#064 Erinnerungen an Fünfhaus
Shownotes
In der 64. Folge von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten" spricht Brigitte Neichl mit Andreas Lenzmann. Er ist ein Kind aus Fünfhaus und u.a. auch Buchautor und Bezirksforscher. Aufgewachsen ist er in der Clementinengasse, die Volksschule besuchte er in der Friesgasse 10, die Hauptschule in der Sechshauserstraße 71.
Mit dabei sind auch die Grätzelkorrespondentinnen Karin Elise Sturm, Karin Süd, "Southy" und Karin Martiny, Karin Nord, "Nordy".
Karin Elise Sturm war in der Mariahilfer Straße unterwegs und hat sich beim Grätzelfest RudolfsTanz umgesehen und umgehört.
Karin Martiny berichtet vom Projekt Blickwinkel von Leonora Peuerböck. Dabei geht es um eine urbane Schnitzeljagd im 15. Bezirk. Für die Vorbereitung war sie auch bei uns im Museum, um sich historische Infos zu holen.
Co-Moderator dieser Folge ist Maurizio Giorgi.
Weitere Inhalte:
- Was tut sich im Bezirksmuseum?
- Nächste Veranstaltungen
- Ausblick auf die nächste Folge
Im Blogartikel zur Podcast-Folge finden Sie ein Transkript dieser Folge, viele weitere Informationen und Links sowie die Interviews mit Andreas Lenzmann, Leonora Peuerböck und Eduard von der Initiative "Platz für Dich" in voller Länge.
Wenn Sie Fragen, Anregungen und/oder Ideen für den Podcast haben, interessante Menschen aus dem 15. Bezirk kennen oder selbst etwas zu erzählen haben, melden Sie sich unter podcast@bm15.at
Hier erfahren Sie mehr über Ziele und Inhalte von "Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten"
Links
Facebook Live am 15.7. ab 19.00
Alle Grätzelkorrespondenzen auf YouTube
Die Grätzelkorrespondentinnen am Rustensteg
Agenda Rudolfsheim-Fünfhaus / Platz für Dich
Website des Bezirksmuseums Rudolfsheim-Fünfhaus
Intro/Outro (Musik & Stimme)
Transkript anzeigen
00:00:00: Intro
00:00:36: Herzliche Gratulation, liebe Brigitte! Hallo, Maurizio!
00:00:40: Wozu genau? Na zu Deiner Wahl zur Präsidentin der Arbeitsgemeinschaft der Wiener Bezirks- und Sondermuseen. Aso ja, vielen Dank!
00:00:50: Das ist schon eine große Aufgabe, die Du da übernommen hast. Ansprechpersonen für die Bezirks- und Sondermuseen nach innen und nach außen, zur Stadt Wien und zum Wien Museum zu sein
00:01:03: und als Servicestelle und Informationsdrehscheibe für die Museen zu fungieren. Das stimmt,
00:01:10: aber ich bin ja nicht allein. Es gibt einen Vorstand mit insgesamt 11 Personen. Wir werden das gemeinsam machen.
00:01:18: Und vielleicht hilfst Du mir ja auch ab und zu. Ja, sehr gerne, liebe Brigitte! Die Bezirks- und Sondermuseen zu unterstützen, ist ja auch mir ein großes Anliegen. Das sind ja wahre Schatzkammern der Geschichte der Bezirke und Grätzel.
00:01:32: Du sagst es! Aber wollen wir jetzt zu unserem Schatzkämmerchen und zur heutigen Podcast-Folge zurückkehren?
00:01:40: Na klar wollen wir! Heute geht es ja um ein Kind aus Fünfhaus, wenn ich recht informiert bin.
00:01:46: Um einen Herrn, der hier aufgewachsen ist und trotz seines Umzugs nach Berlin, dem Bezirk noch immer verbunden ist und auch gerne zur Geschichte des 15. Bezirks forscht. Ganz genau, lieber Maurizio,
00:01:59: Du hast das sehr treffend zusammengefasst. Legen wir also los, liebe Brigitte? Na klar, lieber Maurizio! Zuerst begrüße ich noch, wie üblich, unsere Hörerinnen und Hörer.
00:02:10: Hallo und herzlich willkommen, zur 64. Folge von 2x Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
00:02:18: Mein Name ist Brigitte Neichl. Unterstützt werde ich von meinem Kollegen Maurizio Giorgi.
00:02:24: Warum wir inzwischen bei 2 x 15 Minuten gelandet sind, erfahren Sie übrigens in Folge 47.
