: Hier befand sich einst eine Klaviermanufaktur, was diesem Ort auch seinen besonderen Charakter verleiht.
00:19:00: Der straßenseitige Raum mit dem großen Schaufenster wird für Gruppenaustellungen genutzt.
00:19:07: Und jeden Mittwoch kann man dort von 16 bis 20 Uhr eine Pop-up-Ausstellung besuchen.
00:19:14: Nachdem wir dort einige Zeit in Gesprächen mit den Künstler:innen verbracht haben,
00:19:19: durften wir nur ein paar Gassen weiter, nämlich in der Pelzgasse 20,
00:19:24: eine weitere Ateliergemeinschaft kennenlernen.
00:19:28: Dort erstrecken sich die Ateliers von bildenden Künstler:innen und Designer:innen,
00:19:34: sowie ein Record-Label und ein Tonstudio über drei Etagen einer ehemaligen Produktionsstätte für Feinwerkmechanik.
00:19:43: Auch hier macht die Geschichte des Gebäudes das besondere Flair aus.
00:19:48: Mit seinen alten Werkhallen, in denen heute zwar keine Feinmechanik,
00:19:53: aber feine Zeichnungen, Bilder, Raum- und Klang-Installationen und ja,
00:20:00: auch wieder Vinylplatten mit einem Vinylographen produziert werden.
00:20:05: Nach einer kleinen Verschnaufpause, spaziere ich dann weiter zum Geschäft "Mizzi Bärnklau".
00:20:11: Ich betrete dieses wunderbare Geschäft mit der Originalfassade und Einrichtung aus dem Jahr 1927/1928,
00:20:20: auch mit der Absicht, um ein Gespräch für die Grätzelkorrespondenz zu bitten.
00:20:25: Ich stelle mich und mein Anliegen der neuen Inhaberin Ilse Glosauer vor,
00:20:31: die mit einem freudigen "Ah, einen Moment bitte!" in einem Nebenraum verschwindet
00:20:36: und mich ein bisschen verdutzt im Verkaufsraum zurücklässt.
00:20:40: Zurück kommt sie dann mit Elisabeth Helfgott, die davor gemeinsam mit ihrem Mann,
00:20:46: dem Sohn der Geschäftsgründerin Mizzi Bärnklau, Norbert Helfgott,
00:20:51: über viele Jahre das Geschäft geführt hat.
00:20:54: Sie lächelt mich an, sagt: "Ich habe hier etwas für Sie!",
00:20:58: und drückt mir eine CD mit einem Interview mit ihrem Mann in die Hand,
00:21:03: die sie gerne dem Bezirksmuseum schenken möchte.
00:21:07: An dieser Stelle auch nochmals ein herzliches Dankeschön dafür.
00:21:11: Über das Haus in der Schweglerstraße 58, wo sich das Geschäftslokal befindet,
00:21:17: weiß Norbert Helfgott, das es 1915 bezogen wurde,
00:21:22: und das heutige Geschäftslokal während des Ersten Weltkriegs eine Kriegsküche beherbergte.
00:21:29: Eine Art öffentliche Ausspeisung in Zeiten der Lebensmittelknappheit.
00:21:34: Nach Ende des Krieges machte ein Tapezierer hier sein Geschäft auf,
00:21:38: von dem seine Mutter Mizzi Bärnklau 1927 im Alter von 26 Jahren
00:21:45: das Geschäftslokal übernommen hat.
00:21:48: Sie ließ in den Jahren 1927 und 28 die Schaufenster vergrößern
00:21:54: und die Innenausstattung komplett von der Tischlerei Rafetseder in der Goldschlagstraße,
00:22:00: die es übrigens immer noch gibt, anfertigen.
00:22:03: Er erzählt, dass seine Mutter bis kurz vor ihrem Tod im Jahr 1989 noch im Geschäft war
00:22:10: und auch die Auslagen noch selbst gemacht hat.
