#074 Skurrile Geschichten rund um die adeligen Familien Fischer und Haan

00:00:00: Intro

00:00:19: Intro

00:00:22: Intro

00:00:26: Intro

00:00:36: Hallo Brigitte, bin ich hier richtig für die Moderation der neuen Podcast-Folge?

00:00:42: Goldrichtig, liebe Birgit.

00:00:44: Heute ist ja Dein zweiter Einsatz als Co-Moderatorin.

00:00:47: Wie war die Premiere in Folge 73 für Dich?

00:00:50: Ja, sehr gut.

00:00:52: Ich war zwar noch ein wenig unsicher und aufgeregt,

00:00:55: aber ich denke, ich habe es gut rübergebracht.

00:00:58: Auf jeden Fall, liebe Birgit.

00:01:00: Danke, dass Du mich heute wieder unterstützt.

00:01:02: Sehr gerne, liebe Brigitte.

00:01:05: Mit wem hast Du denn diesmal gesprochen?

00:01:08: Diesmal gab es ein Heimspiel.

00:01:10: Unsere Kollegin Eva Müller hat von ihren Forschungsergebnissen

00:01:14: rund um die Familien Fischer und Haan gesprochen,

00:01:17: die im Bereich der heutigen Mariahilfer Straße

00:01:20: große Anwesen mit Palais und Gärten hatten.

00:01:23: Und es soll auch ein paar bekannte Klatsch- und Tratschgeschichten

00:01:27: um die beiden Familien geben, habe ich gehört.

00:01:30: Ja, so so, hast Du gehört.

00:01:33: Die Gerüchteküche ist also auch schon zu Dir vorgedrungen.

00:01:37: Aber ja, es stimmt, es gibt einiges skurrile Details

00:01:40: zu den Fischers und den Haans.

00:01:43: Legen wir also los mit dem Interview, liebe Brigitte?

00:01:46: Natürlich, liebe Birgit.

00:01:48: Zuerst begrüße ich noch wie üblich unsere Hörerinnen und Hörer.

00:01:52: Hallo und herzlich willkommen zur 74. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.

00:02:00: Mein Name ist Brigitte Neichl.

00:02:02: Unterstützt werde ich von meiner Kollegin Birgi Dhibi.

00:02:06: Warum wir inzwischen bei 2x15 Minuten gelandet sind,

00:02:10: erfahren Sie übrigens in Folge 47.

00:02:13: Den Link finden Sie in den Shownotes.

00:02:16: Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber

00:02:19: bei der gewohnten Bezeichnung Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.

00:02:24: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert

00:02:26: vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus,

00:02:29: dem Veranstaltungsmuseum im Herzen des 15. Bezirks.

00:02:34: Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen

00:02:37: und Events für Erwachsene und Kinder.

00:02:40: Und diesen Podcast.

00:02:42: Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at

00:02:47: und jetzt ... ... geht's los.

00:02:50: Ich spreche heute wieder einmal mit meiner Kollegin Eva Müller.

00:02:53: Bereits in Folge 56 war sie zu Gast im Podcast

00:02:57: und hat unter dem Titel "Der Bezirksgeschichte auf der Spur"

00:03:01: über ihre bisher letzte Broschüre "Adelige, Mönche, Feuergewehre und Bier" gesprochen.

00:03:08: Darin geht es um einen der ältesten Teile des 15. Wiener Gemeindebezirks,

00:03:13: und zwar um die Gegend rund um das Amtshaus,

00:03:16: in dem sich ja auch das Bezirksmuseum befindet.

00:03:19: Ich stelle Ihnen den Link zur Episode 56 in die Shownotes,

00:03:23: falls Sie da mal reinhören möchten.

00:03:26: Eva Müller ist seit 2011 im Bezirksmuseum tätig

00:03:29: und gemeinsam mit Susanne Woytacek meine Vertretung.

00:03:33: Die Recherche über ihre Familie hat sie ins Museum gebracht,

00:03:37: und ihre unermüdliche bezirkshistorische Recherche

00:03:40: hat uns auch schon fünf Ausgaben unserer Edition

00:03:44: Bezirksmuseum 15 beschert.

00:03:46: Für den diesjährigen Tag der Bezirksmuseen hat Eva Müller

00:03:49: über die einstigen herrschaftlichen Gärten

00:03:52: auf dem Gebiet des heutigen 15. Bezirks recherchiert.