00:02:31: Den Link finden Sie in den Shownotes.
00:02:34: Im Folgenden bleiben wir aber einfachheitshalber bei der gewohnten Bezeichnung Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten.
00:02:42: Dieser Podcast wird Ihnen präsentiert vom Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, dem Veranstaltungs-Museum im Herzen des 15. Bezirks.
00:02:52: Das Museum bietet Ausstellungen, Veranstaltungen und Events für Erwachsene und Kinder und diesen Podcast.
00:03:00: Mehr dazu finden Sie auf www.museum15.at Und jetzt ... ... geht's los! Ich spreche heute mit Andreas Lenzmann. er ist ein Kind aus Fünfhaus. Und
00:03:12: unter anderem auch Buchautor und Bezirksforscher.
00:03:16: Und über all dies möchte ich heute mit ihm sprechen. Wir haben uns in der Clementinengasse Ecke Mariahilfer Straße getroffen,
00:03:24: bei den vor kurzem aufgestellten Bänken vor dem Haus Nummer 27. Lieber Herr Lenzmann, danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben, um heute mit mir dieses Freiluft-Interview zu führen. Und Sie haben ja auch
00:03:38: tierische Unterstützung mitgebracht, die kann man dann auf dem Foto auch sehen. Ja, liebe Frau Magistra, vielen Dank
00:03:45: für die Gelegenheit, mit ihnen zu sprechen, was mir schon lange ein Anliegen war. Mein Wissen vielleicht
00:03:52: auch einer interessierten Mitwelt mitzuteilen.
00:03:57: Kommen wir zum ersten Fragenteil. Sie leben ja seit vielen Jahren in Berlin und Sie sind jetzt wegen einer Buchpräsentation einige Tage in Ihrer alten Heimat
00:04:07: Rudolfsheim-Fünfhaus. Erzählen Sie uns doch ein wenig vom 15. Bezirk Ihrer Kindheit. Was hat sich verändert, was ist gleich geblieben?
00:04:16: Woran erinnern Sie sich noch gut? Also beginnen wir einmal mit dem einzigen, was auf jeden Fall gleich geblieben ist: das ist das Eisenwarengeschäft Menning.
00:04:25: Sonst ist sehr vieles verschwunden. Der Friseur hat zwar das Portal verändert, aber es war immer ein Friseur dort, also auch zu meiner Kindheit und auch schon früher.
00:04:36: Gebrüder Lamberger - ist auch schon uralt eingesessener Betrieb. Wo sind Sie in die Schule gegangen? In die Friesgasse.
00:04:44: Volksschule Friesgasse. Nr. 10? Genau. Und Hauptschule in der Sechshauser Straße 71. Und, ja, da gabs halt das Feinkost Bogner, Friesgasse 2.
00:04:58: Und Friesgasse 8, war, glaube ich, der Weimann. Das waren so die zwei Fixpunkte. Da gab es Süßigkeiten und beim Weimann gab es auch noch Schulartikel.
00:05:06: Wie ich ein Kind war, sozusagen, kann ich mich als entscheidendstes Erlebnis erinnern - der Umbau des Klostergebäudes.
00:05:15: Bzw. man kann da ja nicht von einem Umbau sprechen, sondern eher von einer Ausradierung des alten Gebäudes
00:05:23: zugunsten eines undefinierten Beton-Monsters, an dem die alte Muttergottes noch ganz verloren klebt.
00:05:32: Und das selbe Schicksal, finde ich, hat diese neo-romanistische Fassade des Kirchenportals, das als einziges noch sichtbar ist. Wie bestürzt ich war, als ich die hölzernen Glockentürme der
00:05:44: erwähnten Kirche in den 1970er Jahren da in der Baugrube liegen sah. Das war
00:05:50: sehr dramatisch für mich. Und gewohnt haben Sie in der Clementinengasse? Auf der 24. ja. Und das wichtigste Geschäft meines Leben, sozusagen, war das Bettfederngeschäft "zum Schwanenbergl", das
00:06:04: sich hier rechts auf der Clementinengasse 28, rechts vom Hauseingang befand.
00:06:10: Und sie haben ja erzählt, Ecke Clementinengasse Mariahilferstraße war ein ... Kleiderhaus, das Kleiderhaus Matusek,
00:06:20: vormals Kleiderkönig. Und zu meiner Kindheit war das dann echt nur mehr ein Abklatsch. Aber oben wurden auch früher noch
00:06:28: Kleider produziert. Da standen so 100 Singer Nähmaschinen im oberen Geschoss und hatte sicher das älteste elektrische Bettfedern-Reinigungsgerät.