00:22:13: Vielleicht können sich die einen oder anderen von Ihnen noch an sich erinnern.
00:22:18: Nach dem Tod Mizzi Bärnklau 1989 führten Norbert Helfgott und seine Frau Elisabeth
00:22:25: das Geschäft in reduzierter Form über viele Jahre weiter.
00:22:29: Heute führt Ilse Glosauer das Traditionsgeschäft weiter,
00:22:33: indem es, ich zitiere aus dem Folder, "hochwertige und traditionelle Spielsachen,
00:22:40: sinnvolle Geschenke und Haushaltsartikel aus guter Qualität" gibt.
00:22:46: Sie nimmt sich auch Zeit für die persönliche Betreuung ihrer Kund:innen
00:22:50: und für Schul- und Kindergartenkinder,
00:22:53: die das eine oder andere Spielzeug auch gerne einmal ausprobieren dürfen.
00:22:58: Geöffnet ist das Geschäft in der Schweglerstraße 58, jetzt immer Donnerstags und Freitags,
00:23:06: jeweils von 10 bis 18 Uhr, sowie Samstags von 10 bis 13 Uhr.
00:23:12: Und Sie erreichen es mit der Straßenbahn 9, Haltestelle Guntherstraße.
00:23:17: Die Website www.mizzibaernklau.at sowie weitere Infos zu dieser Grätzelkorrespondenz
00:23:26: finden Sie wie immer in den Shownotes.
00:23:29: Mit der Empfehlung dieses Geschäft unbedingt einmal zu besuchen,
00:23:33: gebe ich zurück an das Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten-Studio.
00:23:38: Danke für Deinen Bericht! Ciao Karin!
00:23:41: Baba und bis zum nächsten Mal.
00:23:44: Da wäre ich auch gern mitgegangen, bei diesen künstlerischen Spaziergang durch die Ateliers.
00:23:50: Ich werde mir aber auf jeden Fall die Langfassung des Grätzelberichts auf YouTube anhören.
00:23:56: Kunst und Kultur kommen bei uns im Museum aber auch nicht zu kurz.
00:24:00: Erzählst Du unseren Hörerinnen und Hörern, welche Angebote wir im Juni so haben?
00:24:04: Sehr gerne, liebe Brigitte.
00:24:06: Am 7. Juni gibt es ab 17.30 Uhr unter dem Titel "Der Rudolfsheimer Pudel",
00:24:13: eine Lyriklesung von Bernd Watzka und Helen Zangerle.
00:24:18: Es geht, wie der Titel bereits vermuten lässt, um moderne Tiergedichte mit Tiefgang
00:24:24: unter anderem auch um den "Rudolfsheimer Pudel",
00:24:28: der sich übrigens als Hauszeichen auf einem Gasthaus befand
00:24:33: und jetzt immer noch auf dem Haus Sechshauser Straße Ecke Kellinggasse zu sehen ist.
00:24:39: Vom 10. bis 14. Juni findet unsere diesjährige Kinder-Festwoche
00:24:44: im Rahmen der Bezirksfestwochen des 15. Bezirks statt.
00:24:49: Für Kinder von 6 bis 10 Jahren bieten wir einen Schulworkshop und eine Rätselrallye an
00:24:55: und wir schreiben gemeinsam einen Brief mit allem Drum und Dran.
00:24:59: Also schreiben, in ein Kuvert stecken, beschriften, Marke drauf und ab in den Briefkasten.
00:25:06: Die genauen Termine und Details dazu finden Sie auf unserer Webseite unter Veranstaltungen.
00:25:12: Aber es geht noch weiter, stimmts, liebe Brigitte?
00:25:15: Du sagst es, liebe Brigitte. Am 14. Juni findet ab 17.30 Uhr unser zweites History-Speed-Dating statt.
00:25:24: In 5 x 10 Minuten können Sie sich da auf ein Tête-à-Tête mit der Bezirksgeschichte einlassen.