00:03:56: Sie können die fünf Plakate, die zu diesen Themen entstanden sind,

00:04:00: und natürlich noch viel mehr Infos,

00:04:02: bis Ende Jänner 2025 in unserer Sonderausstellung

00:04:07: "Es grünt so grün - Parks und Grünanlagen

00:04:10: in Rudolfsheim-Fünfhaus - einst & jetzt" sehen.

00:04:14: Einige Familien, deren Anwesen im 18. und 19. Jahrhundert

00:04:18: sich rund um die heutige Mariahilfer Straße befanden,

00:04:21: waren unter anderem die Werdenburgs, die Plankenaus,

00:04:25: die Nentwichs oder die Arnsteins.

00:04:28: Über zwei Familien, die Fischers und die Haans,

00:04:32: gibt es einige besonders spannende und skurrile Geschichten,

00:04:36: über die ich heute mit Eva Müller sprechen werde.

00:04:40: Liebe Eva, vielen Dank, dass Du mich wieder besucht

00:04:43: und Dir Zeit für dieses Interview genommen hast.

00:04:46: Ich danke für die Einladung.

00:04:48: Es freut mich, dass ich jetzt etwas vortragen kann

00:04:52: über die Familien, die ziemlich unbekannt sind,

00:04:55: und wo sich aber einige spannende Dinge ereignet haben.

00:04:59: Ich komme gleich zum ersten Fragenteil.

00:05:02: Kannst Du unseren Hörerinnen und Hörern kurz etwas über diese

00:05:05: herrschaftlichen Gärten und Anwesen erzählen,

00:05:09: mit denen Du Dich beschäftigt hast?

00:05:11: Begonnen hat meine Recherche mit Johann Adam

00:05:15: den Edlen von Nentwich, der 1695 Grundstücke

00:05:19: an der rechten Seite der Mariahilfer Straße gekauft hat,

00:05:22: ungefähr hier, wo jetzt das Amtshaus steht.

00:05:25: Er ließ ein Herrenhaus und eine Meierei

00:05:28: mit Viehweiden und Stallungen einrichten.

00:05:31: Es gab einen sogenannten Kuchlgarten,

00:05:34: der die Bewohner mit Obst und Gemüse versorgte.

00:05:37: Das Nentwichsche Anwesen kam in der Folge

00:05:40: in den Besitz der Karmeliter, die die Meierei weiterführten,

00:05:44: und dann kaufte der Waffenfabrikant Niklas Oesterlein das Anwesen,

00:05:49: das ganz zum Schluss in den Besitz des Braumeisters Johann Dengler gelangte.

00:05:55: Es wurde neben einer Brauerei die berühmte Fünfhauser Bierhalle

00:06:00: mit einem großen Garten eröffnet, der mehreren 1000 Personen Platz bot.

00:06:05: Fast gleichzeitig mit Nentwich errichtete 1696

00:06:10: Johann Christoph Freiherr von Plankenau

00:06:13: an der linken Seite der Mariahilfer Straße ein Palais,

00:06:16: mit einem im Barockstil angelegten Garten.

00:06:20: Plankenaus Witwe verkaufte bereits 10 Jahre später

00:06:24: an Christoph Ignatz, den Freiherrn von Werdenburg,

00:06:28: der in der Gegend der heutigen Datlergasse bis zur Hollergasse

00:06:33: ein Schloss errichten ließ.

00:06:35: Ein großer Barockgarten und auch ein Kuchlgarten

00:06:39: rechten bis zur Sechshauser Straße hinunter.

00:06:43: Nach seinem Ableben 1742 wurden dann immer wieder Teile des großen Anwesens verkauft.

00:06:50: Einen Teil und auch das Schloss kaufte Franz Freiherr von Fischer,

00:06:56: von dem noch die Rede sein wird.

00:06:59: Ein kleineres, schmales Grundstück muss noch erwähnt werden.

00:07:03: Es war zuerst nur ein Garten,

00:07:06: und dieses Grundstück lag unmittelbar neben dem Werdenburgschen Anwesen.

00:07:11: Der Besitzer um 1720 war Matthias Erhard Haan,

00:07:17: der kaiserliche Hofgärtner, der in Schönbrunn beschäftigt war.

00:07:22: 1757 ließ er noch ein sehr schönes Haus errichten,

00:07:27: das später der Gasthof zum Schwarzen Adler gewesen ist.