00:06:43: Das ging ja hervor aus dem ursprünglichen Bettfedern-Geschäft und Schreibfedern-Geschäft. Man merkt schon den zweiten Teil, den ich jetzt ansprechen möchte - den Bezirksforscher.
00:06:55: Ich habe ja schon erwähnt, dass Sie auch Bezirksforscher sind und auch im fernen Berlin an der Geschichte von Rudolfsheim-Fünfhaus interessiert sind.
00:07:06: Wir haben uns diesbezüglich ja auch schon das eine oder andere mal ausgetauscht. Heute treffen wir uns ja das erste Mal ... ad personam ... genau!
00:07:15: Was ist denn da Ihr Spezialgebiet? Was interessiert Sie besonders und was haben Sie schon alles herausgefunden. Das darf ich jetzt eigentlich nicht sagen "was alles", weil sonst sitzen wir morgen noch da. Ja genau!
00:07:25: Dafür ist der Blog zu kurz.
00:07:32: Beginnen wir mit der Initialzündung. Erwähntes Bettfedern-Geschäft am Schwanenbergl, der Herr Herbst.
00:07:39: Und der hat begonnen mir zu erzählen, dass hier oben sich einmal Schwäne befunden haben, und dass da gegenüber die Meierei des Karmeliter-Klosters war und dass da im Keller Nonnen begraben wären und der
00:07:52: Fluchtweg von der Hofburg sich befände. Ja und das hat natürlich meine Neugierde geweckt,
00:07:58: an dem Vergangenen. Und man darf eines nicht vergessen: man kann sich die Clementinengasse ja nicht mehr vorstellen, wie es zu meiner Kindheit war.
00:08:06: Von hier bis Ende der 26, zur 24 runter, mehr oder weniger, waren die Treppen. Und hier bei der 28 war ein Treppenübergang.
00:08:17: Und hier, wo wir jetzt diese schöne Parkbänke und so weiter sehen. Bei Nummer 27. war ein Parkplatz. Aha.
00:08:25: Und neben der Nummer 27 ist ein Gebäude, das gehört eigentlich zu Kranzgasse und hier befand sich eine Fiaker- Ausfahrt.
00:08:36: Also das heißt, oben war noch ein Fenster und darunter war die Fiaker-Ausfahrt. Nur damit man so in etwa
00:08:41: einen Begriff davon bekommt, wie steil dieses Gefälle war von der Clementinengasse ursprünglich.
00:08:49: Spezialgebiet war eben das Haus Mariahilferstraße Straße 166-16 - die es jetzt nicht mehr gibt - die es jetzt nicht mehr gibt. Weil eben da besagte Geschichte daran liegt. Ich vermute -
00:09:03: Belege konnte ich dafür keine finden - aber ich vermute, dass hier dieses Doppelhaus schon von Oesterlein errichtet wurde nach Auflösung der Gewehrfabrik. Beziehungsweise die Gewehrfabrik zog sich dann auf diesen einen Teil zurück,
00:09:17: Oesterleingasse 3,
00:09:19: und vor der Oesterleingasse 3, wo sich der Menning befindet. Das war jetzt übrigens einer der Hunde, der das Herrl ruft. Die Mace. befand sich, bis zu dessen Errichtung
00:09:30: ein Garten und hier in dem Haus, in dem später errichteten Haus, wurde integriert
00:09:36: der letzte Rest der Umgebungsmauer der oesterlein'schen Gewehrfabrik, die sich eben nach vor
00:09:44: erstreckte bis zur Karmeliterhofgasse und
00:09:48: von Harnischen und Adlern und ähnlichem mittelalterlichen Kriegsgerät geziert war.
00:09:55: Und wovon sich ein Rest eben auf dieser Mauer befindet. Deswegen erhalten wurde, weil an dieser Mauer einer der Attentäter auf Napoleon, ein gewisser Friedrich Staps aus
00:10:08: Leipzig bzw. ursprünglich Erfurt stammend, dort hingerichtet wurde 1809.
00:10:15: Deswegen steht diese Mauer unter Denkmalschutz. Eine weitere Sehenswürdigkeit, auf die noch verweisen möchte, ist der biedermeierliche Wohnturm im Haus Mariahilfer Straße 174,
00:10:28: Ecke Würffelgasse. Da befindet sich auch eine Gedenktafel für eine Frau Matznetter.