00:25:31: Ähnlich wie bei den Speed-Datings zur Partnersuche können Sie bei fünf verschiedenen Stationen
00:25:38: jeweils 10 Minuten etwas über ein bezirkshistorisches Thema erfahren.
00:25:44: Wenn Sie alle Stationen absolviert haben, gibt es noch im Plenum die Möglichkeit,
00:25:49: Fragen zu den einzelnen Themen zu stellen.
00:25:53: Und am 21. Juni erhalten wir noch Besuch von der MA 59, dem Marktamt.
00:26:01: Alexander Hengl wird uns da unter dem Titel "Alles, was mehr als zwei Beine hat,
00:26:07: ist verboten" Geschichte und Gschichterln von den Wiener Märkten präsentieren.
00:26:12: Anmelden können Sie sich unter www.museum15.at/veranstaltungen
00:26:21: Volles Programm also im Juni. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
00:26:26: Ja, Brigitte, jetzt bleibt nur noch, wie gewohnt, eine Frage offen.
00:26:31: Was gibt es in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten
00:26:36: für unsere Hörerinnen und Hörer, liebe Brigitte?
00:26:40: Im Juni gibt es eine Audio-Collage einer Gedenkveranstaltung für Elisabeth Ettmann,
00:26:46: die am 16.12.2023 verstorben ist.
00:26:50: Elisabeth Ettmann war Sozialarbeiterin mit Leib und Seele und Gesinnung.
00:26:56: Von Gerald Faschingeder, dem Direktor des Paulo Freire Zentrums,
00:27:02: wird sie als "organische Intellektuelle" beschrieben.
00:27:06: Sie war Gründerin der "Beratung ums Eck" in der Reindorfgasse,
00:27:11: die Beratung für Bezirksbewohnerinnen und Bewohner möglichst niederschwellig angeboten hat.
00:27:16: Und Elisabeth Ettmann hat sich auch im Verein "Vivaro, Viva Romnia",
00:27:22: dem ersten Roma-Frauenverein in Österreich engagiert.
00:27:26: Das klingt nach einer interessanten engagierten Frau.
00:27:30: Ich freue mich, trotz des traurigen Anlasses, schon sehr auf diese Audio-Collage.
00:27:35: Ich freue mich auch schon auf die Arbeit an diesem Beitrag für die Juni-Episode.
00:27:39: Liebe Birgit, wir kommen wieder zum Ende dieser Folge.
00:27:43: Vielen Dank für Deine Unterstützung!
00:27:45: Es war mir -
00:27:47: jetzt kann ich ja schon wie Maurizio sagen - wie immer ein Ehrenamt, liebe Brigitte.
00:27:52: Tschüss und Ciao.
00:27:54: Baba Birgit und bis demnächst.
00:27:56: Ja, liebe Hörerinnen, liebe Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten.
00:28:01: Machen wir was draus, gemeinsam.
00:28:03: Wenn Sie Ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten,
00:28:08: wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen,
00:28:12: wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart im 15. Bezirk sind,
00:28:19: dann sind Sie bei uns richtig.
00:28:21: Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum,
00:28:25: verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite,
00:28:28: unserem Blog, unserem YouTube-Kanal und auf Facebook, Instagram und Co.
00:28:33: Infos und Links finden Sie in den Shownotes.
00:28:37: Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen.
00:28:41: Ich freue mich auf die nächsten spannenden 2x15 Minuten bei Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten
00:28:48: und verabschiede mich mit der anregenden Musik von Nigora und der berauschenden Stimme von Michael Stark.
00:28:56: Auf Wiederhören!
00:28:57: Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag,
00:29:00: wann immer Sie diese Folge auch hören.
00:29:03: Ihre Brigitte Neichl.
00:29:09: Outro
00:29:13: Outro
00:29:16: Outro
00:29:20: Outro
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