00:07:32: Dazu erzähle ich Ihnen auch noch etwas Kurioses.

00:07:36: Und das letzte Schloss mit Garten wurde von Hugo Freiherr von Waldstätten

00:07:41: 1771, ebenfalls linksseitig der Mariahilfer Straße errichtet.

00:07:47: Anfangs ungefähr zwischen der Reindorfgasse und der Kranzgasse.

00:07:52: Schloss und Garten wurden ab 1794 stark erweitert,

00:07:57: denn der Besitzer war nun der Bankier Nathan Freiherr von Arnstein.

00:08:02: Der Parkgarten erreichte bis zur Clementinengasse,

00:08:07: südlich bis zur Herklotzgasse.

00:08:09: Wir wollen uns jetzt den pikanten Geschichten

00:08:12: rund um die Familien Fischer und Haan widmen.

00:08:15: Was hast Du denn da herausgefunden, liebe Eva?

00:08:19: Nun ja, einer der Käufer des Schlosses Werdenburg mit einem Gartenanteil

00:08:24: war Franz Freiherr von Fischer.

00:08:27: Aus den Grundbüchern ergab sich,

00:08:30: dass der 1802 verstorbene Franz Freiherr von Fischer

00:08:34: der Sohn von Josef Emanuel Freiherr Fischer von Erlach gewesen ist.

00:08:40: Und Josef Emanuel war der zweite Sohn des berühmten Johann Bernhard Fischer von Erlach,

00:08:47: der kaiserlicher Hofarchitekt gewesen ist,

00:08:50: und dem wir etliche, auch heute noch existierende, großartige Bauwerke verdanken.

00:08:57: Ich nenne hier nur das Winterpalais für Prinz Eugen, das Schloss Schönbrunn,

00:09:02: die Hofstallungen und die Hofbibliothek und viele andere Schlösser für Adelige.

00:09:07: Die Vollendung der Karlskirche erlebte er nicht mehr.

00:09:11: Diese Kirche wurde von seinem Sohn Emanuel fertig gebaut.

00:09:15: Dies alles wird zwar in der Gesellschaft beredet worden sein,

00:09:20: es gab aber noch keinen Grund zum Tratschen.

00:09:23: Jedoch Franz Freiherr von Fischer hatte ein Verhältnis mit einer Frau Felber.

00:09:29: Sie könnte eine seiner Angestellten gewesen sein,

00:09:33: eine Hausdame vielleicht, aber auch ein Dienstmädchen.

00:09:37: Darüber gibt es keine Informationen.

00:09:40: Aus diesem Verhältnis stammte eine Tochter, die unehelich geborene Josepha Felber.

00:09:47: Franz von Fischer starb 1802, er hat nun dieses Mädchen in seinem Testament legitimiert

00:09:55: und sogar als Erbin eingesetzt.

00:09:58: Josepha hatte 1795 den Unterleutnant Matthias Neuner geheiratet.

00:10:04: Sie ließ sich jedoch bereits Anfang des 19. Jahrhunderts von ihm wieder scheiden,

00:10:09: von Tisch und Bett, wie es damals geheißen hat.

00:10:13: Vielleicht erschien er ihr zu gering, denn sie war ja jetzt eine Freifrau oder auch eine Baronesse.

00:10:21: Bald stellte sich heraus, dass sie mit Geld nicht umgehen konnte.

00:10:26: In der Wiener Zeitung wurde Josepha Neuner daher öffentlich wegen unordentlichen Lebenswandels

00:10:33: als Verschwenderin erklärt.

00:10:36: Sie wurde sogar unter Kuratel gestellt und gleichzeitig wurde jedermann gewarnt,

00:10:42: mit ihr Geschäfte jeglicher Art zu vermeiden oder ihr womöglich noch ein Darleben zu gewähren.

00:10:49: No. Da gab es nun sicherlich etwas zu tratschen, denn es ging alles verloren.

00:10:55: Das Schloss, der schöne Garten, ein Haus in der Stadt.

00:11:00: Josepha starb 1842 in einer wahrscheinlich ärmlichen Wohnung im Schottenfeld.

00:11:07: Der geschätzte Nachlass von Josepha bestand aus Kleidung und Wäsche im Wert von 31 Gulden.

00:11:15: Also das war so gut wie gar nichts.

00:11:18: Ein tüchtiger Fabrikant war der Nutznießer von dieser ganzen Sache.