00:10:35: Kommen wir zum dritten Fragenteil. Jetzt möchte ich zu Ihrer Tätigkeit als Buchautor kommen. Auch da spielt Rudolfsheim-Fünfhaus ja eine Rolle.
00:10:45: Worum geht es in Ihrem Buch "Das weiße Zimmer", das seit einigen Tagen im Buchhandel erhältlich ist.
00:10:52: Alle Infos dazu stelle ich natürlich in die Shownotes. Und ich habe gerade erfahren, dass wir auch eines der Bücher verlosen dürfen. Wir Sie zu diesem Buch kommen,
00:11:03: gibt's dann später noch zu hören. Ja also dieses Buch "Das weiße Zimmer" ist eigentlich eine komprimierte Fassung und da geh ich nicht so ins Detail. Was ich aber jetzt gerade erarbeite, ist ein Roman, ein Wiener Sittenroman, genannt
00:11:18: "Hoffnung ohne Jugend" und der spielt von 1899 bis 1999, und ein großer Teil ist auch natürlich im 15. Bezirk angesiedelt, weil so als Grundgerüst
00:11:28: die Biografien meiner Adoptiveltern, meiner echten Eltern und so weiter, dient und letztendlich natürlich auch
00:11:36: mit der Beschreibung der Geschäfte zu tun hat, die sich hier drüben befanden, wo jetzt das "Wild im West" ist, Mariahilfer Straße 166-168. In (dünnen) Büchlein, das ist das ist mehr oder weniger,
00:11:49: ein - schwer zu sagen - ist ein innerer Monolog, und man darf nicht zu viel verraten darüber, weil sonst macht es keinen Spaß es zu lesen. Aber es kommt der 15. Bezirk vor?
00:11:59: Es kommt der 15. Bezirk nur insofern vor, als
00:12:03: dass ich über diese Wohnung, die ich da bekommen hätte in der Clementinengasse 28 referiere. Aber leider, wie gesagt, es ist sehr komprimiert und dadurch
00:12:14: auch sehr anonymisiert.
00:12:15: Okay, das heißt, wir müssen auf das dicke Buch warten. Da treffen wir uns dann wieder und reden über das auch noch. Das sind dann zwei Bände. Sie hören,
00:12:25: dass da ein geballtes Wissen vorhanden ist, dass wir aber hier nicht abschöpfen können, weil - wie gesagt - sonst würden wir da noch ganz lange sitzen.
00:12:35: Ich bedanke mich für das Gespräch. Ich wünsche Ihnen alles Gute für Ihre weitere Arbeit,
00:12:41: sowohl als Autor, als auch als Bezirksforscher und ich bin sicher, wir werden noch das eine oder andere nächtliche Gespräch über Konskriptionsnummern, nicht mehr existierende Geschäfte
00:12:52: und alte Pläne führen. Ja, aber liebe Frau Magistra, aber ich möchte auch noch dazu sagen,
00:12:58: dass ich das Bezirksmuseum schon seit den 1970 Jahren kenne und möchte Ihnen und Ihrem Team nochmal danken.
00:13:04: Was Sie Außerordentliches leisten für die Bezirksgeschichte, das gab's vorher nicht und zu meiner Kindheit und
00:13:11: zu meiner Wohnzeit, also bis 1999 so nicht. Vielen Dank! Heimat ist ja das Wissen. Heimat sind nicht Orte oder so, sondern Heimat ist das Wissen,
00:13:21: und das was besteht oder von Bestand war und in welcher Tradition man ist. Danke nochmal!
00:13:29: Herr Lenzmann ist ja wirklich eine bezirkshistorische Schatzkammer. Er erinnert sich an den Bezirk, wie er in seiner Kindheit ausgesehen hat und forscht in der Vergangenheit.
00:13:41: Ja fein, dass er uns ein Buch für eine Verlosung überlassen hat. Mehr dazu etwas später, liebe Hörerinnen und Hörer.
00:13:48: Gespannt bin ich auch auf die Publikation die Herr Lenzmann angekündigt hat und in der es - wie er sagte - viele geschichtliche Infos zu Rudolfsheim-Fünfhaus geben wird.
00:14:00: Ja, da werden wir viel Lesestoff bekommen, und Du wirst - wie ich Dich kenne - sicher die eine oder andere Episode unserer Vorort-Geschichten - das ist unser zweiter Podcast - daraus basteln.
00:14:12: Da kannst Du recht haben, ja. Wie schaut es denn mit den Berichten unserer Grätzelkorrespondentinnen aus, liebe Brigitte? Wunderbar sieht es damit aus!
00:14:21: Karin Elise Sturm, Karin Süd, Southy und Karin Martiny, Karin Nord, Nordy, haben wieder engagierte Menschen mit spannenden Themen vors Mikrofon geholt.
00:14:34: Die Langfassungen, sowohl des Interviews mit Herrn Lenzmann, als auch die beiden Grätzelkorrespondentinnen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal
00:14:43: und im Blogartikel, liebe Hörerin, lieber Hörer.
00:14:46: Die Links dazu gibt es in den Shownotes. Und was haben die beiden Karins diesmal für unsere Hörerinnen und Hörer vorbereitet?
00:14:54: Karin Elise Sturm ist in der Mariahilfer Straße unterwegs und hat sich beim Grätzelfest RudolfsTanz umgesehen und umgehört.
00:15:05: Was hast Du erlebt und erfahren, liebe Karin?
00:15:09: Musik. Hallo, liebe Hörerinnen und Hörer, hallo Brigitte und Maurizio! Action da, seid ihr überrascht? Wir haben wieder Party im Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus.
00:15:24: RudolfsTanz. Und ist ein wunderschönes Familienfest. Links von mir spielen
00:15:34: zig Kinder in Hüpfburgen und aufblasbaren Schlössern. Die ziehen so Klett-Anzüge an und arbeiten sich so über
00:15:47: eine Klettwand auf einer Hüpfburg hinauf, das ist ja lustig! Das war mein Happy-Einstieg hier in diese Podcast-Folge, als ich am Zweitages-Festival RudolfsTanz gewesen bin. Völlig begeistert von der Klett-Aufstieg-Hüpfburg
00:16:01: für die Kinder.
00:16:03: Das Grätzelfest RudolfsTanz wird vom Einkaufsstraßen-Verein der Mariahilfer Straße organisiert und lockt jedes Jahr im Frühjahr jung und alt aus nah und fern auf das Areal zwischen Technischem Museum und dem Auer Welsbach-Park.
00:16:17: Der Verkehr ist dann gesperrt, nur die Straßenbahnen dürfen durchfahren und die Menschen genießen Kinder- Spielereien, ich vor allem,
00:16:25: Kabarett, coole Musik und Kulinarik von Gota Coffee z.b., was die Stimmung hebt und uns Gäste des Festes das Tanzbein schwingen lässt.
00:16:34: Gleich neben dem Stand unseres schönen Blumengeschäfts MiraFlores traf ich auf Vertreter:innen einer besonders wichtigen Initiative für den Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus.
00:16:45: "Platz für Dich", dabei ist der Name das Programm. Die Gegend rund um die äußere Mariahilfer Straße soll angenehmer, klimagerechter gestaltet werden, um "Platz für Dich"
00:16:55: - mittlerweile eine Lokale Agenda-Gruppe im Rahmen der Initiative "Mein Leben im 15." engagiert sich für eine Verbesserung bestehender
00:17:05: und
00:17:05: die Schaffung neuer Orte zum Verweilen auf der äußeren Mariahilfer Straße. Die Wege für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen sollen viel sicherer werden,
00:17:15: der motorisierte Verkehr, also die lauten und gefährlichen Autos, Busse, LKWs, Motorräder - dieser Verkehr soll beruhigt werden.
00:17:23: Aber lassen wir Eduard, einen der Vertreter von "Platz für Dich", den ich am RudolfsTanz-Grätzelfest kennengelernt habe, zu Wort kommen. Wir setzen uns ein für die äußere Mariahilfer Straße, dass die annähernd so schön wird, wie
00:17:38: die innere. Super! Wenn's uns jetzt gelingt. Fangen wir an, unten beim Postplatz (Anm. Lehnergasse), der gegenüber vom Schwendermarkt liegt. Wenn wir dort
00:17:40: die Autos auf die Schienen bekommen, haben wir links und rechts,
00:17:51: breitere Gehsteige für die Lokale, da können die Leute draußen sitzen,
00:17:56: man kann Grünflächen machen, Blumentöpfe aufstellen. Super! Ja, das sind super Ideen, die wir da gehört haben,
00:18:05: vor allem auch eine schöne, lebendige, menschliche, herzliche und grüne Verbindung herzustellen zwischen der inneren und äußeren Mahü.