00:11:23: Das war Franz Wenzel Dadler.

00:11:26: Er hatte bereits 1799 begonnen, Grundstücke in dieser Gegend aufzukaufen.

00:11:32: Und 1835 hat er sogar den Schlossgrund mit dem sogenannten Baron Fischer-Haus erworben.

00:11:40: Restliche Grundstücke wurden parzilliert und verkauft. Ja und nun:

00:11:45: Anschließend an das ehemals werdenburgische Grundstück ungefähr in der Gegend, wo sich heute die Volkshochschule befindet,

00:11:55: hatte sich im Jahr 1708 der kaiserliche Hofblumengärtner Georg Hatzl ein Grundstück gekauft,

00:12:03: das lange Zeit als Garten oder auch als Kuchlgarten für Gemüse und Obst benutzt worden ist.

00:12:11: Er starb bald darauf und sein Kollege, der kaiserliche Hofgärtner Matthias Erhard Haan heiratete Hatzls Witwe.

00:12:21: Damit kam er natürlich nach deren Tod in den Besitz des Grundstücks.

00:12:26: Matthias Haan heiratete dann noch einmal, aus dieser Ehe stammte ein Sohn, Josef Joachim.

00:12:34: Es hat sich dann herausgestellt, dass Matthias Haan 1757, kurz vor seinem Tod, in diesem Garten an der Mariahilfer Straße ein Haus bauen ließ,

00:12:46: das bald darauf das Gasthaus zum Schwarzen Adler gewesen ist.

00:12:51: Haan ist bald darauf gestorben, Erbe war der Sohn Josef Joachim Haan, der bereits 1774 das Gasthaus verkauft hat und dann auch gestorben ist.

00:13:03: Seine beiden Söhne Josef Friedrich und Andreas hatten später durch Vorlage verschiedener Dokumente,

00:13:10: durch Korrekturen und bewusst unrichtige Zeugenaussagen und Einträge in Matriken erreicht,

00:13:17: dass sie 1802 in den österreichischen Adelsstand, als Haan von Haanendal erhoben worden sind.

00:13:26: Josef Friedrich Hahn, der Edle von Haanendahl, soll sogar 1807 in den österreichischen

00:13:35: Freiherrenstand erhoben worden sein.

00:13:38: Nach weiteren Bemühungen und Verhandlungen, erging 1827 vom Präsidium der Hofkanzlei

00:13:45: auf Allerhöchste Anordnung die Anweisung, das haansche Freiherren-Diplom einzuziehen

00:13:53: und die ganze Sache überhaupt auf sich beruhen zu lassen.

00:13:56: Der Gasthof zum Schwarzen Adler bzw. dieses Haus bestand übrigens bis 1966 am Ende der

00:14:05: Schwendergasse auf Nummer 41.

00:14:08: Dann wurde es abgerissen und an der Stelle die Volkshochschule errichtet.

00:14:13: Also wir haben jetzt eine Verschwenderin und ein Betrügerpaar.

00:14:18: Ja, genau.

00:14:19: Das wäre was für die Klatschpress oder für Social Media.

00:14:25: Kommen wir zum dritten Fragenteil.

00:14:28: Wir haben jetzt viel über die Geschichte und die Geschichterln rund um die einstigen

00:14:33: herrschaftlichen Anwesen gehört.

00:14:35: Magst Du uns noch kurz erzählen, wie Du zu den Informationen gelangt bist, wie lange

00:14:41: Du Dich schon mit diesem Thema beschäftigt hast und ob wir uns eventuell über eine neue

00:14:47: Edition Bezirksmuseum 15-Publikation aus dem Hause Eva Anna Welles, so Dein Pseudonym als Autorin,

00:14:55: freuen dürfen?

00:14:56: An glaubhafte Informationen zu gelangen, war diesmal sehr schwierig.

00:15:01: Schon im Türkenkrieg sind viele Dokumente verloren gegangen.

00:15:05: Bei der Auflösung von Klöstern, Ende des 18. Jahrhunderts, sind Kirchenarchive einfach

00:15:12: verbrannt worden.

00:15:13: Und es wurde früher natürlich auch nicht so dokumentiert, wie es heute üblich ist.

00:15:19: Wie ich schon anfangs sagte, hatte ich glücklicherweise Hilfe von einem ehemaligen Richter, der sich

00:15:26: mit Grundbüchern und alten Dokumenten gut auskennt und vor allem weiß, wo man sie findet.