00:18:14: Das wäre so wichtig für beide Bezirke.
00:18:16: Bildet der Verkehrsknotenpunkt Gürtel, über den täglich tausende Autos donnern, so einen harten Limes, eine brutale Grenze zwischen unseren schönen Nachbarbezirken.
00:18:27: Wenn Ihnen noch mehr zum Thema Verbesserung der äußeren Mariahilfer Straße einfällt und Sie Ihre Ideen einbringen möchten - die
00:18:35: Initiative "Platz für Dich" freut sich über weitere Mitstreiter:innen für eine Verschönerung unseres Grätzels.
00:18:42: Die Zukunft unseres Bezirks und die äußere Mariahilfer Straße, einer so wichtigen Schlagader unsere Südbezirks wird hier verhandelt. Kümmern wir uns darum,
00:18:52: dass er kinder-, menschen-, tierfreundlicher wird, und wir mit mehr Grün und ruhigeren Verkehrsverhältnisse auch besser auf die Herausforderungen der steigenden Temperaturen in der Stadt vorbereitet sind.
00:19:05: Die Details und alle Informationen finden Sie wieder in den Shownotes. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
00:19:11: Das war es für diesen Monat aus dem Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus und ich gebe damit zurück in das Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten-Studio.
00:19:20: Danke für Deinen flotten fröhlichen Einstieg ins Grätzelfest-Geschehen im Süden von Rudolfsheim-Fünfhaus.
00:19:27: Und die Ideen zur Umgestaltung der Mariahilfer Straße gefallen mir auch sehr gut. Baba Karin! Pfiat eich!
00:19:33: Mehr Platz für Fußgänger:innen und Radfahrer:innen und Begrünung. Ja, das wird uns allen gut tun - den Menschen und der Umwelt.
00:19:44: Und was hat Karin Martiny für uns vorbereitet? Karin Nord berichtet vom Projekt "Blickwinkel" von Leonora Peuerböck. Dabei geht es um eine urbane Schnitzeljagd im 15. Bezirk.
00:19:57: Für die Vorbereitung war sie auch bei uns im Museum, um sich historische Infos zu holen. Das klingt ja sehr spannend! Dann wollen wir doch gleich starten!
00:20:07: Liebe Karin, wie lief diese "Suche nach dem 15. Bezirk" ab? Hallo Brigitte und Maurizio! Liebe Hörerinnen und Hörer!
00:20:17: Diesmal habe ich mich auf den Weg zum Reithofferpark gemacht, wo ich Lola getroffen habe.
00:20:23: Lola ist Leonora Peuerböck und sie hat eine urbane Schnitzeljagd durch den 15. Bezirk gestaltet,
00:20:31: bei der unterschiedliche Menschen aus dem Bezirk das Publikum quer durch den Bezirk lotsen.
00:20:37: Dabei ihre Geschichten erzählen und so neue Perspektiven auf den Bezirk eröffnen.
00:20:44: "Blickwinkel - eine Suche nach dem 15. Bezirk" heißt das Projekt. Und wie Lola die Idee dazu gekommen ist,
00:20:53: wie sie sie umgesetzt hat und was das Publikum auf der Schnitzeljagd erwartet, wird sie uns gleich selbst erzählen.
00:21:01: Außerdem gibt es einen kleinen Einblick in die Geschichten, die das Publikum auf ihrer zweistündigen Suche nach dem 15. Bezirk zu hören bekam.
00:21:11: Ich bin Lola. Ich wohne jetzt seit acht Jahren im 15. Bezirk
00:21:20: und habe aber jetzt gerade eineinhalb Jahre ein bisschen Pause gehabt vom 15., weil ich nach Salzburg zum Studieren gegangen bin.
00:21:29: Und ich habe dort "Applied theatre" studiert, künstlerische Theaterpraxis und Gesellschaft. Da geht es darum, Theater
00:21:34: in andere Kontexte zu bringen. Raus ist diesen elitären Kontexten, eben rein in die Stadt, ins Feld.
00:21:44: Genau, und habe mich aber entschieden, mein Masterprojekt in Wien zu machen und bin dann zurück in den Fünfzehnten gekommen und komme aus dieser Kleinstadt Salzburg, wo man ständig Leute trifft, die man
00:21:54: kennt. Da hab ich mir gedacht, na irgendwie wäre schön, wenn ich das in Wien auch hätte. Dann habe ich mir gedacht, na ja,
00:21:59: dann mache ich doch mir die Großstadt zur Kleinstadt und mache ein Projekt, wo ich viele Leute aus dem
00:22:07: Bezirk kennenlerne und hab mich mit Menschen getroffen, die was mit dem Bezirk zu tun haben und hab aus diesen Interviews, eben aus diesen realen Geschichten aus dem Bezirk,
00:22:19: drei Charaktere erschaffen. Und man folgt aber
00:22:22: immer nur einer Person. Also man kriegt nur eine Perspektive mit und man besucht unterschiedliche Orte
00:22:30: und hört dort über QR-Codes Audionachrichten, wo eben diese Geschichten nacherzählt werden. Um die
00:22:34: nächste Station zu finden, sucht man nach kleiner Notizen und die kriegen alle eine Tasche mit und bringen eine volle Taschen mit Sachen mit, die sie finden auf der Straße, weil einfach der Blick dadurch ein ganz ein anderer wird,
00:22:44: weil er viel offener wird und die Wahrnehmung ganz anders geschult wird. Grüß Dich, nenn mich doch einfach Hermi.
00:22:53: Ich freue mich, dass ich Dir meine Erinnerungen aus dem 15. Bezirk erzählen darf. Ich bin nämlich hier aufgewachsen. Wir haben hier am Neubaugürtel 43 gewohnt, das war da, wo jetzt die Lugner City ist. Warst Du da schon mal?
00:23:08: Und in der Hütten waren wir dann manchmal.
00:23:10: Die Stefanie Sargnagel schreibt auch über die in ihrem Buch. So ein Tschocherl zum Gras aufstellen halt. Cheers hat das geheißen. Das erste Schnipsel mit dem QR-Code findet ihr im Forschneritschpark gleich in der Nähe vom ehemaligen Cheers.
00:23:25: Ich habs unter eine Parkbank geklebt. Ich hoffe ihr findet die richtige. Viel Spaß beim Suchen!
00:23:32: Ihr habt den nächsten Ort gefunden, gratuliere! Wars einfach? Diese Wasserwelt wurde 2009 neu umgestaltet.
00:23:42: Ich mag es, auf das Wasser im Brunnen zu schauen, es bewegt sich so schön.
00:23:47: Das letzte Röhrchen findet ihr an einem Laternenpfosten. Ihr habt ihr jetzt schon Übungen im Suchen.
00:23:53: Fügt alle vier Schnipsel zusammen und ihr findet den letzten Ort, an dem ihr mit den anderen Gruppen zum Austausch zusammen kommen könnt.
00:24:02: Wenn Sie jetzt neugierig auf die Geschichten von Hermi, Simon und Jasmin geworden sind,
00:24:08: können Sie Ausschnitte aus den Original-Interviews sowie die für das Projekt aufbereiteten Audios noch eine Zeitlang auf der Website von Leonora Peuerböck nachhören.
00:24:21: Die Links finden Sie wie immer in unseren Shownotes. Damit gebe ich zurück an das Fünfzerhn Minuten über den Fünfzehnten-Studio.
00:24:30: Danke für Deine Einblicke, liebe Karin! Eine ganz tolle Initiative. Tschüss! Baba bis zum nächsten Mal!
00:24:38: Die Großstadt zur Kleinstadt machen, Menschen kennenlernen, Bekannte treffen und Geschichten kreieren. Das gefällt mir ausnehmend gut! Ja, mir auch!
00:24:48: Maurizio, haben wir auch was zu bieten im Juli und Anfang August?
00:24:53: Wie immer gibt es auch bei uns tolle Angebote - auch im Sommer, liebe Brigitte. Am 15. Juli, das ist diesmal ein Samstag, ab 19 Uhr ist wie der Podcast-Partytime und zwar
00:25:07: online via Facebook. So können auch jene teilnehmen, die nicht ins Museum kommen können oder gerade nicht in Wien sind.
00:25:16: Seien Sie live dabei, wenn wir uns ab 19 Uhr gemeinsam die aktuelle Podcast-Folge anhören. Im Anschluss können wir dann noch miteinander plaudern und uns über die Themen der Folge austauschen.
00:25:28: Den Link zum Einstieg finden Sie in den Shownotes.
00:25:33: Und am Samstag, den 22. Juli ab 19.30 findet die erste Summerstage 15 im Museum statt.
00:25:42: Comedienne Sarkasmuss kündigt Humor an Stellen an, wo man keinen erwartet und verspricht "An apple a day keeps the doctor away, aber eine halbe Stunde Lachen macht mit Dir noch ganz andere Sachen."