00:15:32: Und eine neue Broschüre.

00:15:35: Nun, das würde mich natürlich sehr freuen.

00:15:38: Aber, liebe Brigitte, das ist letztendlich Deine Entscheidung und wenn Du ja sagst - also das

00:15:46: klingt jetzt nach einem Heiratsantrag - dann mache ich gleich weiter mit Korrekturen,

00:15:51: Umarbeiten und so weiter und so weiter.

00:15:54: Na, ich sage freudig "Ja"!

00:15:56: Liebe Eva, vielen Dank für das spannende Gespräch.

00:16:01: Vielen Dank für Deine bisherige Mitarbeit.

00:16:04: Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und noch viele weitere Infos zur Geschichte

00:16:09: und zu den Geschichterln aus dem heutigen Rudolfsheim-Fünfhaus.

00:16:13: Ja, ich danke Dir auch herzlich für die Einladung und allen, die zuhören werden, für

00:16:18: ihr Interesse an der Arbeit des Museums.

00:16:21: Danke vielmals!

00:16:23: Das ist ja interessant, dass unser Freiherr von Fischer mit dem berühmten Fischer von

00:16:29: Erlach verwandt war.

00:16:31: Und die Trickserei rund um den Adelstitel der Haans ist auch nicht ohne.

00:16:37: Ja, es ging ganz schön spannend zu bei uns in Rodolfsheim-Fünfhaus vor 200 Jahren und

00:16:42: mehr.

00:16:43: Die Langfassung des Gesprächs gibt es übrigens demnächst auf unserem YouTube-Kanal, dem

00:16:48: BM15-Channel, zu hören,

00:16:50: liebe Hörerinnen, lieber Hörer. Den Link finden Sie in den Shownotes.

00:16:56: Und jetzt ist der Grätzelbericht dran.

00:16:59: Diesmal ist ja Karin Martiny, "Nordy", dran,

00:17:02: stimmt's?

00:17:03: Ganz genau.

00:17:04: Karin Martiny spricht mit dem Obmann des Kulturvereins Grätzlgalerie am Kriemhildplatz.

00:17:11: Karin, was hat Dir Peter Hörburger über diese spannende Initiative erzählt?

00:17:16: Hallo Brigitte und Birgit!

00:17:18: Ich treffe mich diesmal mit Peter Hörburger von der Grätzlgalerie am Kriemhildplatz,

00:17:24: den es vor rund 15 Jahren von Vorarlberg, wo er vier Jahre Leiter der Kulturinitiative

00:17:31: Spielboden war, ins Nibelungenviertel verschlagen hat.

00:17:34: Da das Wetter schon recht sommerlich ist, treffen wir uns bei den Bänken am recht

00:17:40: belebten Burjanplatz,

00:17:41: holen uns einen Spritzwein von "Franz und Julius" und Peter Hörburger wird von einigen Veranstaltungen

00:17:48: der Grätzlgalerie erzählen, die in den nächsten Monaten rund um den Kriemhildplatz

00:17:53: stattfinden werden.

00:17:55: Hallo Peter!

00:17:56: Ich freue mich sehr, dass Du etwas Zeit gefunden hast für das Gespräch.

00:18:01: Vielleicht kannst Du Dich unseren Hörern und Hörerinnen kurz vorstellen, was Dein Hintergrund

00:18:09: ist, Deine früheren Tätigkeiten und seit wann Du Deine Aktivitäten in den 15. Bezirk

00:18:16: gelegt hast und warum.

00:18:18: Also ursprünglich komme ich aus Vorarlberg.

00:18:21: Ich bin da aufgewachsen, in die Schule gegangen.

00:18:24: Dann bin ich mit 18, 19 nach Wien gekommen zum Studieren und dann habe ich schon sehr

00:18:30: früh angefangen zu veranstalten, mit 19 eigentlich in Wien.

00:18:33: So nach und nach habe ich die Stadt kennengelernt, und dann irgendwann bin ich da durchgegangen

00:18:38: durch den 15. also dieses Nibelungenviertel, und es war damals ja noch sehr unbelebt,

00:18:44: sehr grau, aber die Struktur war erkennbar, die ist einzigartig und dann habe ich angefangen,

00:18:49: eine Wohnung hier zu suchen.