00:25:55: Seien Sie dabei bei dieser Premiere unseres neuen Formats Summerstage 15.
00:26:01: Vom 7. bis 11. August laden wir dann wieder Kinder von 6 bis 12 Jahren zu unserer Kinderfest-Woche ein.
00:26:09: Montag bis Freitag jeweils von 13 Uhr bis 17 Uhr gibt's was zu Hören, zu Staunen, zu Sehen und zu Lernen.
00:26:18: Am Montag geht's ums Lesen und Vorlesen, am Dienstag verspricht die Künstlerin Sandra Wittmann "Malspaß im Sommer",
00:26:27: am Mittwoch befassen wir uns mit "Schule einst und jetzt" am Donnerstag schreiben wir gemeinsam einen Brief und am Freitag spielen wir "Spiele aus vergangener Zeit".
00:26:39: Am Schluss gibt es dann wie immer was zu Knabbern und zu Trinken.
00:26:44: Anmelden können Sie sich bzw. ihre Kinder oder Enkelkinder auf unserer Webseite www.museum15.at/veranstaltungen
00:26:58: Und jetzt haben wir noch was zu Verlosen. Stimmt's, liebe Brigitte? Du sagst es, lieber Maurizio. Wir verlosen ein Exemplar des Buches von Andreas Lenzmann mit dem Titel "Das weiße Zimmer".
00:27:11: Wenn Sie gewinnen wollen, beantworten Sie die folgende Frage: Wo hat Andreas Lenzmann als Kind gewohnt?
00:27:20: Schicken Sie die Antwort bis 20.7.2023 per Mail an presse@bm15.at
00:27:30: Aus allen richtigen Antworten wird eine Gewinnerin bzw. ein Gewinner ausgelost und per Mail verständigt.
00:27:38: Der Gewinn kann entweder im Museum abgeholt werden oder wir senden diesen per Post zu.
00:27:44: Jetzt bleibt nur noch eine Frage offen: Was gibt's in der nächsten Folge von Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten für unsere Hörerinnen und Hörer, liebe Brigitte?
00:27:56: Im August gibt es wieder ein fiktives Interview zu hören.
00:27:59: Also ein Gespräch mit einer Person, die eigentlich keine Interviews mehr geben kann ... weil sie schon verstorben ist. So ist es, lieber Maurizio. Und wer wird Dein Interviewpartner sein?
00:28:11: Ich werde mit dem berühmten Bildhauer Anton Hanak sprechen.
00:28:16: Nicht viele wissen dass er Verbindungen zum 15. Bezirk hat. Mir ist diesbezüglich auch nichts bekannt. Da bin ich also schon sehr gespannt. Lass Dich überraschen!
00:28:27: Lieber Maurizio, wir kommen wieder zum Ende dieser Folge. Vielen Dank für Deine Unterstützung! Es war mir wie immer ein Ehrenamt, liebe Brigitte. Baba und ciao! Baba, Maurizio.
00:28:40: Ja, liebe Hörerin, lieber Hörer, Rudolfsheim-Fünfhaus hat viel zu bieten,
00:28:45: machen wir was draus - gemeinsam! Wenn Sie Ihr Wissen über die Geschichte des 15. Bezirks erweitern möchten,
00:28:52: wenn Sie kulturelle und gesellschaftspolitische Themen schätzen, wenn Sie gespannt auf interessante Menschen und Themen aus Vergangenheit und Gegenwart im 15. Bezirk sind, dann sind Sie bei uns richtig!
00:29:04: Besuchen Sie unsere Ausstellungen und Veranstaltungen im Museum, verfolgen Sie unsere Aktivitäten auf unserer Webseite, unserem Blog, unserem YouTube-Kanal und auf Facebook, Instagram und Co.
00:29:17: Infos und Links finden Sie in den Shownotes. Wir sind auch gespannt auf Ihre Kommentare und Anregungen.
00:29:24: Ich freue mich auf die nächsten spannenden 2x 15 Minuten bei Fünfzehn Minuten über den Fünfzehnten und verabschiede mich mit der anregenden Musik von Nigora und der berauschenden Stimme von Michael Stark.
00:29:39: Auf Wiedersehen! Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag, wann
00:29:44: Immer Sie diese Folge auch hören. Ihre Brigitte Neichl
00:29:51: Outro
00:29:56: Outro
00:30:03: Outro
Neuer Kommentar