00:18:51: Das war 2008 circa, und dann knapp drauf habe ich dann auch was gefunden und seit damals lebe

00:18:58: ich hier im Nibelungenviertel. Und dann haben die von der Grätzlgalerie, sind wir da irgendwie

00:19:03: zusammengekommen, über ein gemeinsames Lokal und seit dort bin ich dort aktiv, war dann

00:19:09: Obmann.

00:19:10: Ja, jetzt machen wir halt weiterhin Projekte, niederschwellige, aufsuchende Kulturarbeit

00:19:16: in der Nachbarschaft.

00:19:18: Dieses Jahr zum vierten Mal gibt es das Grätzl Art Open, wo wir quasi so ein Open Studio Day

00:19:23: machen.

00:19:24: Das ist mittlerweile auch sehr stark gewachsen, das sind jetzt schon über 25 Locations, über

00:19:30: 100 Künstler:innen beteiligt.

00:19:32: Wir haben da nur einen Grundsatz, dass Kunst kein Nebenberuf ist.

00:19:36: Es gibt auch einen begleiteten Spaziergang, wo wir in die meisten Ateliers gehen oder diese

00:19:41: Räume sagen wir mal, sind auch viele Ateliergemeinschaften, also die auch sehr spannend sind historisch -

00:19:47: alte Schmieden, alte Klaviermanfekturen, die jetzt von 20 verschiedenen Künstler:innen genutzt

00:19:56: werden als Ateliersgemeinschaft.

00:19:58: Dafür führen wir doch diese Ateliers und wir erzählen in erster Linie etwas über das Gebäude,

00:20:05: die Räume, vielleicht die Menschen und über die Kunst sagen wir gar nichts.

00:20:09: Das kann man dann im Austausch mit den Künstler:innen machen.

00:20:13: Ja und Du hast vorhin auch schon erwähnt das Grätzlfest, das heuer wieder stattfinden

00:20:18: wird.

00:20:19: Am 15. Juni.

00:20:20: Ja das ist das zehnte dieses Jahr.

00:20:23: Das ist schon unser Highlight, weil da halt alle mitmachen, weil es schon für jeden

00:20:27: irgendwas gibt, was lässig ist.

00:20:29: Sei es die Musikauswahl,  diese verschiedenen Vereine, die Aktivitäten

00:20:33: machen oder Zirkus, Clownery, bis zum Minigolf, bis zu Flohmärkten, also es ist schon wirklich

00:20:41: viel.

00:20:42: Es gibt schon eine Projektleitung, aber dann sind halt ganz viele, der eine macht den Flohmarkt,

00:20:47: Pfadfinder betreuen den Kinder Flohmarkt, die Handballer machen den Grill und so halt.

00:20:53: Also das ist ein Gemeinsames und das sollen auch alle was davon haben.

00:20:58: Dann auch im August wird es wieder einen Film zu sehen geben, ich glaube auch nicht zum

00:21:02: ersten Mal, ich glaube, wenn ich mich richtig erinnere, ist dann die Leinwand am Burjanplatz.

00:21:07: Genau, das Kino am 8. August, das gibt es jetzt echt auch schon lange, würde auch sagen so

00:21:14: 10 Jahre sicher schon. Dieses Jahr kommt Lassnig-Film "Mit einem Tiger schlafen" und das wird

00:21:21: bei Sonnenuntergang losgehen, es wird Spritzwein geben und es gibt davor ein Gespräch, wo der

00:21:26: Manfred Rebhandl, der auch ein Mitglied ist unserer Gemeinschaft hier. Das klingt schon fast religiös,

00:21:31: sind wir nicht. Der macht ein Gespräch davor mit der Regisseurin.

00:21:36: Ja, also ich würde sagen dann nochmal eine herzliche Einladung an unsere Hörer und Hörerinnen

00:21:42: auf jeden Fall mal am 4. Mai vorbeizuschauen, beim Grätzl Art Open und vielleicht auch am

00:21:48: Spaziergang teilzunehmen und sag dann mal vielen Dank fürs Gespräch und wir sehen uns

00:21:54: dann bei de, einem oder anderen Fest.

00:21:56: Ja, das hoffe ich, ja, doch, würde mich freuen, ja, sehr schön.

00:22:00: Der Spaziergang des Grätzel Art Open startet am 4. Mai um 15 Uhr in der Hütteldorferstraße

00:22:09: 59. Am Grätzlfest am Kriemhildplatz am 15. Juni wird übrigens auch das Bezirksmuseum teilnehmen

00:22:17: und wir würden uns freuen, wenn Sie vorbeischauen. Das genaue Programm und weitere Infos finden Sie

00:22:24: unter www.graetzlgalerie.at Damit gebe ich zurück an das Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten-Studio.

00:22:35: Vielen Dank für Deinen Bericht. Ciao Karin!

00:22:38: Baba, bis zum nächsten Mal!

00:22:40: Interessantes Projekt diese Grätzlgalerie, und dann ist sie auch noch am Kriemhildplatz

00:22:45: angesiedelt, einem meiner Lieblingsplätze im 15. Bezirk -

00:22:50: einer Oase der Ruhe.

00:22:53: Eine Oase der Ruhe sind wir hier im Bezirksmuseum gerade nicht, zumindest was unsere Veranstaltungen betrifft.

00:23:00: Erzählst Du unseren Hörerinnen und Hörern, welche Angebote wir im April noch haben?

00:23:05: Sehr gerne. Am 19. April, ab 17.30 Uhr, berichtet Leonora Peuerböck von ihrem Projekt "Blickwinkel -

00:23:15: eine Suche nach dem 15. Bezirk". Da ging es um eine urbane Schnitzeljagd in Rudolfsheim-Fünfhaus.

00:23:23: Und am 26.4. geht es wieder rund bei unserer inzwischen 16. open mic night im Museum.

00:23:31: Fünf Talente aus dem 15. Bezirk präsentieren sich an diesem Abend je 15 Minuten lang.

00:23:39: Es wird Musik, Gesang und Gedichte geben und vielleicht hört man sogar mich singen, gemeinsam mit Brigitte, wohlgemerkt.

00:23:49: Anmelden können Sie sich unter www.museum15.at/veranstaltungen

00:23:59: Ziemlich sicher, wirst Du mit mir singen, liebe Birgit! Du kannst mich doch nicht im Stich lassen

00:24:04: mit unserem eigens für uns komponierten open mic night-Lied!

00:24:08: Na, schauen wir mal. Jetzt bleibt jedenfalls nur noch, wie gewohnt, eine Frage offen.

00:24:15: Was gibt es in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten für unsere Hörerinnen und Hörer, liebe Brigitte?

00:24:23: Im Mai besuche ich Dr. Peter Haubenberger. Er leitet gemeinsam mit seiner Frau Dr. Livia Haubenberger

00:24:30: das neue Hausarztzentrum in der Langauergasse neben dem Westbahnhof.

00:24:36: In dieser Primärversorgungseinheit, wie das genau heißt, sind Allgemeinmedizin, Diätologie, Psychotherapie, Sozialarbeit und

00:24:46: Komplementärmedizin unter einem Dach vereint.

00:24:49: Das klingt ja wunderbar! Ich freue mich schon sehr auf das Interview.

00:24:54: Wird sicher spannend und auch unterhaltsam. Dr. Haubenberger ist nicht nur sehr engagiert, sondern auch sehr humorvoll.

00:25:02: Na da bin ich aber schon sehr gespannt!

00:25:04: Ich nicht minder! Liebe Birgit, wir kommen zum Ende dieser Folge. Vielen Dank für Deine Unterstützung.

00:25:12: Es war mir ein Ehrenamt, liebe Brigitte. Tschüss und ciao.

00:25:17: Baba Brigitte und bis demnächst.

00:25:20: Ja, liebe Hörerinnen und Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten. Machen wir was draus - gemeinsam.

00:25:27: Wenn Sie Ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten, wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen,

00:25:36: wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart im 15. Bezirks sind, dann sind Sie bei uns richtig.

00:25:44: Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum, verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite,

00:25:51: unserem Blog, unserem YouTube-Kanal und auf Facebook, Instagram und Co. Infos und Links finden Sie in den Shownotes.

00:26:00: Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen.

00:26:04: Ich freue mich auf die nächsten spannenden 2x 15 Minuten bei Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten

00:26:12: und verabschiede mich mit der anregenden Musik von Nigora und der berauschenden Stimme von Michael Stark.

00:26:20: Auf Wiederhören! Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag. Wann immer Sie diese Folge auch hören. Ihre Brigitte Neichl

00:26:30: Outro

00:26:46: Outro

00:26:51: Outro